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Die RAF hat zur angestrebten Umsetzung ihrer Ideologie vielfältige Mittel eingesetzt. Diese fügten sich einerseits nahtlos in die Geschichte der revolutionären Praxis ein, und bewirkten andererseits zum Teil sowohl einen effizienteren Kampf gegen das System, als auch aufgrund der Radikalität vielfältige Diskussionen und Spaltungen innerhalb linker Bewegungen. Im Grunde genommen griff sie das bestehende politische System in der BRD jedoch mit de ... mehr
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"Die Erwartung eines friedlichen Übergangs vom Kapitalismus zum Sozialismus hat für die Metropolen keine materielle Grundlage."
Für Vertreter aus dem rechten wie auch aus dem linken Lager sind die beiderseits angestrebten Systemrevolutionen in keinem Falle ohne Anwendung von Gewalt zu erreichen. Schon zu Zeiten der französischen Revolution wurde dies eindeutig formuliert, ebenso immer wieder innerhalb revolutionärer Bestrebungen im Nachhin ... mehr
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Zu beinahe jedem Anschlag und nahezu jeder Entführung erschienen von der Roten Armee Fraktion schriftliche Stellungnahmen, welche zum großen Teil über Presseagenturen publiziert und archiviert wurden. Diese Komponente der Erklärungen war eine wichtige Ergänzung zu den gewaltsamen, allein durch die Handlung für die Allgemeinheit sehr aussagearmen und leicht fehlinterpretierbaren Attentaten, Anschlägen und Entführungen. Neben den Programmschrifte ... mehr
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Wie weiter oben bereits erwähnt, versuchte die RAF seit ihrer Gründung, jedoch erst ab den 80er Jahren in ernsthaftem Ausmaß, weitreichend Kontakt zu anderen revolutionären Organisationen außerhalb der BRD aufzunehmen und mit diesen zusammenzuarbeiten. Wie bereits weiter oben erwähnt, kooperierte die RAF unter anderem mit der palästinensischen Befreiungsorganisation PLO, von der die Entführung der Lufthansa-Maschine "Landshut" durchgeführt wurd ... mehr
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"Stadtguerilla zielt darauf, den staatlichen Herrschaftsapparat an einzelnen Punkten zu destruieren, stellenweise außer Kraft zu setzen, den Mythos von der Allgegenwart des Systems und seiner Unverletzbarkeit zu zerstören.
Stadtguerilla setzt die Organisierung eines illegalen Apparates voraus, das sind Wohnungen, Waffen, Munition, Autos, Papiere. [.] [und was] dabei noch zu beachten ist, sind wir jederzeit jedem bereit zu sagen, der es wissen ... mehr
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Mit Sicherheit ist das Ende der RAF nicht allein aus eigener Schuld und eigenen Fehlern herbeigeführt worden, vielmehr waren die Repressionen von außen und nicht von der RAF kontrollierbare Umstände Ursache (siehe Kapitel 5, Probleme bei der Durchsetzung der Ziele der RAF) hierfür verantwortlich - allerdings lohnt es sich dennoch, hinsichtlich der Prüfung auf Nachhaltigkeit einen Blick auf die von den Mitgliedern verschuldeten Fehler zu werfen. ... mehr
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Die in den 80ern einsetzende Globalisierung führte zu einer weltweiten Zuspitzung der bereits existenten politischen, wirtschaftlichen und sozialen Spannungen. Die Industriestaaten, allen voran die USA, lagerten ihre Produktionsstätten in zunehmendem Maße in Entwicklungsländer aus, da sich dort die Lohnnebenkosten auf einem erheblich niedrigerem Niveau befanden, aufgrund von Arbeitszeiten über 14 Stunden pro Tag bei ausgesprochen hoher Produkti ... mehr
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Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass sozialistische Länder und auch revolutionäre linke Bewegungen nicht zuletzt wegen der wirtschaftlichen, politischen, militärischen und ideologischen Unterstützung durch die Sowjetunion zum Teil über verhältnismäßig lange Zeiträume hinweg existieren und agieren konnten. Durch den Warschauer Pakt vom Mai 1955, dem die Sowjetunion, Ungarn (bis 1956), die Tschechoslowakei, Bulgarien, Polen, Rumänien, Albani ... mehr
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Die RAF setzte als eines ihrer wichtigsten Ziele an, dass Proletariat aufzurütteln und auf die Missstände hinzuweisen und für dieses Thema zu sensibilisieren, um eine breitere Unterstützung für ihre Sache zu gewinnen, was unbedingt von Nöten war, da ohne diese Unterstützung eine Durchführung der geplanten Revolution nicht möglich gewesen wäre.
Warum war dies so? Warum gab es keine Arbeiterklasse im sozialistischen Sinne mehr?
