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Der Titel der Novelle Gottfried Kellers "Romeo und Julia auf dem Dorfe" verweist auf William Shakespeares Drama "Romeo und Julia" und deutet zugleich die Umgestaltung an, die Keller vorgenommen hat. Mit dem Drama Shakespeares hat die Novelle Kellers nur das Motiv nicht aber den Stoff gemeinsam. Beide Werke behandeln ein Urmotiv, das im normalen Leben und Beziehungen immer wieder vorkommen kann.
An die Stelle der beiden Veroneser Adelsgeschlechte ... mehr
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Keller, der sein Leben lang keine erfolgreiche Beziehung, und auch sonst keinen leichten Start in sein Leben hatte, nimmt einen Zeitungsartikel, in dem er von dem Schicksal eines armen Liebespaares aus bäuerlichen Verhältnissen, das sich aufgrund des Streits der Familien, erschossen hatte, als Ansporn, nach Shakespeares Vorbild, eine Liebestragödie zu schreiben. In dieser beschreibt er das tragische Schicksal zweier Leben, die füreinander Besti ... mehr
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Haus = bürgerliches Glück
Tür in Vrenchens Haus: Ende des alten Lebens, Beginn des neuen Lebens
Lebkuchenhaus: Zukunft von Sali + Vrenchen
Acker in der Mitte Konflikt zwischen Manz und Marti
wild, viele Steine, Unkraut: es kann nichts Gutes daraus kommen, zu böse, Aussichtslosigkeit der Zukunft
Symbol der moralischen Verwahrlosung, die sie in den finanziellen Ruin und zum Verlust der ... mehr
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Froh empfind ich mich nun auf klassischem Boden begeistert,
Vor- und Mitwelt spricht lauter und reizender mir.
Hier befolg ich den Rat, durchblättre die Werke der Alten
Mit geschäftiger Hand, täglich mit neuem Genuß.
Aber die Nächte hindurch hält Amor mich anders beschäftigt;
Werd ich auch halb nur gelehrt, bin ich doch doppelt beglückt;
Und belehr ich mich nicht, indem ich des lieblichen Busens
Formen spähe, die Hand lei ... mehr
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Drei Worte hört man bedeutungsschwer,
Im Munde der Guten der Besten;
Sie schallen vergeblich, ihr Klang ist leer,
Sie können nicht helfen und trösten.
Verscherzt ist dem Mensch des Lebens Frucht,
Solang er die Schatten zu haschen sucht.
Solang er glaubt an die Goldene Zeit,
Wo das Rechte, das Gute wird siegen.-
Das Rechte, das Gute führt ewig Streit,
Nie wird der Feind ihm erliegen,
Und erstickst du ihn nicht in den Lüften frei, ... mehr
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Klassik - Goethe - Schiller. Diese Begriffe stehen in der dt. literarischen Klassik eng nebeneinander. Aus diesem Grund muß man, um literarische Werke dieser berühmten deutschen Philosophen interpretieren zu können, näher auf die Klassik und den Biographien beider eingehen. Das Wort Klassik stammt von dem griechischen Wort "classicus" ab. Im allgemeinen ist die Klassik Bezeichnung für kulturelle Höhepunkte, wie zum Beispiel der Kunst, der Musik ... mehr
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Johann Wolfgang von Goethe wurde am 28.08.1749 als Kind angesehener und wohlhabender Bürger in Frankfurt am Main geboren. Unter diesem Aspekt wuchs Goethe in einer Umgebung bürgerlicher Erziehung heran. Durch diese Erziehung lernte der junge Goethe sechs Sprachen und den Umgang mit entsprechender Literatur. Schon jetzt verfaßte er eine Vielzahl von Erzählungen und kleineren Stücken. 1765 begann er, auf Wunsch seines Vaters, das Rechtsstudium in L ... mehr
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Die "V. Römische Elegie" ist eins von insgesamt 24 Elegien, welche von Goethe, nach seinem Italienaufenthalt (1786-1788) verfaßt und später in Weimar niedergeschrieben worden. Alle Gedichte, dieses sehr umfassenden Werkes stehen thematisch im Zusammenhang und bilden einen klar gegliederten Folgeablauf der Geschehnisse bzw. Handlungen Goethes in Italien. In den einzelnen Werken wird deutlich, daß "Die Römischen Elegien" nicht unter Einwirkung de ... mehr
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Friedrich Schiller wurde 1759 in Marbach am Neckar als Sohn eines herzoglich - würtenbergischen Leutnants und Wundarztes geboren. Gebunden an diesen Beruf war ein schlechtes Endgeld und ein mehrfacher Wohnungswechsel der Familie Schiller. Schillers eigener Berufswunsch, Pfarrer zu werden, wurde von Herzog Carl Eugen übergangen, da dieser durchaus dieses Recht als Vorgesetzter seines Vaters besaß. Unter diesen Umständen tritt Schiller in die Milit ... mehr
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Der Autor:
Friedrich Dürrenmatt wurde am 5. Januar als Sohn eines Pfarrers in Konolfingen bei Bern geboren.
Dürrenmatt studierte Philosophie, Germanistik und Theologie in Zürich und Bern. Er arbeitete zuerst als Zeichner und Graphiker. Mit seinen avantgardistischen Dramen und seinen von der existentialistischen Philosophie geprägten Kriminalromanen gehörte Dürrenmatt zu den bedeutendsten schweizerischen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. D ... mehr
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In einem verzweifelten Selbstreinigungsprozeß verlieh der Autor seinem Ekel vor den denaturierten Lebensbedingungen der Gesellschaft seinen Ausdruck. 1971 schrieb Turrini eine hochdeutsche Version des im Wiener Dialekt verfaßten Einakters, die als Grundlage für lokale Bearbeitungen eine Verbreitung seines Stückes im gesamten deutschsprachigen Raum ermöglicht.
