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Die Klassiker wollten den Menschen und die Aufgabe der Kunst neubestimmen, Sodas sie mit den neuen Idealen der Zeit, Ausgleich der Gegensätze, Ganzheit, Humanität und dem Streben nach Vollkommenheit, übereinstimmten. Man übertrug die von Winckelmann als "edle Einfallt, stille Größe" charakterisierte griechische Plastik einfach auf den Menschen. Die Vertreter der Klassik versuchten die Harmonie von Sein und Sollen, Natur und Kunst und die von Si ... mehr
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Da die Klassik zum zu Ordnung und Maß tendierte, löste sich die Lyrik der Epoche von ihren volkstümlichen Wurzeln und kehrte sich von der Formfreiheit des \"Sturm und Drang\" ab. Jetzt treten hauptsächlich antikisierte Formen der Lyrik auf, keine gefühlsstarken und freien Rhythmen, wie in der "Geniezeit". Themen sind nun die menschliche Gesellschaft, die Gesetzlichkeit des Lebens, die sittliche und moralische Verpflichtung des Menschen, sich se ... mehr
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Johann Christoph Friedrich von Schiller wurde am 10. 11.1759 in Marbach am Neckar geboren. Er war der Sohn des Militärarztes Johann Caspar Schiller. Auf Befehl des Herzogs Karl Eugen musste er ab 1773 die Militärakademie besuchen. Dort studierte er die Rechte und seit 1775 Medizin. Schiller trat 1780 den Dienst als Regimentsmedikus in Stuttgart an. Von 1777 - 1780 arbeitete er an seinem Drama "Die Räuber", welches 1781 gedruckt wurde. Der einzi ... mehr
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Goethe wurde am 28.8.1749 in Frankfurt am Main in eine reiche Bürgerfamilie hinein geboren. Durch die finanziell relativ gute Situation seiner Familie wurde ihm schon früh eine sehr gute Ausbildung zu Teil. Er wurde von Privatlehrern seiner Familie in alten und neuen Sprachen, Musik und Tanz, Fechten und Reiten unterrichtet. 1765 ging er auf Wunsch seines Vaters nach Leipzig um dort Jura zu studieren. Während der Genesungsphase von einem 1770 e ... mehr
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Drei Worte nenn ich euch, inhaltsschwer,
Sie gehen von Munde zu Munde,
Doch stammen sie nicht von außen her,
Das Herz gibt davon Kunde;
Dem Menschen ist aller Wert geraubt,
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.
Der Mensch ist frei geschaffen, ist frei,
Und würd er in Ketten geboren,
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrei,
Nicht den Mißbrauch rasender Toren.
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
Vor dem freien Mensch ... mehr
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Sturm und Drang
Der 1770 beginnende Sturm und Drang wird 1789 von der Klassik abgelöst. In ihm wurde sich mit den geistigen Auseinandersetzungen der Aufklärung beschäftigt. Man wandte sich in der Politik gegen die Einteilung in verschiedene Stände und es wurde in literarischer Form gegen Heuchelei, soziale Ungerechtigkeit Habgier und Machtbesessenheit protestiert. Die Verfasser solcher Werke stießen bei Kirche und Adel auf heftigen Widerstan ... mehr
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Herzog Karl Augusts gemäßigt aufgeklärte Erziehung war der Anlass, dass Weimar so eng an die deutsche Klassik gebunden war. In Weimar herrschte damals ein unbürokratisches, persönliches, relativ freiheitliches aber doch traditionelles Klima. Die perfekte Atmosphäre für eine kultivierte, aristokratisch - bürgerliche Gemeinschaft. In diesem Personenkreis war Traditionsbewusstsein und das Streben nach Bildung direkt miteinander verbunden. Durch di ... mehr
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Der Übergang zwischen Klassik und der darauf folgenden Epoche der Romantik ist nicht als eigenständige Epoche zu betrachten. Beim Übergang von der Klassik zur Romantik vermischen sich die Stilelemente, vor allem die der Literatur, beider Epochen, es wird an die Grundzüge beider Zeitperioden angeknüpft. Die Klassik versuchte eine Harmonie zwischen Verstand und Sinnlichkeit, von Genialität und Kritik, sowie Poesie und Prosa herzustellen. Jedoch i ... mehr
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Erika spielt, wie nie zuvor. Der gesamte Saal hält den Atem an, um das Kunstwerk, gebaut aus den Tönen, die Erika dem Klavier entlockt, nicht zu zerstören. Nun passiert es. Nur ein halber Zentimeter auf der Klaviatur ist es, der die gesamte Harmonie zerstört, das Gebäude zum Einsturz bringt. Der Faden reißt und Erika bietet eine erbärmliche Vorstellung beim Schulabschlusskonzert. Ihre Karriere als Pianistin hat keine Zukunft mehr.
Seit ... mehr
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1.Autor:
Barbara Frischmuth wurde am 5.7.1941 in Altaussee in der Steiermark geboren. Sie besuchte als 10 bis 14 jährige das Internat der Klosterschule in Gmunden, wechselte dann öfters die Gymnasien und absolvierte schließlich 1958 ihr Abitur. Anschließend studierte sie Türkisch und Ungarisch an der Grazer Universität und lebt seit 1967 als freie Schriftstellerin und Übersetzerin in ihrem Heimatort, Altaussee, oder in Wien. Sie erhielt schon ... mehr
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Die Autorin:
Barbara Frischmuth wurde am 5.7.1941 in Altaussee (Steiermark) geboren.
