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Eine neue Zeit kündigte sich in neuen Ideen an. Die reformierte Theo-logie
befreite sich von den starren Lehrsätzen, mit denen die Kirche
Pfarrer und Gläubige disziplinierte. Die wiedererlangte Freiheit nutz-ten
zum einen die Rationalisten mit ihrer Vorstellung von einer vernunft-geregelten
Religion und auf der anderen Seite die Pietisten, welche
den frommen Lebenswandel in den Mittelpunkt des Glaubens rückten.
In der Naturforschung war d ...
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Ein neues Nationalgefühl, das vom Gegensatz zu den umliegenden
absolutistischen Monarchien lebte, breitete sich aus. Die Helvetische
Gesellschaft (1761) und andere patriotische und aufklärerische Zirkel
wurden gegründet, welche ihre Heimatliebe mit der Förderung des
Guten und Gemeinnützigen verbanden.
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Es blieb aber nicht nur bei diesen ideellen Bestrebungen von Rousseau,
Pestalozzi und der Helvetischen Gesellschaft, sondern im ganzen
18. Jahrhundert flammten immer wieder neue Volkserhebungen, Verfas-sungskämpfe
und Verschwörungen gegen die Herrschaft des Patriziats
auf. Immer entschiedener verlangten die vom politischen Leben ausge-schlossenen
Bürger Teilnahme an der politischen Macht. Schon unter
dem Eindruck der französischen Revolut ...
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Im ersten Koalitionskrieg der europäischen Mächte gegen das revolu-tionäre
Frankreich verhielten sich die Eidgenossen neutral. Nachdem
Napoleon Bonaparte aber Norditalien in seine Hand gebracht hatte,
erhöhte sich der militärische Druck auf die Eidgenossenschaft, denn
die schweizer Pässe waren als direkte Verbindung zwischen Paris und
Mailand von strategischem Interesse für die französische Revolutions-armee.
Im Dezember 1797 besetzte Fra ...
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Über der Helvetischen Republik stand von Anfang an ein Unstern.
Fremde Herren hatten den ersten schweizer Staat aus der Taufe geho-ben
und so eng an sich gekettet, dass er sich nie frei entwickeln konn-te.
Mit direkten Interventionen, mit Intrigen und Druckausübung setzte
die französische Regierung immer wieder ihren Willen durch.
In die imperialen Pläne des künftigen Kaisers passte der innerlich zer-strittene
und zerfallende schweizer St ...
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Gemäss der Mediatonsakte war die Schweiz ein Staatenbund von
neunzehn gleichberechtigten Kantonen, die den bis heute gültigen
Namen "Schweizerische Eidgenossenschaft" erhielt. Die Akte gab auch
der folgenden Epoche ihren Namen: "Mediationszeit".
Die Mediation verlangte, dass die Kantone wieder in ihre Rechte ein-gesetzt
werden sollten. Zu den 13 alten Kantonen kamen sechs neue
hinzu, die ehemaligen Untertanengebiete Aargau, Thurgau, Tessi ...
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Die Niederlage Napoleons in Russland bedeutete auch das Ende die-ser
diffusen politischen Situation. In der Restauration von 1815 stellte
der Wiener Kongress, dessen Ziel es war, Europa nach dem Fall Napoleons
I. neu zu ordnen, den alten, neutralen Staatenbund wieder
her. Die Aristokraten traten wieder in ihre Vorrechte ein, in der Tags-atzung
verfügte wieder jeder Kanton über eine Stimme und die
Niederlassungs- und Gewerbefreiheit fielen ...
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Ich habe mich entschieden, eine Facharbeit im Fach Geschichte zu schreiben, da es mir viel Spaß macht, mit geschichtlichen Quellen zu arbeiten und diese zu interpretieren. Insbesondere interessiere ich mich hierbei für die deutsche Geschichte der Neuzeit. In diesem Zusammenhang habe ich Bismarck herausgegriffen, da dieser einer der größten Charaktere der deutschen Geschichte und einer der fähigsten Politiker der Welt gewesen ist. In dieser Fachar ...
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Otto Eduard Leopold von Bismarck wurde am 1. April 1815 in Schönhausen im heutigen Sachsen-Anhalt als Sohn von Ferdinand und Wilhelmine geboren. Seine Schulzeit verbrachte er in Berlin. Ab 1822 besuchte er die Plamannsche Erziehungsanstalt, die er 1827 verließ, um zum Friedrich-Wilhelm-Gymnasium zu wechseln. Da er sich dort nicht wohl fühlte, wechselte er 1830 erneut und besuchte nun das Gymnasium zum Grauen Kloster. Dieses schloss er 1832 mit de ...
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Anton von Werner wurde am 09.05.1843 in Frankfurt/Oder geboren. Er studierte Malerei an der Berliner und Karlsruher Universität und verbrachte drei Studienjahre in Frankreich und Italien. Auf Einladung des Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen beobachtete er das siegreiche Ende des Deutsch-Französischen Krieges. Zudem wurde er zur Reichsgründung nach Versailles eingeladen, die er zum Gegenstand seines bekanntesten Gemäldes machte.
1875 ernan ...
