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In dem Zauberspiel \"Der Diamant des Geisterkönigs\" (1824) finden wir in dem zwar dummen und ungeschickten, aber in seiner Treue rührenden Diener Florian Waschblau zum ersten Mal einen vereitelten Hanswurst. Die bunte und abenteuerliche Handlung steht im Dienst einer sittlichen Idee, da bei der Wahl einer Braut die Forderung nach der Wahrheit aufgestellt wird.
Inhalt:
Eduard, der Sohn des Zauberers Zephises, wurde nicht in die Geheimnisse der ... mehr
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Das dritte Schauspiel \"Das Mädchen aus der Feenwelt oder Der Bauer als Millionär\"(1826) gibt eine Verherrlichung der Zufriedenheit. Hier wird die Handlung bereits aus dem Charakter heraus entwickelt. Die allegorischen Figuren von Jugend und Alter, Neid, Haß und Zufriedenheit sind lebendig gestaltet und wirken ergreifend, da sie immer in Verbindung mit dem Schicksal des Bauern Wurzel erscheinen, wodurch sie zu Symbolen für innere Vorgänge werden ... mehr
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Nach dem Mißerfolg seines Stückes "Die unheilbringende Krone" (1829), das einen neuen Versuch darstellt, sich dem Stil des hohen Dramas zu nähern, schreibt Raimund das Original-Zaubermärchen \"Der Verschwender" (1834), das den Höhepunkt und gleichzeitig das Ende seines Schaffens bildet.
Der komplizierte Geisterapparat der ersten Schauspiele erscheint hier vereinfacht, auf das Notwendigste beschränkt.
Uraufführung 1834 im Theater in der Josefsta ... mehr
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Biographie:
Er wurde 1790 in der Wiener Vorstadt Mariahilf geboren. Lernte bei einem Zuckerbäcker und verkaufte im Theater Süßwaren. Dadurch wurde in ihm die Lust aufs Schreiben und Schauspielen geweckt. Nach Schauspielerei bei wandernden Bühnen, spielte er ab 1813 am Josefstädter und ab 1817 am Leopoldstädter Theater, das er in den Jahren 1828 bis 1830 leitete. Anfänglich versuchte er es in der Tragik, wechselte aber dann ins Fach der Volkskomö ... mehr
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In dem für seine eigene Benefizvorstellung geschriebenen Stück \"Der Barometermacher auf der Zauberinsel\" spielt das alte Motiv von den Zaubergaben, die der glückliche Besitzer gegen seine Feinde verteidigen muß, die Hauptrolle.
Inhalt:
Bartholomäus Quecksilber, der auf einer Zauberinsel gestrandet ist, erhält von einer mächtigen Fee einen Zauberstab, der alles in Gold verwandelt. Ein Zauberhorn sichert ihm die Hilfe von Zaubersoldaten, und ei ... mehr
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Personen:
Fee Cheristane
Julius von Flottwell, reicher Edelmann
Wolf, Kammerdiener
Valentin, sein Bedienter
Rosa, Kammermädchen und Valentins Geliebte
Amalie, Tochter des Präsidenten von Klugheim
Azur, der dienstbare Geist bzw. Bettler
Das Werk:
Der reiche Edelmann Julius von Flottwell gibt auf seinem prächtigen Schloß eine Jagdgesellschaft. Nach dem Ausritt trifft er sich mit seiner Geliebten, dem Bauernmädch ... mehr
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Ferdinand Raimund wurde 1790 als Sohn eines Handwerkers in Wien-Mariahilf geboren. Er entwich mit achtzehn Jahren der Bäckerlehre und dem Krieg, verdingte sich bei verschiedenen Schauspieltruppen, die vorwiegend in Ungarn auftraten. Diese eigentliche Lehrzeit dauerte fünf Jahre. 1814 wurde er ans Theater in der Josefstadt in Wien engagiert, 1817 ans Theater in der Leopoldstadt. 1821 schloß er mit diesem Theater einen Zehnjahresvertrag ab und wu ... mehr
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"... doch war mein Sinn vorzugsweise dem Trauerspiele zugewandt, das Lustspiel begeisterte mich weniger, die Posse wer mir gleichgilitg."
F. J. Raimund in seiner Selbsbiographie
Ferdinand Raimund, eigentlich Ferdinand Jakob Raimann, wurde am 1.6.1790 als Sohn eines Drechslermeisters in Mariahilf bei Wien geboren. Nach dem frühen Tod seiner Eltern begann er die Zuckerbäckerlehre. Seine erste Bekanntschaft mit dem Theater machte er, als er ... mehr
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Der reiche Gutsbesitzer Rappelkopf wurde vor langer Zeit um große Summen Geld betrogen. Dies ärgerte ihn so, daß er zum Menschenfeind wurde, der seine Mitmenschen, ja sogar seine eigene Familie, nicht nur mißtraut sonder sogar verachtet und beschimpft. So kommt es, daß er auch gegen die Heirat seiner Tochter Malchen mit dem jungen und vermögenden Maler August Dorn ist. Voll Verzweiflung zieht August nach Italien um seine Malkunst zu verbess ... mehr
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HERR VON RAPPELKOPF
Rappelkopf ist ein Reicher Gutsbesitzer, der zum Menschenfeind geworden ist weil er um große Summen Geld betrogen wurde. Er verachtet und mißtraut alle Menschen, sogar seine Bediensteten und seine Familie.
SOPHIE
Sophie, Rappelkopfs dritte Frau wird wie alle anderen von ihrem Mann beschimpft. Doch sie liebt ihren Gatten noch immer und versucht diesen zur Vernunft zu bringen.
