Anton von Werner wurde am 09.05.1843 in Frankfurt/Oder geboren. Er studierte Malerei an der Berliner und Karlsruher Universität und verbrachte drei Studienjahre in Frankreich und Italien. Auf Einladung des Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen beobachtete er das siegreiche Ende des Deutsch-Französischen Krieges. Zudem wurde er zur Reichsgründung nach Versailles eingeladen, die er zum Gegenstand seines bekanntesten Gemäldes machte.
1875 ernannte man von Werner zum Direktor der Hochschule für bildende Künste, wo er umfangreiche Reformen einleitete. Dieses Amt hatte er bis 1915 inne. Zudem stand er in engem persönlichem Kontakt zur Familie des Kronprinzen. Kronprinzessin Victoria wurde sogar Taufpatin seines erstgeborenen Sohnes. Fortan konzentrierte er sich auf historische und politische Gemälde (z.B. "Die Eröffnung des Reichstags durch Wilhelm II."), die zwar von einem geringen künstlerischen Wert sind, jedoch durch ihre Exaktheit bis heute von Interesse sind.
Anton von Werner war einer der einflussreichsten Kulturfunktionäre im Reich Wilhelm II. und hatte Einfluss auf dessen konservative Politik. Doch die modernen Einflüsse setzten sich immer mehr durch, so dass er zum Schluss als "Vertreter einer erstarrten und überholten Kunstauffassung" galt. Am 04.01.1915 starb er in Berlin.
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