Der Liberalismus war geprägt durch die Forderungen nach Grundrechten, Verfassung, Gewaltenteilung, gewählter Volksvertretung und Rechtsstaat. Zu den Grundrechten gehörten Meinungs-, Rede-, Informations- und Pressefreiheit. Dies richtete sich gegen jede Zensur, wie sie in Obrigkeitsstaaten vorherrschte. Verlangt wurden aber auch Vereins- und Versammlungsfreiheit sowie Schutz vor willkürlicher Verhaftung. Religion galt den Liberalen als Privatsache. Sie traten daher für Religionsfreiheit und die Trennung von Kirche und Staat ein. Ein besonderer Stellenwert kam dem Eigentum zu. In ihm sahen die Liberalen die Grundlage des materiellen und sozialen Wohles. Daher sollte das Eigentum ebenso geschützt werden wie die persönlichen Freiheiten. Träger des Liberalismus war das Bürgertum, das seine Gleichberechtigung gegenüber dem Adel anstrebte. Was das Bürgertum für sich beanspruchte, gestand es anderen sozialen Gruppen jedoch nicht zu. Dies wurde besonders deutlich, als auch die Arbeiterschaft Forderungen nach Gleichberechtigung erhob.
Die Nationalversammlung, der nur Männer angehörten, verweigerte den Frauen das Wahlrecht und andere politische Rechte.
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