Über der Helvetischen Republik stand von Anfang an ein Unstern.
Fremde Herren hatten den ersten schweizer Staat aus der Taufe geho-ben
und so eng an sich gekettet, dass er sich nie frei entwickeln konn-te.
Mit direkten Interventionen, mit Intrigen und Druckausübung setzte
die französische Regierung immer wieder ihren Willen durch.
In die imperialen Pläne des künftigen Kaisers passte der innerlich zer-strittene
und zerfallende schweizer Staat nicht. 1802 zog Bonaparte
die Truppen ab. Die voraussehbaren Unruhen in der Schweiz gaben
ihm den Vorwand für eine erneute Intervention. Dies geschah auch
und 1802 stiessen im "Stecklikrieg", wie der Name sagt, nur behelfs-mässig
ausgerüstete Truppen bis nach Bern vor, wo die helvetische
Regierung residierte. Diese flüchtete in aller Eile nach Lausanne und
bat Frankreich um Unterstützung. Erst kurz vor dem Fall Lausannes
schaltete sich Napoleon ein, erklärte sich zum Vermittler und liess sei-ne
Truppen wieder in die Schweiz vorrücken. Der Vermittlungsbeschluss
beinhaltete die von Napoleon verfasste Gesamtverfassung, die die
Souveränität der Kantone wiederherstellte, aber die Untertanen-verhältnisse
nicht duldete. Um seinen eigenen Anteil an der Verfas-sung
herunterzuspielen, bezeichnete er diese als Mediationsakte, was
soviel wie Vermittlungswerk heisst.
Am 10. März 1803 hörte die Helvetische Republik auch rechtlich auf
zu bestehen. Der Versuch einer besseren Schweiz war gescheitert.
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