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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Geschichtliche entwicklung von schrift



Die Entwicklung zu einer Schriftkultur fand bereits vor der christlichen Zeitrechnung ihre Anfänge. Mehr als ein Zehntel der Sprachen, die jemals unter der Menschheit existierten, ist heute nicht mehr genau nachweisbar, da sie nie niedergeschrieben wurden. Bereits die Ägypter verwandten eine Schrift. Sie bestand aus Bildern und diente zur "(...) Symbolisierung einer Rechenoperation oder in der Beobachtung physikalischer Objekte bzw. im Versuch, diese Phänomene zu benennen." . Um etwas als "Schrift" zu bezeichnen, muß erst ein "(...) genau kodiertes System visueller Zeichen (...)" vorhanden sein. Es muß für den Leser erkennbar werden, was vom Verfasser gemeint war. Bei der Bildschrift kann von Standardisierung keine Rede sein, da der genaue Sinn nicht erkennbar wird. Man unterscheidet hierbei zwischen Piktogrammen und Ideogrammen. Piktographie war die Anfangsstufe aller Schriften. Ist zum Beispiel ein Baum abgebildet, so steht das Zeichen in der Piktographie für den Begriff Baum. Bei einem Ideogramm läßt sich der Sinn eines Zeichens nicht so leicht nachvollziehen. Die Abbildung eines Baums könnte hier zum Beispiel für den Begriff "Natur" stehen. Indem einzelne Zeichen für die Silbe eines Begriffs stehen, erweiterte sich die Bildschrift zur Silbenschrift. Um etwas eindeutig als Schrift zu definieren, muß vorausgesetzt werden, daß für einen Begriff nicht mehr die bildhafte Darstellung entscheidend ist, sondern daß der lautliche Klang eines Wortes festgehalten wird. Hierbei spricht man von einem Phonem, welches " (...) die kleinste bedeutungsunterscheidende lautliche Einheit einer Sprache (...)" darstellt. (Beispiel im Englischen: pig und big). Dabei wird versucht, "(...) einzelne Silben oder Konsonantengruppen in Zeichen zu übertragen (...)" . Erst der Einsatz von Buchstabenzeichen ermöglicht es, den Klang der Sprache genauestens wiederzugeben. Die sogenannte Buchstabenschrift setzt sich zusammen aus Zeichen für Vokale und Konsonanten. Ihre Gesamtheit bezeichnet man als Alphabet, benannt nach den ersten beiden Buchstaben des griechischen Alphabets, Alpha und Beta. Die Entwicklung des Alphabets hat eine lange Geschichte, die bereits bei den Phöniziern 1800 vor Christus begann. Sie verwandten als erste eine Buchstabenschrift. Diese war die Grundlage für alle nachfolgenden

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semitischen Schriften, welche jedoch bis zur heutigen Zeit ohne Vokale auskommen (Beispiel im Hebräischen: Punkte oder Striche unter, über oder neben einem Konsonanten ersetzen den Vokal). Erst den Griechen gelang es, "(...) Phoneme, Laute so zu sortieren, daß sie in einem Zeichensystem von zwanzig bis dreißig Zeichen repräsentiert werden können und eindeutig lesbar werden, (...)" . Zum ersten Mal gab es ein Alphabet, welches Konsonanten und Vokale beinhaltete. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts und vorwiegend im 20. Jahrhundert entwickelten sich ganz neue Schriftarten heraus, wie die Kurzschrift (auch Stenographie genannt), mit deren Hilfe ein Text ebenso schnell mitgeschrieben werden kann, wie er gesprochen wird; die im Telegraphenverkehr verwendeten Morsezeichen; die ertastbare Blindenschrift oder auch die für die Musik gebrauchten Noten.
Jedoch, auch wenn wir uns bereits im 21. Jahrhundert befinden und uns eine Medienwelt ohne die Erfindung der Schrift kaum noch vorstellen können, gab es, noch vor unserer Zeitrechnung, als die Schrift gerade erst eingeführt wurde, Kritiker, die mit dem Phänomen Schrift nicht im Einklang waren. Besonders Platon, einer der bedeutendsten griechischen Philosophen und ehemaliger Schüler von Sokrates, machte die Kritik an der Schrift in seinen Werken deutlich. Seine Werke sind dichterische Kunstwerke in Form von Dialogen. Insbesondere sein Werk "Phaidros" betont den "(...) Unterschied zwischen mündlicher und schriftlicher Informationserzeugung und Überlieferung (...)" . Platon lebte zu einer Zeit, in der Oralität und Schrift nebeneinander existierten und noch keine Ausdrucksform über die andere dominierte. Es ist anzumerken, daß mündliche Dichtungen zur damaligen Zeit die Funktion als "(...) zentraler kultureller ´Gedächtnisspeicher´" einer Gesellschaft hatten. Der Dichter war im alleinigen Besitz allen Wissens und es lag an ihm, das Gelernte vorzutragen/ zu vermitteln. Dabei konnte er seine Vortragsweise beliebig seinem jeweiligen Zuhörer anpassen.

 
 

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