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Der Erstdruck der »Judenbuche« erschien in 16 Teilen vom 22. April bis 10. Mai 1842 in Cottas »Morgenblatt für gebildete Leser« (Nr. 96-111). Die Druckvorlage ist nicht erhalten. Der Erstdruck wurde jedoch von der Dichterin als ihrem Willen entsprechend bestätigt. Am 26. Mai 1842 schrieb sie an Levin Schücking (1814-83):
Im Museum war ich seit einigen Tagen nicht, bis dahin war meine
>Judenbuche< beendigt, von der ich nur das im vorigen Brie ...
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Der Novelle liegt eine wahre Begebenheit zugrunde, die der Dichterin seit ihrer Kindheit aus Erzählungen über ihre westfälische Heimat vertraut war und die ihr Onkel August von Haxthausen unter dem Titel \"Geschichte eines Algierer Sklaven\" nach Gerichtsakten aufzeichnete und 1818 veröffentlichte. Die Schriftstellerin erfindet eine Vorgeschichte zu dem historisch beglaubigten Ereignis, womit es ihr gelingt dieses Ereignis als Folge einer Störung ...
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Das tatsächliche Geschehen ist heute nur noch aus spärlichen Quellen zu rekonstruieren. Wie August von Haxthausen in seiner auf dem historischen Geschehen fußenden »Geschichte eines AlgiererSklaven« berichtet, geschah der Judenmord am 10. Februar 1783. Caspar Moritz von Haxthausen zu Abbenburg, der Urgroßvater der Droste, war zur Zeit des Mordes Inhaber der Patrimonial- und halben Go-[Gau]gerichtsbarkeit in Bökendorf, Altenbergen, Bellersen und
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Unter dem Titel »Geschichte eines Algierer-Sklaven« veröffentlichte August von Haxthausen, ein Onkel der Droste, 1818 die seltsame Geschichte eines Judenmörders und Selbstmörders in der Göttinger Zeitschrift »Wünschelruthe«. Eine später vom Autor angefertigte Abschrift bietet vereinzelt Abweichungen von diesem Druck. August von Haxthausen stützte sich möglicherweise auf heute nicht mehr erhaltene Gerichtsakten. Er berichtet, daß die Juden den Bau ...
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- 1940 errichtet ( bzw. ausgebaut aus Kaserne )
- ca. 60 Kilometer westlich von Krakau
- zuerst Arbeitslager
- 1941 um ein Vernichtungslager erweitert
- Febr. 1942 - Nov. 1944 fabrikmässiger Betrieb der 5 Gaskammern -> min. 4000 Tote pro Tag
- Himmler befiehlt Sprengung der Gaskammern / Krematorien beim nähern der Roten Armee
- Befreiung 27.1.1945
- insgesamt ca. 1,6 Millionen Opfer
- 70 - 75 % jedes Judentransportes -> Tod
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Einführung:
- in dem Roman \"Der Tod ist mein Beruf\" von Robert Merle erzählt Rudolf Lang seine Geschichte in chronologischer Reihenfolge ab seiner Kindheit
- 1940 - 44 Lagerkommandant Auschwitz
- grobe Gliederung in 3 Abschnitte
- 1952 in Frankreich erschienen ( \"La mort est mon métier.\" )
- 1957 in deutscher Übersetzung erschienen
Abschnitt 1
Kindheit
- Roman beginnt 1913
- Rudolf Lang 1900 in B. geboren
- erste Teu ...
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3.1 Charakterisierung Lang´s:
Allgemein:
- personaler Ich-Erzähler des Romans
äußere Erscheinung:
- relativ klein = zu klein für SS-Mitglied, aber es gibt eine Sonderregelung Himmlers
- während der Mitgliedschaft in militaristischen Organisationen immer mit Uniformen bekleidet
- unscheinbares Aussehen, aber hübsch
- schwarze Haare
soziale Situation:
- Berufe: Schüler, Soldat, Freikorpsmitglied, Kurzarbeiter, Bauer, SS ...
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- grobe Gliederung in 3 Abschnitte
- weiter unterteilt in 7 Kapitel Überschrift Jahreszahl
-> 1913
-> 1916
-> 1918
-> 1922
-> 1929
-> 1934
-> 1945
- in 1. Person Singular geschrieben -> größere Authentizität
- große Zeitsprünge -> Aussparungen in der erzählten Zeit
- sehr sachlich / nüchtern, aber auch präzise geschrieben
- Rudolf Lang einzige über längeren Zeitraum wichtige Person
- chronologisch aufgebaut
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5. 1 Biografie von Robert Merle:
- am 20. August 1908 in Tebessa ( Algerien ) geboren
- Studium in Philosophie und Englisch
- 1940-1943 in deutscher Kriegsgefangenschaft
- 1949 erhält er Prix Goncourt für für seinen 1. Roman \"Wochenende in Zuydcoote\"
- 1952 weltweiter Erfolg mit \"Der Tod ist mein Beruf\" ( nur bei Lesern nicht bei Kritikern )
- 1978 beginnt er mit dem Schreiben der Romanfolge \"La fortune de France\"
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6. 1 Nachwort von Robert Merle
...Rudolf Lang hat existiert. Er hieß in Wirklichkeit Rudolf Höß und war Lagerkommandant von Auschwitz. Das Wesentliche aus seinem Leben ist uns durch den amerikanischen Psychologen Gilbert bekannt, der ihn während des Nürnberger Prozesses in seiner Zelle befragte. Das Resümee dieser Gespräche-das mir Gilbert zu Verfügung stellte-ist insgesamt unendlich viel enthüllender als die Beichte, die Höß selbst später i ...
