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Die Weimarer Republik stand von Anfang an unter enormen Problemen. Die Annahme des Friedensvertrages wurde Deutschland aufgezwungen und geschah nicht, wie vorher im allgemeinen angenommen, auf der Grundlage von Wilsons "14 Punkten"; demokratisch gesinnte Politiker wurden als Novemberverbrecher verunglimpft; die Abdankung Kaiser Wilhelms II. war keine nationale Schmach, sondern ein Gebot der Stunde.
Auch die Reparationsforderungen der Alliierte ...
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Einheitliche geistesgeschichtliche oder kulturelle Strömungen gab es schon in der Weimarer Republik nicht mehr. Der Expressionismus wirkte noch weiter, auch erkennt man eine Tendenz hin zu einer "neuen Sachlichkeit", doch auch der Mythos des Völkischen wurde allenthalben beschworen.
Philosophische Einflüsse gingen aus von der Existenzphilosophie Martin Heideggers (1889 - 1976), von Karl Jaspers (1883 - 1969) und von Sören Kierkegaard (1813 - 1 ...
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Die Jahre nach 1918 brachten eine Vielzahl von epischen Meisterleistungen hervor; die Kunst des Romans, die mit Goethes "Wilhelm Meisters Lehrjahre" 1796 begonnen hatte, von den Romantikern (Novalis, Eichendorff) fortgesetzt wurde und im Realismus (Keller, Stifter, Raabe, Fontane) eine Blütezeit erlebte, kam in der Weimarer Republik und im Exil zu einem Höhepunkt, denn die Darstellung jener epochalen geschichtlichen Ereignisse, die in den Erste ...
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Der in München geborene Freund Bertolt Brechts konnte sich mit seinen dramatischen Arbeiten nicht durchsetzen. Sein Genre war der historische Roman. In "Jud Süß" (1940) schildert er Aufstieg und Fall Joseph Süß Oppenheimers (1692 - 1738), der als Finanzberater des württembergischen Herzogs Karl Alexander zu Reichtum und höchstem Ansehen gekommen war. Als sich nach dem Tod des Herzogs eine antisemitische Stimmung im Volk breit machte, wurde Oppe ...
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Roth stellt in seinen Romanen häufig das alte Österreich und seine Heimat Galizien in den Mittelpunkt: So in "Radetzkymarsch" (1932), "Hotel Savoy" (1924) und "Hiob" (1930). In der "Legende vom heiligen Trinker" (1930) schildert er die Ereignisse um den Trinker Andreas, der in Paris in den Armen eines Mädchens stirbt. Roth selbst war im Exil zum Trinker geworden und starb 1939 in einem Pariser Krankenhaus.
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Zweig ist vor allem als Autor der "Schachnovelle" (1941) und des Erzählbandes "Stern- stunden der Menschheit" (1927) bekannt. Doch er war auch ein Meister der historischen Biographie. Die Lebensbeschreibungen von "Marie Antoinette" (1932), "Erasmus von Rotterdam" (1935) und "Marie Stuart" (1935) zeugen davon.
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Wie Thomas Mann in seinem "Zauberberg", so beschäftigt sich auch Musil in seinem unvollendeten essayistischen Roman "Der Mann ohne Eigenschaften", dessen erster Band 1930 erschien, mit dem Zeitgeist vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor dem historisch realen Hintergrund der sich auflösenden Donaumonarchie.
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Die beiden großen Romane Heinrich Manns, die bis heute in keinem Lektürekanon fehlen dürfen, beschreiben die gesellschaftlichen Zustände im Kaiserreich: "Professor Unrat" (1905) thematisiert die bislang verborgenen und nun hervorbrechenden erotischen Leidenschaften des Gymnasialprofessors Raat, der zwar auf die Sittsamkeit seiner Schüler achtet, sich dabei aber in die Tänzerin Rosa Fröhlich verliebt. Als er sie heiratet, bedeutet dies das Ende ...
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Er trat schon in den 30er Jahren mit dem Roman "Die Blendung" (1935) in den Kreis der angesehenen Literaten ein; eine breite Öffentlichkeit begann sich aber erst in den 60er und 70er Jahren für sein Werk, vor allem für die Gesellschaftsanalyse "Masse und Macht" (1960/73), aber auch für die autobiographischen Romane "Die gerettete Zunge" (1977), "Die Fackel im Ohr" (1980) und das "Augenspiel" (1985) zu interessieren. Den Höhepunkt der öffentlich ...
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Die Lebens- und Arbeitsbedingungen für Schriftsteller während des Dritten Reiches waren in der Geschichte der deutschen Literatur einzigartig. Zwar waren Zensur und politische Verfolgung seit dem Mittelalter feste Bestandteile der Geschichte von Intellektuellen, noch nie aber waren sie in diesem Ausmaß einer Verfemung im rassischen oder politischen Sinn ausgesetzt wie in dieser Zeit. Es blieben ihnen, wollten sie sich der nationalsozialistische ...
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In wohl kaum einer anderen Zeit vollzog sich ein Wandel im literarischen Leben so rasch und rigoros wie in der Zeit zwischen Weimarer Republik und Drittes Reich.
