Sprachzuch meinte zum einen die Erziehung zum zuchtvollen Gebrauch der deutschen Sprache, zum anderen die Züchtung der Sprache durch ihren Gebrauch.
"Die Sprache ist die ureigenste und wesentlichste Schöpfung eines Volkes. Als das konstituive Element für das deutsche Volkstum, seinen Charakter und seine Bewußtseinsstruktur, als Daseins- und Ausdrucksform der deutschen Volksseele sowie als das einigende und vereinigende Band der deutschen Schicksalsgemeinschaft bedarf sie straffster und zuchtvollster Pflege. Erziehung im lautersten Geiste der deutschen Sprache muß oberstes Gesetz und heilige Pflicht sein. Der Sprachunterricht soll zu verständnisvollem Einfühlen in Wesen und Werden der Muttersprache führen, den Sprachsinn, das Sprach- und Stilgefühl vertiefen und verfeinern und Freude an wie Liebe zu ihrem Reichtum, ihrer Kraft und Schönheit wecken." (Krippendorf, K.; aus: Strassner 1977, S. 9)
Das Ziel war die "Aufnordung" der deutschen Sprache sowie die Zurückdrängung fremden Sprachguts. Der nordische Sprachstil war aber gleichzusetzen mit dem des althochdeutschen und altisländischen Schrifttums.
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