Ihr Vater fiel in Rußland und ihre Mutter führte einen Hotelbetrieb.
4 Jahre lang besuchte sie das Internat der steirischen Klosterschule Gmunden. Sie studierte Orientalistik, allerdings ohne Abschluß, Türkisch und Ungarisch.
Seit 1967 lebt sie als freie Schriftstellerin und Übersetzerin (vor allem Türkisch und Ungarisch) in Wien und Altaussee.
1968 ersch ... mehr
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Die Kurzgeschichte handelt über einen jungen Mann, der sein Haus und
seine Eltern verloren hat. Das einzige, was ihm geblieben ist, stellt seine
Küchenuhr dar. Er freut sich, dass die Uhr genau um halb drei
stehengeblieben ist, da er um diese Uhrzeit immer von der Arbeit nach
Hause gekommen ist. Seine Mutter ist immer aufgestanden und hat ihm
immer Essen gemacht und gewartet, bis er satt war.
Der junge Mann wird beschrieben ... mehr
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Heinrich Böll wurde am 21. Dezember 1917 in Köln geboren. Nach dem Abitur war er Lehrling im Buchhandel. Danach studierte er Germanistik. Er diente sechs Jahre als Soldat. Seit 1947 veröffentlichte er Erzählungen, Romane, Hör- und Fernsehspiele und Theaterstücke. Zeitweilig war er auch als Übersetzer aus dem Englischen tätig. 1972 erhielt er den Nobelpreis für Literatur. Gestorben ist Heinrich Böll am 16. Juli 1985 in Langenbroich/ Eifel.
Wand ... mehr
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Das Wort "Kurzgeschichte" ist eigentlich eine Lehnübersetzung der amerikanischen "Short story". Diese hat ihren Ursprung im antiken Griechenland, aber erst im 19. Jh. entwickelte sich in Amerika die Short Story aus älteren, erzählenden Formen wie den Novellen, Märchen einerseits und mehr faktenbestimmten Anekdoten und Skizzen andererseits. Als eigentliche Begründer gelten W. Irving und J. K. Paulding. Theoretisch definiert und praktisch zur Kuns ... mehr
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Seine Lebensdaten: 28.08.1749 bis 22.03.1832
Dazwischen liegen viele Jahre wertvollen Schaffens. Zu seinen bekanntesten Werken zählen:
Götz von Berlichingen (1773)
Die Leiden des jungen Werthers (1774)
Iphigenie und Tauris (1787)
Wilhelm Meisters Lehrjahre (1796)
Metamorphose der Pflanzen (1798)
Faust I (1808)
Dichtung und Wahrheit (1832)
Faust II (1832)
An der Entstehungsgeschichte der "Leiden des jungen Werther" sind ... mehr
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Am 11.9.1772 verließ Goethe Wetzlar, ohne sich von Charlotte und Kestner zu verabschieden. Danach besuchte er die Familie La Roche. Dort lernte er die 16-jährige Maximiliane kennen, die zwei Jahre später den Kaufmann Peter Brentano heiratete.
Goethe freundete sich mit Maximiliane an und blieb ihr auch nach der Eheschließung noch verbunden. Brentano verfolgte Goethe jedoch mit Eifersucht, worauf sich Goethe zurückziehen mußte.
... mehr
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Carl Wilhelm Jerusalem war wie Goethe als Jurist in Wetzlar tätig. Goethe kannte Jerusalem nicht näher. Dieser hatte oft Schwierigkeiten mit seinen Vorgesetzten, und außerdem verliebte er sich in eine verheiratete Frau, die seine Zuneigung nicht erwiderte. Darüber hinaus gelang ihm nicht sofort der Aufstieg in höhere Gesellschaftskreise. Jerusalem erschoß sich in der Nacht vom 29. auf den 30.10.1772. Goethe bat Kestner um einen ausführlichen Be ... mehr
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Werther, ein gebildeter junger Bürger, der mit den geistigen Auseinandersetzungen seiner Zeit über die Philosophie, die Literatur und die Kunst vertraut ist, leidet unter den Zwängen denen die Menschen seiner unterlagen. Leonore liebt Werther, doch er erwidert ihre Liebe nicht. Daher verläßt er seinen Heimatort und zieht in eine andere Stadt. Da er nicht arbeiten muß, führen ihn seine Fragen zu Erlebnissen in der Natur und zur Kunst.
In der ... mehr
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Des Urbild Werthers ist niemand anders als Goethe selbst, wie er in "Dichtung und Wahrheit", abgesehen von einigen historischen Ungenauigkeiten, treffend schildert.
Er sucht dauernd nach geistigen und seelischen Genüssen, ohne jedoch die Kraft zu besitzen, sich diese zu erringen. Werther steigt voll Liebe zu dem gewöhnlichen Volk und zu Lottes kleinen Geschwistern hinab und beschenkt diese regelmäßig. Trotzdem ist er eines wirklichen Opfers fü ... mehr
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Das erscheinen des Briefromans "Die Leiden des jungen Werthers" im Herbst 1774 war eine Sensation. Das Buch zog nicht nur ein großes Leserpublikum in Deutschland und im Ausland an, es zeigte auch, dass sich die Anteilnahme am Schicksal des Helden bis zum "Wertherfieber" steigerte, was sogar zu Selbstmorden führte.
Doch der eigentliche Werther-Kult blieb eine Sache der gebildeten Stände. Werthers Kleidung, sein Auftreten kam in Mode. Seine exze ... mehr
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