Einheitlicher Schauplatz der Handlung ist eine Müllhalde der Großstadt. Ein jun ... mehr
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Vor zweieinhalb Jahrtausenden tritt die Fabel als ein ästhetisch wie intelektuell ausgereiftes Sprachgebilde in die abendländische Geschichte. Sie ist ein politisches Kampfmittel, da sie eine dialektische Struktur hat. Dies gilt nicht nur für die griechisch- römische Fabel, sondern auch für die alttestamentlichen Texte. Der historische Hintergrund der Aesopschen (Aesop lebte um 550 v. Chr. auf Samos und ist ein Sklave, der als Erfinder der Fabel ... mehr
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Im Jahre 1530- in der Zeit der Bauernkriege- stößt der Reformator Luther, der selbst in politische Schwierigkeiten mit den Mächtigen geraten war- auf diese literarische Form. Er hat großen Respekt vor Aesop und stellt die Fabel auf eine Stufe mit der Bibel. Er schätzt an der Gattung, dass sie alle, vor allem die Kinder, zu einer realistischen Sicht auf die Dinge der Welt bringt. Luther, der selbst Fabelschreiber war, weist auf drei Dinge hin: ers ... mehr
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Der Schüler lernt, dass die Fabel ein sogenannter "kodierter" Text ist, den man erst entschlüsseln muss. Was hier angestrebt wird, ist die Hinführung des Schülers zu einem bewussten Leseverhalten. Ratsam ist es mit Luthers Fabeln zu beginnen, da diese mit Lehrhilfe nicht so schwierig zu verstehen sind.
Zuerst ist es wichtig die Schlüsselwörter zu finden. Dazu gehören- gemäß der Theorie Luthers- zunächst Tiernamen; "Löwe", "Fuchs"....Für das, wa ... mehr
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Niemals ist man sicher, wenn man in der Gesellschaft mit Mächtigen teilt. Diesen meinen Satz bezeugt die Fabel.
Die Kuh, dir Ziege und das leidende Schaf verbanden sich mit dem Löwen auf Bergeshöhen. Als sie einen Hirschen mit ungeheurem (großem) Körper fingen teilte ihn der Löwe und sprach: "Ich nehme mir den ersten Teil, weil ich mit Namen König genannt werde, den zweiten teilt ihr mir zu, weil ich Gefährte bin (Genosse, Teilhaber), (dann) d ... mehr
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Zweimal sündigt der, der den Preis für den Verdienst von Ruchlosen fordert. Erstens, weil er Unwürdige unterstützt, zweitens weil er nicht ungestraft weggehen kann.
Als ein verschluckter Knochen am Schlund eines Wolfes hing (im Schlund haftete), begann er überwältigt vom großen Schmerz die einzelnen (Tieren) durch einen Preis anzulocken, damit sie dieses Übel herausziehen. Endlich wurde ein Kranich durch einen Schwur überredet und vollbrachte a ... mehr
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Wir wollen in einigen Versen zeigen, wie dumm (albern) es ist, sich nicht zu hüten und anderen einen Rat zu geben.
Ein Hase, den ein Adler schlug (bestrafte) ließ einen schweren Tränenstrom vernehmen. Ein Spatz tadelt den Hasen:" Wo ist die bekannte Schnnelligkeit?" Warum hören so deine Beine auf?" Während er sprach packt ihn (den Hasen) unversehens ein Falke und trotz eitler Klage tötet er den Schreienden.
Schon halbtot sprach der Hase:" Sie ... mehr
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Wer auch immer einmal durch den Vorwurf schändlichen Betrugs bekannt wird, nämlich wenn er Wahres sagt, verliert er die Treue. Das bezeugt die kurze Fabel von Aesop.
Der Wolf beschuldigte den Fuchs für einen Diebstahl , jener leugnet es, dass es seine eigene Schuld sei. Da setzt sich der Affe als Richter zwischen jene. Als jeder von beiden den Fall vortrugen, machte Der Affe ein Urteil (fällte......):" Was du verlangst, scheinst du nicht verlore ... mehr
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Wenn ein Schwächling unkundig ist, aber den Ruhm mit Worten wirft, er täuscht den Unbekannten (der es nicht weiss), jedoch lacht ihn der, der es weiss, aus.
Der Löwe ging mit dem Esel als Begleiter auf Jagd, jenen versteckt er im Gebüsch und feuert ihn an mit seinem Brüllen Das Ungewohnte (die Tiere) zu schrecken. Dem es neu war, fing er selbst ab. Plötzlich nimmt der Langohrige das ganze Geschrei mit neuen Kräften auf und stiftet durch ein Wu ... mehr
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Man verachtet oftmals nützlicher als das, was man oft gepriesen wird. Die Erzählung zeigt dies:
Nachdem ein Hirsch an einer Quelle getrunken hatte, blieb er stehen und sah im Wasser sein Abbild (sein Spiegelbild). Dort lobt er sein verzweigtes Geweih, aber er tadelt seine allzu dünnen Schenkel. Plötzlich erschreckt durch die kommenden Stimmen begann er durch die Felder zu flüchten und entging den Hunden durch seinen leichten Lauf. Da griff ihn d ... mehr
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