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Von dem Gemälde \"Die Proklamation des Deutschen Kaiserreichs im Spiegelsaal zu Versailles am 18. Januar 1871\" existieren zwei verschiedene Fassungen. Die so genannte "Schlossfassung" wurde 1877 als Geschenk der deutschen Fürsten zum 80. Geburtstag Kaiser Wilhelms fertig gestellt und befand sich im Berliner Stadtschloss, das im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt wurde und dann von den Sowjets gesprengt wurde. Sie gilt also als Kriegsverlust. D ...
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Das Bild ist ein Gemälde von Anton von Werner, das 1877 entstand. Es liegt mir leider nur eine schwarz-weiße Kopie vor, da das Original im 2. Weltkrieg verloren ging und Farbfotos damals zwar schon vorhanden, aber noch nicht weit verbreitet und sehr teuer waren.
Auf dem Bild ist ein großer Saal zu sehen, in dem sich eine große Anzahl von Soldaten befindet, die meist eine dunkle Uniform tragen. Diese stehen durcheinander und drängen sich um eine ...
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Auf diesem Bild wird die Proklamation des Deutschen Reiches im Spiegelsaal des Schlosses Versailles im Jahr 1871 dargestellt. Die Soldaten, die den größten Teil des Bildes ausmachen, sind die siegreichen Generäle und Offiziere des Deutsch-Französischen Kriegs und führende Politiker in Uniform. Durch das Hochreißen ihrer Helme signalisieren sie ihre Zustimmung zur erfolgten Proklamation. Die Person in der Mitte der Bühne kann man als den neuen Kai ...
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2.3.1 Primäres Sujet
Das Bild zeigt einen großen Saal, in dem sich eine Vielzahl von Personen befindet, die sich um ein Podest versammelt haben, auf welchem drei Personen im Vordergrund und mehrere im Hintergrund stehen. Die große Menschenmenge, die Farbenvielfalt und der imposante Saal erwecken den Eindruck einer feierlichen Atmosphäre. Auffallend ist, dass alle Personen eine militärische Uniform tragen und zum Großteil bewaffnet sind. Die Men ...
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Zwar stellt die erste Version das Ereignis historisch genauer dar, doch die zweite Fassung stellt die historische Bedeutung der Personen besser heraus. So gab es im Spiegelsaal kein Podest, auf dem sich der Kaiser hätte befinden können, sondern nur eine einfache Erhöhung wie auf der ersten Fassung zu sehen ist. Zudem trug Bismarck an diesem Tag eine blaue und keine weiße Uniform. Auch wurde der Kriegsminister Roon eingefügt, der während der Prokl ...
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Bei meinen Recherchen bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass Bismarck entscheidenden Anteil an der Reichsgründung 1871 hatte. Er hat durch die Provokation der drei Reichseinigungskriege (Deutsch-Dänischer, Deutsch-Deutscher und Deutsch-Franzö¬sischer Krieg) gegen den Widerstand vieler hoher Generäle und oft auch gegen den des Königs die Vorraussetzung für die Einheit Deutschlands geschaffen.
Für König Wilhelm war ein starkes Preußen wichtiger a ...
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Bulgarien befürchtete, die neue türkische Regierung könne ihre Rechtstitel in den okkupierten Provinzen durchsetzen . Fürst Ferdinand erklärte deshalb sein Land, das bisher in einem Abhängigkeitsverhältnis zu der Türkei stand, am 5. Oktober zu einem selbstständigen Königreich. Dem neuen Staat gehörte auch Ostrumelien an, das bisher eine tributpflichtige türkische Provinz gewe¬sen war. Man kann mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass hinter dieser A ...
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Im Herbst 1906 wurde der rela¬tiv moderate österreichische Au¬ßenmini¬ster Goluchowski durch den kompromissloseren und ag¬gressive¬ren Baron Aeh¬rent¬hal abgelöst. Aeh¬renthal richtete seine Au¬ßenpo¬litik bereits von Be¬ginn an auf eine Schwä¬chung oder mög¬liche Zerstö¬rung Serbi¬ens. Seiner Mei¬nung nach hätte nur die An¬nexion Bosniens und Herze¬gowinas sowie die Auftei¬lung Serbi¬ens unter der Doppel¬monar¬chie und Bul¬garien die südli¬chen ...
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Die bosnische Annexionskrise konnte noch auf diplomatische Weise bei¬ge¬legt werden, da die betroffenen Staaten, wie zum Beispiel Serbien, die Tür¬kei oder Russland im Hintergrund, nicht für einen Kampf mit den Mittelmäch¬ten gerüstet waren. Die Folgen sollten sich aber als unübersehbar erweisen:
. In Belgrad steigerte man sich immer mehr in eine Todfeindschaft gegen Österreich - Ungarn hinein.
. Der alte russisch - österreichische Antagonism ...
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Seit der diplomatischen Niederlage in der Annexionskrise war es das Hauptziel der russischen Außenpolitik, auf dem Balkan das österreichische Expansionsstreben einzudämmen; zeitweise wurde dabei sogar eine Einbezie¬hung der Türkei in eine Balkanallianz in Erwägung gezogen. Erst in zweiter Linie richtete sich Russlands Politik gegen den Nationalismus der Jungtürken. Deshalb hatte die russische Regierung wohl die Balkanstaaten zum Interes¬senausgle ...
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