Die Weltwirtschaftskrise: Im Oktober 1929 traf das ein, was Stresemann befürchtet hatte: Ein Börsenkrach in New York, verursacht durch die gute Konjunktur und die Überproduktion der Industrie in den USA, führte zu einer schweren Wirtschaftskrise in den USA. Jetzt forderten die Banken plötzlich ihr Geld von Deutschland zurück. Deutschland geriet in den Sog der Depression der USA. In der Folge wurde das Geld knapp. Die Industrie musste zurückstecken und viele Arbeiter wurden entlassen. Die Krise weitete sich zur Weltwirtschaftskrise aus. So setzte 1930 in Deutschland, wie auch in den USA und anderen Ländern, eine grosse Arbeitslosigkeit ein.
Die politischen Folgen: Jetzt hatten es all diejenigen leicht, die von Anfang an gegen die Republik waren. Wer jetzt angesichts der Arbeitslosigkeit behauptete, das alles wäre ein Produkt der Demokratie, fand viele gläubige Zuhörer. Die Regierung zerfiel, eine neue Koalition kam nicht zustande. Der Reichspräsident (seit Eberts Tod Generalfeldmarschall von Hindenburg) setzte statt dessen die Regierung ein. Er bekam immer mehr die totale Macht, der Reichstag immer weniger.
Die Radikalisierung: Während dieser Krisenzeit formten sich die Gegner der Republik. Dies waren vor allem die Kommunisten und die Nationalsozialisten. Sie waren gegen alle, die für die Rep. Waren, und gegen einander. Sie schlugen sich in Saalschlachten und Strassenkämpfen.
Die Kommunisten: Die Kommunistische Partei Deutschlands unter Ernst Thälmann war inzwischen schon völlig von Moskau abhängig. Sie kämpften für ein \"Sowjetdeutschland\" und für die Weltrevolution. Der Hauptgegner war die SPD.
Die Nationalsozialisten: Den grössten Anstieg unter den radikalen Parteien zeigte die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) unter Adolf Hitler. Jahrelang war sie klein geblieben, bis jetzt der Nährboden für sie vorhanden war. Jetzt wählten Arbeiter und Kleinbürger Hitler.
|