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Wolfgang Borchert ist nur 26 Jahre alt geworden. Er starb am 20. November 1947 in Basel; am Tag darauf wurde sein Drama "Draußen vor der Tür" in Hamburg uraufgeführt. Hier ist er auch geboren, am 20. Mai 1921. Zuerst Buchhändler, dann Schauspieler, kam er 1941 an die Ostfront. Briefliche Äußerungen die den Staat der Willkür angeblich gefährdeten, brachten ihm , dem schwer an Gelbsucht und Diphtherie Erkrankten, acht Monate Haft in einem Nürnbe ...
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Beckmann kehrt nach drei schrecklichen Jahren in Sibirien nach Deutschland zurück. Er ist, wie es in der Vorbemerkung heißt: "...einer von denen, die nach Hause kommen und die dann doch nicht nach Hause kommen, weil für sie kein Zuhause mehr da ist. Und ihr Zuhause ist dann draußen vor der Tür. Ihr Deutschland ist draußen, nachts im Regen, auf der Straße. Das ist ihr Deutschland."
Endlich zu Hause angelangt, findet er seine Frau in den Armen ...
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Borchert verwendet in seinem Stück eine besonders ausdrucksvolle Sprache, durch die das volle Leid der Hauptfigur zum Ausdruck kommt. Der Autor arbeitet hier seine Vergangenheit systematisch auf . Er selbst wurde von der Ostfront wegen seiner Krankheit zurückgeschickt und fand, aus dem Krieg zurückgekehrt, wohl die gleichen Gegebenheiten vor, wie der Heimkehrer Beckmann in seinem Werk.
Borchert gilt als einer der wichtigsten Schriftsteller der ...
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Tschingis Aitmatow wurde am 12.12.1928 in Sheker, einem Dorf in Kirgisien, geboren.
Mit fünfzehn war er Sekretär des Dorfsowjets in Sheker. In dieser Zeit spielt das Werk "Dshamilja". 1946 studierte er an der Technischen Hochschule in Dshambul Veterinärmedizin. Ab 1952 veröffentlichte er immer wieder Erzählungen in der Presse.
Im Jahre 1956 ging Aitmatow an das Literaturinstitut "Maxim Gorki" nach Moskau, dort blieb er bis 1958. Im Jahre 195 ...
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Im zentralasiatischen nordöstlichen Kirgisien, irgendwo im Tal des Kukureuflusses, im Sommer des dritten Kriegsjahres, 1943, hat sie sich abgespielt, "Die schönste Liebesgeschichte der Welt" so das Vorwort von Louis Aragon.
Said, der damals Fünfzehnjährige, erzählt die Geschichte seiner jungen, verheirateten Schwägerin Dshamilja und einem ehemaligen Soldaten, Danijar, die sich ineinander verlieben. Er wusste damals nicht, wie Liebe sich zutr ...
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Die Geschichte spielt in einem kleinen Aul (Dorf). Dieses befindet sich im Nordosten von Kirgisien, in einem Gebiet, das an Kasachstan grenzt. Während die Männer in Kursk und Orel an der Front sind, arbeiten die jungen Burschen und die Frauen auf der Kolchose.
Auf einem kleinen, flachen Hügel liegen die zwei Häuser, in denen Said, Dshamilja und deren Familien wohnen. Die wenigen Männer, die es noch im Aul gibt, nützen die Situation dazu aus, ...
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Elfriede Jelinek wurde 1946 in Mürzzuschlag in der Steiermark geboren und studierte Kunstgeschichte, Theaterwissenschaft und Musik in Wien. Nach Aufenthalten in Berlin 1972 und Rom 1973 lebt sie heute in Wien. Zu den zahlreichen Literaturpreisen der Autorin gehören das Österreichische Staatsstipendium für Literatur (1972), der Heinrich-Böll-Preis der Stadt Köln (1986) und der Literaturpreis des Landes Steiermark (1987). Zuletzt erhielt sie 1998 ...
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«Elfriede Jelinek provoziert.»
Elfriede Jelinek ist zu einer der bekanntesten und umstrittensten Theaterautorinnen im deutschsprachigen Raum aufgestiegen. Sie schreibt Theatertexte, die keine zentrale Interpretation zulassen. Sie selbst versteht ihre Theaterstücke als eine Weiterentwicklung des Brechtschen Theaters. Jelinek selbst sagt: "Ich bemühe mich nicht um abgerundete Menschen mit Fehlern und Schwächen, [...] Ich schlage sozusagen mit de ...
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Elfriede Jelinek wurde einst aufgrund ihrer "ungewöhnlichen sprachlichen Begabung" entdeckt. Meiner Meinung nach gibt es kaum jemanden, der so präzise und ironisch beschreiben kann wie Elfriede Jelinek.
In "Die Klavierspielerin" mußte als erstes der Vater aus dem Weg geräumt werden, um die Symbiose von Mutter und Tochter perfekt zu machen. Die beiden Damen bringen den Vater daher in ein abbruchreifes Altersheim, reden sich aber ein, dass sie ...
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Zum Autor: Arthur Schnitzler (15.Mai 1862-21.Oktober 1931) stammt aus einer jüdischen Familie. Bereits sein Vater ist Arzt, und so steht die Berufswahl für ihn von vornherein fest, denn der Beruf des Arztes genießt hohes soziales Ansehen in der Habsburgermonarchie. Schnitzler fühlt sich in Wien als Jude halb zugehörig, halb fremd; mit dem stärker werdenden Antisemitismus bekommt er allerdings das Gefühl, sogar ein Feind zu sein.
Für sein litera ...
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