Vor allem ist ... mehr
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"Die RAF ist eine Gruppe von Verfolgten und Denunzierten, die [.] in die Enge getrieben worden sind und deren Theorien weitaus gewalttätiger klingen, als ihre Praxis ist"
Nicht ohne Grund werden die Medien heute gelegentlich neben der Exekutive, der Legislative und der Judikative als vierte ausführende Gewalt im gewaltenteilenden Staat genannt. Informationen zu allen Sachbereichen und Themen werden in reichlicher Fülle im Fernsehen, in Ze ... mehr
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oder
"Das legale Land ist nicht das wirkliche Land"
Der Staatsapparat, von der RAF schlichtweg wegen seiner erzwungenen, mechanischen, nahezu militärischen Funktionsweise auch als "Maschine" bezeichnet, setzte alle Mittel, ob legal, scheinlegal, oder illegal dazu ein, die RAF schon in ihren Ansätzen zu bekämpfen, um jede Möglichkeit für revolutionäre Erfolge auszuschließen, die ihnen eine zunehmende Popularität im Volk und somit auch m ... mehr
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Sicherlich zeigt sich heute, Anfang des 21. Jahrhunderts, das revolutionäre globale Klima nicht in den Ausmaßen, wie es zu Zeiten der RAF ab den 50er Jahren der Fall war. Der Eindruck hat sich festgesetzt, dass sich Revolution und Bedrohung nur "weit weg", in den anderen Teilen der Welt, von denen Europa und die USA scheinbar nicht betroffen werden können, abspielen würde.
Dennoch haben die vielfältigen Diskussionen um die Anschläge auf das Wo ... mehr
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Auch heute noch wird über die RAF größtenteils als eine Vereinigung von Terroristen gesprochen, mit dem Effekt, dass in der Öffentlichkeit, in den Medien selten eine genauere differenzierte Auseinandersetzung mit ihrem ideologischen Hintergrund stattfindet, exemplarisch nachzuvollziehen am nahezu einhelligen ablehnenden Aufschrei zur geplanten RAF-Ausstellung in Berlin.
Dass die RAF durch ihre Aktionen im Gegensatz zu den Medien und Schein-Sy ... mehr
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. Die Oktoberrevolution
Die Bolschewiken (freie Übersetzung: Mehrheitspartei) wollen vor allem Arbeiter, Soldaten und Bauern ansprechen. Slogans sind zum Beispiel ,Alle Macht den Bauern!'. Sie sind eine extreme, kommunistische Partei, die den Umsturz und die Revolution will.
Die Revolution gipfelt im Sturm auf das Winterpalais (Sitz der Regierung). Die Demosntranten klettern über die Mauern, stürmen den Hof und stoßen auf keinen Widerstand, ... mehr
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Die Lage in Rußland um 1900:
-eine der reaktionärsten Monarchien
in Europa
-Unfähigkeit und Weltfremdheit
des Zaren
-Bruch zwischen Adel und Volk
-Hungersnöte
Alternativen zur Regierungsform:
-bürgerlich, liberale Regierung
-Kommunismus/Sozialismus
Die Zeit bis zur Revolution
und Lebenslauf von Wladimir Iljitsch
Uljanow (LENIN)
1870 Gebut Lenins
1881 Zar Alexander II. wird ermordet,
Krönung Alexander III.
18 ... mehr
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Die unruhige Lage Russlands die seit dem Blutsonntag von 1905 herrschte, erreichte ihren Höhepunkt im Jahre 1917, ausgelöst durch ausbleibende Reformen, eine rückständige Wirtschaft, einen belastenden Kriegsverlauf und eine rückgängige Agrarproduktion.
Der größte Teil der russischen Bevölkerung waren Bauern und die Industrialisierung steckte noch in den Kinderschuhen, somit hatte Russland bei einem Krieg zwar eine große Kapazität an Soldaten, ... mehr
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Zu diesem Zeitpunkt befand sich der Zar auf dem Weg in die Hauptstadt mit der Hoffnung den Unruhen durch seine Autorität ein Ende zu bereiten. Doch die Loyalität zum Zaren war in der Truppe nur noch bei einer geringen Minderheit vorhanden.
Die Hauptstadt war nicht mehr unter seiner Kontrolle, und die Duma beschloss eigenmächtig zu handeln und bildete ein Provisorisches Komitee zur Wiederherstellung der Ordnung.
Man versuchte den Zaren zu Zuge ... mehr
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Im Juli versuchten die Bolschewisten die Regierung zu Stürzen, sie dachten mit Hilfe von Soldaten und Seeleuten die Macht an sich reißen zu können. Bolschewistische Einheiten bewaffneten sich und besetzten verschiedene Punkte in der Hauptstadt, aber der Putschversuch der Julitage wurde gewaltsam niedergeschlagen. Außerdem behauptete man, dass Lenin und andere des früheren Schweizer Exils deutsche Agenten seien, dies wurde u.a. durch die Durchre ... mehr
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Schon einen Tag nach der Erstürmung des Winterpalais rief Lenin die russische Sowjetrepublik aus und der Petrograder Sowjet, der jetzt nur noch aus Bolschewisten bestand, setzte den, ebenfalls rein bolschewistischen, "Rat der Volkskommissare" unter der Führung Lenins ein.
Lenin sah zwar die Sowjets als die höchste Form der Volksherrschaft und als ein "effektives Vehikel der Zerstörung des bestehenden Staates" an, aber sah auch, dass sie durch ... mehr
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Die Regierung forderte immer noch zum Kampf im Krieg auf, aber Tendenz zu Desertationen nahm weiter zu und die Truppen brachen in sich zusammen.
Außerdem wurde die russische Unterschicht immer radikaler und ungeduldiger, da die Gefahr, dass deutsche Truppen die Hauptstadt einnehmen könnten wuchs und wichtige Reformen und Entscheidungen immer noch ausblieben und herausgezögert wurden, denn die Provisorische Regierung wollte mit den Beschlüsse ... mehr
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