Startseite   |  Site map   |  A-Z artikel   |  Artikel einreichen   |   Kontakt   |  
  


geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Die prinzipien der reichsverfassung von 1871 (buch seiten 115 - 119)



Ausgangssituation: . Bayern tritt Norddt. Bund bei
. Verfassung des Norddt. Bundes wird abgeändert
 25 Einzelstaaten werden zu einem Bundesstaat: Deutsches Reich

Ziel der Verfassung war eine
Balance von Unitarismus und Föderalismus:
Unitarismus: Streben nach einem einheitlichen, zentral regierten Staat.
Föderalismus: Form des Zusammenschlusses von Staaten, die allen Beteiligten ein gewisses Maß an Selbstbestimmung und Eigenverantwortung belässt.

. Reichsgründung war nicht Erfolg des dt. Volkes, sondern Preußens
. allerdings stimmten süddt. Fürsten zu
. formales staatsrechtl. Verhältnis beruhte auf Verträgen
. Bundesstaaten behielten die Staatshoheit über

o eigene Verwaltung
o Justiz

o Kultur
. kleinere Staaten wie Bayern und Württemberg hatten Sonderrechte

o Recht auf Gesandtschaften
o Kriegsministerium

o Post und Bahnwesen
. Bundesstaaten hatten starkes Einwirkungsmöglichkeit auf die Reichspolitik über den Bundesrat

. beim Reich lag Verfügungsgewalt über
o Streitkräfte

o Zollwesen
o Handel

o Verkehr
o Postwesen
 außer Reservatrechte verboten dies
. Einkünfte daraus flossen Reich zu
. allerdings reichte dieses Geld nicht (v.a. für Streitkräfte), deshalb
o "Matrikularbeiträge" durch Bundesstaaten



Bundesrat war wichtigstes Reichsorgan
. Preußen:

o 17 von 41 Stimmen
o 2/3 des Reichsgebietes und der Einwohner
o Vetorecht bei 14 Stimmen (Verfassungsänderung)
. Bayern, Württemberg und Sachsen zusammen auch Vetorecht
. Bundesrat konnte Gesetzesvorschläge beim Reichstag einbringen
. Bundesrat MUSSTE zustimmen bei

o verabschieden von Gesetzen
o Auflösung des Reichstags
o Kriegserklärungen & Friedensschlüssen durch den Kaiser
. Kontrolle über Einhaltung der Reichsgesetze


Reichstag wurde durch allgem. und gleiches Wahlrecht gewählt
. Bismarck wollte dadurch die Liberalen für das neue Reich gewinnen
. hatte wenig Rechte, weil Bundesrat zustimmen musste
. alleiniges Recht zur Bewilligung des Staatshaushalts (jährlich vorgelegt)
o Militärausgaben ausgenommen (machten 4/5 aus)
. Legislaturperiode: 3 Jahre, ab 1888 fünf Jahre

. Wahlberechtigung aller Männer ab 25
. gleiches, direktes, geheimes Mehrheitswahlrecht


Staatsoberhaupt war der Deutsche Kaiser (Kaiser Wilhelm II.)
= König von Preußen

. Repräsentanz nach außen
. konnte ohne Zustimmung anderer Organe Verträge (u.a. mit anderen Staaten) abschließen
. erklärte mit Zust. des Bundesrats Krieg & Frieden
. Oberbefehl über Bundesheer & Reichsflotte
. ernannte & entließ Bundesbeamte, Reichskanzler Offiziere ohne Zust. anderer


Reichskanzler war höchster vom Kaiser ernannter Regierungsbeamter

. einziger Minister des Reiches
. Vorsitzender des Bundesrats
. leitete die gesamte Verwaltung des Reichs
. Bismarck war bis 1890 Reichskanzler



Probleme der Verfassung:
. keine echte Gewaltenteilung
. Kaiser hat politische UND militärische Führung inne
. Kanzler vom Kaiser voll abhängig
. Chefs von Heer und Marine etablierten sich zur "Nebenregierung"
. Vortragsrecht beim Kaiser
. Reichstag (Volksvertretung) nur schwache Stellung in der Verfassung
. konnte vom Bundesrat mit Zustimmung des Kaisers aufgelöst werden
. Gesetzesinitiative nur mit Zustimmung des Bundesrates
. konstitutionelle Monarchie  keine parlamentarische Monarchie
. Mitspracherecht des Parlaments nur bei Handel, Verkehr, Zöllen
. Kriegserklärungen allein Sache von Kaiser und Bundesrat


Arbeiterfrage und nationale Minderheiten:
 schwache Volksvertretung in der Politik war Grund für schlechte Integration der Arbeiterschaft (die immerhin 20 - 30 % der Bevölkerung ausmachte)
 Gewerkschaften wurden toleriert, hatten aber keinerlei Rechte
 In Preußen lebten nationale Minderheiten: 2,4 Mio. Polen, 60 000 Litauer

 80 000 Dänen in Schleswig
 Versuch Bismarcks, Deutsch zur Amtssprache zu erheben
 Polen & Dänen wehren sich gegen Germanisierungspolitik und wollen das Reich verlassen
 Aufgrund des fehlenden Minderheitenschutzes in der Verfassung breitete sich Nationalismus aus

. Wirtschaftl. Verbesserung durch Vereinheitlichungen
o Handelsgesetzbuch (HGB 1865), Strafgesetzbuch (StGB 1872), Bürgerliches Gesetzbuch (BGB 1900) -> im wesentlichen heute noch gültig!
. wachsende Einwohnerzahlen:
o 1871: 41 Mio. o 1914: 67 Mio.

 
 

Datenschutz
Top Themen / Analyse
indicator Nixons Vietnampolitik
indicator James II, King of Scotland, and the Douglases 1437 - 1460
indicator Was wollten die Franzosen 1789 ?
indicator Was waren die Forderungen der Liberalen?
indicator Der Kriegsverlauf - Teil 1 "Lees Marsch nach Washington"
indicator Phidias , attischer Bildhauer
indicator Führerideologie
indicator Politische Karriere Lincolns
indicator Adolf Hitler --
indicator Historizismus, auch: Historismus


Datenschutz
Zum selben thema
icon Industrialisierung
icon Realismus
icon Kolonialisierung
icon Napoleon Bonaparte
icon Mittelalter
icon Sozialismus
icon Juden
icon Atombomben
icon Pakt
icon Widerstand
icon Faschismus
icon Absolutismus
icon Parteien
icon Sklaverei
icon Nationalismus
icon Terrorismus
icon Konferenz
icon Römer
icon Kreuzzug
icon Deutschland
icon Revolution
icon Politik
icon Adolf Hitler
icon Vietnam
icon Martin Luther
icon Biographie
icon Futurismus
icon Nato
icon Organisation
icon Chronologie
icon Uno
icon Regierung
icon Kommunistische
icon Imperialismus
icon Stalinismus
icon Reformen
icon Reform
icon Nationalsoziolismus
icon Sezessionskrieg
icon Krieg
A-Z geschichte artikel:
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z #

Copyright © 2008 - : ARTIKEL32 | Alle rechte vorbehalten.
Vervielfältigung im Ganzen oder teilweise das Material auf dieser Website gegen das Urheberrecht und wird bestraft, nach dem Gesetz.
dsolution