MALCHEN
Malchen ist Rappelkopfs Tochter ... mehr
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Diese Novelle ist 1874 erstmals veröffentlicht werden und ist eine der bekanntesten Werke des österreichischen Autors des Bürgerlichen Realismus. \"Die Steinklopfer\" ist der Sammlung \"Novellen aus Österreich\" entnommen.
1.1.
Die Geschichte spielt sich im Milieu des arbeitenden Proletariates in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Der vom Krieg beurlaubte Soldat Georg kehrt von der Front in Venetien nach Österreich zurück. An einer Ba ... mehr
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Ferdinand von Saar wurde am 30. September 1833 in Wien geboren und entstammte einer geadelten Beamtenfamilie. Sein Vater starb früh, und so führte Saar mit seiner Mutter ein bescheidenes und zurückgezogenes Leben.
Als während seiner Gymnasialzeit 1848 die Revolution ausbrach, ergriff er auf Geheiß seines Vormunds den Beruf des Soldaten. Bei geringem Sold und ohne förderliche Beziehungen blieb Saar bis 1860 beim Militär und nahm dann seinen Abs ... mehr
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Dem Erscheinungsdatum nach gehört Leutnant Burda zu Saars späteren Werken, aber Pläne zu der Novelle haben wohl schon recht früh existiert.
Seiner Gönnerin Fürstin Marie zu Hohenlohe berichtete er bereits im September 1879 von fünf neuen Novellen, die er zu schreiben überlegte, eine davon Leutnant Burda. Die Arbeit kam aber früh ins Stocken; Saar befürchtete, dass seine neuen Stoffe, die er in seiner Lebenserfahrung begründete und von den früh ... mehr
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Wie bereits erwähnt, versprach Ferdinand von Saar schon während der Entstehung des Leutnant Burda die Novelle Karl Emil Franzos für seine Deutsche Dichtung. Dort erschien sie dann auch im Herbst 1887.
Ein Jahr später, im September 1888, erschien die Novelle erneut im Rahmen der Sammlung Schicksale. Das Einfügen zusätzlicher Absätze bewirkte eine noch deutlichere und bewusstere Strukturierung des Textes.
Nun blieben schnelle Reaktionen nicht a ... mehr
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In keiner anderen Novelle hat Ferdinand von Saar persönlich Erlebtes in derart direkter Weise verwendet wie in Leutnant Burda. Saar selbst hat verschiedentlich geäußert, dass seine Novelle Lebenswirklichkeit spiegele. In einem Brief an Karl Emil Franzos gibt er zu, seine "Biographie gehe ja zum Teil aus der Novelle selbst hervor".
Texte mit autobiographischem Bezug wie Leutnant Burda erscheinen für Ernst Kobau "wie Versuchsanordnungen, die a ... mehr
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Leutnant Burda, "in Anbetracht seiner Charge nicht mehr allzu jung, er mochte sich bereits den Dreißigern nähern" (5,3 ff.) wird als "tüchtiger, verwendbarer Offizier" (5,11) beschrieben, der sich "durch allerlei Lektüre eine Art höherer Bildung erworben" (5,12 f.) hatte, "die er sehr vorteilhaft mit feinen, weltmännischen Manieren zu verbinden" (5,13 f.) wisse.
Er ist kein Duckmäuser, aber kameradschaftlich, hilfsbereit, zurückhaltend und al ... mehr
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Wie aus seiner Biographie erkennbar, hatte Ferdinand von Saar als junger Leutnant die Armee zur Genüge kennengelernt und so waren ihm die unbefriedigende wirtschaftliche Situation der meisten Soldaten, das gespannte Verhältnis zwischen der Infanterie und der sozial besser gestellten Kavallerie, sowie die Gepflogenheiten der Offiziere wohlbekannt.
Eine große Ähnlichkeit zwischen Saar und Leutnant Burda besteht in der sehr "bescheidenen Herkunft ... mehr
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Die Rolle des Ich-Rahmenerzählers ist in Leutnant Burda noch zentraler als in den anderen Erzählungen Saars. Er ist nicht nur Beobachter, sondern regelrecht in das Geschehen eingebunden. Trotzdem kann er es nicht beeinflussen; Burdas "Wahn" und das Schicksal, zwei in diesem Zusammenhang sehr wichtige Begriffe, stellen sich ihm in den Weg.
Für die Erzählungen Saars ist charakteristisch, dass der Erzähler meist den "gesunden Menschenverstand und ... mehr
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Schon einige Male war vom "Wahn" des Leutnant Burda die Rede und davon, wie der Ich-Erzähler immer mehr in diesen Dunstkreis hineingezogen wird. Das Fortschreiten von Burdas Wahnvorstellungen und die Reaktionen des Erzählers wurden schon eingehend dargestellt; nun interessieren uns aber die Hintergründe für diesen "Wahn" und auch, was der Erzähler, der in der Forschung oft als "melancholisch" dargestellt wird, damit zu tun hat.
Nach Wolfgang M ... mehr
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Unter den weltanschaulichen Strömungen, die auf Leutnant Burda gewirkt haben, ist wohl die Philosophie Schopenhauers eine der bedeutendsten. Ferdinand von Saar verfügte in der Tat über eine minutiöse Kenntnis der Schriften Schopenhauers.
Für die Charakterisierung von Leutnant Burda und den Aufbau der Handlung orientierte sich Saar offensichtlich an den poetologischen Forderungen Schopenhauers, der in seinem Hauptwerk Die Welt als Wille und Vor ... mehr
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