Kabarett und "Weltbühne"
Künstlerische Zeitkritik manifestierte sich in den Nachkriegsjahren auf unterschiedliche Weise: einmal als bissige politische Satire z.B. in der Berliner "Weltbühne", eine vor dem Krieg von Siegfried Jacobsohn gegründete und bis 1918 primär dem Theater ve ...
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Europa am Vorabend des Ersten Weltkrieges: Thomas Manns Roman "Der Zauberberg"
Kurzbiographie
1875 geboren in Lübeck
ab 1893 wohnhaft in München
1895 - 1896 Studium an der Technischen Hochschule
ab 1896 Italienaufenthalt
1901 "Die Buddenbrooks" (Roman)
1905 Heirat mit Katja Pringsheim
1905 Geburt der Tochter Erika
1906 Geburt des Sohns Klaus
1909 Geburt des Sohns Golo
1924 "Der Zauberberg" (Roman)
1930 "Mario ...
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Franz Biberkopf - der Antiheld: Alfred Döblins Roman "Berlin Alexanderplatz"
Kurzbiographie
1878 geboren in Stettin als Sohn eines Kaufmanns
ab 1888 aufgewachsen in Berlin
1900 - 1905 Studium der Medizin in Berlin und Freiburg i. Breisgau
1910 "Die Ermordung einer Butterblume" (Erzählungen)
1911 - 1931 eigene Praxis für Neurologie und Psychiatrie in Berlin
1914 - 1918 Militärarzt im Ersten Weltkrieg
1929 "Berlin Alexanderp ...
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Das epische Theater Brechts: "Der gute Mensch von Sezuan"
Schon der junge Bert Brecht kritisiert die Gesellschaft auf dem Theater; seine frühen Stücke "Baal", "Trommeln in der Nacht" und "Im Dickicht der Städte", aber auch "Die heilige Johanna der Schlachthöfe" (1930) zeigen dies. Als Brecht sich ab 1934 dem Studium der Werke von Karl Marx zuwandte, beeinflußten ihn diese nachhaltig. Brecht erkannte das traditionelle Theater als eine in die ...
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Eine "unerhörte Begebenheit": Stefan Zweigs "Schachnovelle"
Kurzbiographie
1881 geboren in Wien als Sohn eines wohlhabenden Industriellen
ab 1890 Studium der Philosophie, Germanistik und Romanistik in Berlin und Wien
1914 - 1918 Aufenthalt in der Schweiz bei Romain Rolland
1919 - 1935 Aufenthalt in Salzburg
1920 Heirat mit Friderike Maria Burger
1927 "Sternstunden der Menschheit" (Erzählungen)
1932 "Marie Antoinette" ( ...
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19. Mai 1996
. 1799-1802
. Zweiter Koalitionskrieg unter Teilnahme von England, Rußland, Österreich sowie Portugal, Neapel und die Türkei gegen Frankreich, auch der deutsche Reichstag in Regensburg beschloß den Reichskrieg gegen Frankreich; nur Preußen neutral
. Napoleon Bonaparte jagte neuen militärischen Erfolgen fern von Europa in Ägypten nach. In dieser Zeit gelang es dem Englischen Premier William Pitt d. J., aus Österreich, Rußland un ...
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1.1 Das Wahlsystem
Die exekutive Gewalt des Bundes liegt beim Präsidenten. Er ist zugleich Staatsoberhaupt, Regierungschef und Oberbefehlshaber der Streitkräfte und wird mit dem Vizepräsidenten durch Wahlmänner für 4 Jahre gewählt. Eine einmalige Wiederwahl ist zulässig. Der Wahlvorgang ist mehrstufig: Zunächst werden in den Einzelstaaten in allgemeinen und direkten Vorwahlen, den "Primaries", Wahlmänner, die "Electors, ermittelt, wobei jedem ...
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Nach dem Ende der französischen Herrschaft - in der Neujahrsnacht 1814 überschritt General Blücher bei Kaub den Rhein - brachte der Wiener Kongreß 1814/15 eine erneute politische und territoriale Neuordnung: Rheinhessen kam zum Großherzogtum Hessen, die Pfalz fiel an Bayern und die Rheinlande wurden Preußen zugesprochen . Koblenz wurde Sitz des Oberpräsidiums der Rheinprovinz, die sich von Kleve über Bad Kreuznach bis Saarbrücken erstreckte. D ...
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Ausgangssituation:
. Bayern tritt Norddt. Bund bei
. Verfassung des Norddt. Bundes wird abgeändert
25 Einzelstaaten werden zu einem Bundesstaat: Deutsches Reich
Ziel der Verfassung war eine
Balance von Unitarismus und Föderalismus:
Unitarismus: Streben nach einem einheitlichen, zentral regierten Staat.
Föderalismus: Form des Zusammenschlusses von Staaten, die allen Beteiligten ein gewisses Maß an Selbstbestimmung und Eigenvera ...
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-Kongress 1931 in Barcelona->IOC vergibt Olympische Spiele 1936 an Deutschland
Deutschland: Vertrauensbeweis und Chance (Angreifer und Verlierer des 1. WKs)
->Zweifel an dem Stattfinden der Spiele nach der Machtergreifung
=>weil olympisches Ideal von Völkerverständigung und Weltfrieden im Gegensatz zur völkisch-rassistischen Ideologie der Nazis standen
Nazis haben die olymp. Bewegung in deren Propaganda als \"geistige Ve ...
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