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Azdak ist eine vielschichtige Person. Seine einerseits einfache und manchmal rauhbeinige Art wirken auf den Zuschauer häufig belustigend. Gleichzeitig jedoch verhilft er mit seinem gesunden Menschenverstand im Richteramt vielen Leuten, besonders den Armen oder Schwächeren zur Gerechtigkeit. Azdak richtet immer parteilich zugunsten der Armen, jedoch nicht ohne vorher von den Reichen Geld zu nehmen.
Azdak ist eigentlich Dorfschreiber, der aus e ... mehr
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Der Sänger hat meiner Meinung nach eine sehr wichtige Bedeutung. Er erzählt den Vertretern der beiden Kolchosedörfern eine Geschichte, die sie auflockern und ihnen bei ihrer Entscheidung helfen soll. Er ist in der Lage den Zuschauern Hintergrund-informationen zu geben, wie z.B. was irgend eine Person gerade denkt und fühlt. Diese Informationen sind oft sehr aufschlußreich. Man hat auch sehr stark den Eindruck als wäre er in der Lage die Mensch ... mehr
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Ich finde dieses Stück sehr interessant, denn Bertolt Brecht hat im "Kaukasischen Kreidekreis" viele Probleme aufgegriffen, die heute auch noch im Zusammenleben der Menschen eine sehr wichtige Rolle spielen.
Unterschiede im sozialen Verhalten aufzuzeigen, wie weit die Lebensumständen bzw. die Charaktereigenschaften unsere Gedanken, Gefühle und Entscheidungen bestimmen, das ist sicher ein wesentlicher Themenkreis, den Bertolt Brecht mit diese ... mehr
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Ein Bühnenbild kann sehr unterschiedlich aufgebaut sein, wenn man sich z.B. an das
Theaterstück erinnert, das war eine ganz andere Art ein Bühnenbild darzustellen als eine naturalistische Kulisse. Mir hat diese Art sehr gut gefallen, denn es hatte erstens Witz und zweitens war es dadurch viel interessanter, weil man sich voll auf die Schauspieler konzentrieren konnte.
Ich werde jetzt mal probieren, das Bühnenbild von der Verhandlung nach ... mehr
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\"Sie haben mehrere Argumente gehört, weshalb die wahre Mutter Grusche ist. Aber vergessen sie alles was gesagt wurde, sondern überlegen sie, welche von beiden möglichen Müttern besser für das Kind wäre.
Nehmen wir einmal an, es wäre wirklich der Fall gewesen, daß Grusche das Kind an sich genommen hätte und die Behauptung stimmt (wie viele Leute meinten), daß die Gouverneursfrau einfach ohne ihr Kind verschwunden ist, dann würde es heißen, da ... mehr
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Norbert GSTREIN (geb. 1961) stammt aus Mils (Tirol). Er ist der Bruder eines bekannten Weltcup-Skiläufers, studierte Mathematik und lebt in Innsbruck.
Norbert GSTREIN
Werke: . Die Erzählung Einer berichtet von Jakob, dem Sohn einer Gastwirtsfamilie, der verrückt geworden ist und nun von einem Inspektor abgeholt wird, dem die Angehörigen die traurige Geschichte dieses jungen Menschen erzählen, um den Augenblick der Trennung noch um eini ... mehr
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Er war früher in diversen öffentlichen Funktionen im Ort tätig Im letzten Jahr hat er diese Ämter alle zurückgelegt, offensichtlich auch deshalb, weil er nicht gesund war, weshalb er sich auch mehrmals in Spitalsbehandlung befand. Schon bevor er diese Ämter zurücklegte, gab es mehrere - nicht näher definierte - Anschläge, die die Gemeinde als Fremdenverkehrsort in Verruf brachten. Es kostete die Hoteliers des Ortes, zu denen auch Sebastian Flat ... mehr
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Der Arzt ist so wie Sebastian Flatscher und Arnold Pfeiffer schon seit vielen Jahren mit Alois Marsoner befreundet. Im Gegensatz zu den beiden anderen äußert er sich aber relativ ausführlich zu dieser Freundschaft und zum eigenartigen Verhalten des Kommerzialrats in seinen letzten Lebens-monaten. Er kommentiert das Geschehen quasi nicht nur aus seiner eigenen Sicht sondern auch aus der der Freunde.
Aus den Berichten über die heftigen Rivalit ... mehr
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Er ist, so wie Alois Marsoner, ein Hotelier im Ort, hat aber vermutlich ein kleineres Hotel. Er dürfte, ähnlich wie viele Bewohner von Fremdenverkehrsorten, den Beruf gewählt haben, weil damit in dieser Region am ehesten Geld zu verdienen ist. Vermutlich hat er keine entsprechende Ausbildung genossen.
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Für ihn trifft im Prinzip das gleiche zu wie für Sebastian Flatscher.
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(in erster Ehe mit Angelus Scheiber verheiratet) Die Frau des Kommerzialrats tritt eigentlich nicht wirklich in der Geschichte auf. Man erfährt eine Menge über sie
. entweder durch Berichte ihres Mannes
. oder durch jene Informationen, die Dr. Giacomelli über sie hat.
Sie hatte offenbar wiederholt mit Alkoholproblemen zu kämpfen. In diesen Phasen zeigte sie sich oft tage- oder gar wochenlang nicht in der Öffentlichkeit. Die Freunde wußten dahe ... mehr
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Die ältere der beiden Marsoner-Töchter hat keine besondere Schulbildung erworben. Der Vater kränkt sich wiederholt darüber, daß sie es "nur zur Kellnerin" gebracht hat. Wie sie darüber denkt erfährt man nicht. Man könnte den Eindruck gewinnen, daß sie mit ihrer gesellschaftlichen und beruflichen Position durchaus zufrieden ist.
Sie hat ein uneheliches Kind. Wer der Vater ist, bleibt unbekannt. Daß sie sich in den "Steirer" verliebt, ist viell ... mehr
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Die jüngere Tochter, Sophie, geht auf eine höhere Schule in der Stadt. Als Alois Marsoner sie eines Tages in einer eindeutigen Situation mit dem "Steirer" erwischt, wirft er diesen hinaus. Er ist der Meinung, daß dieser Mann seine beiden Töchter nur verderben kann. Warum läßt sich Sophie überhaupt mit dem "Steirer" ein, wo sie doch weiß, daß er mit ihrer Schwester liiert ist? Oder ist ihr das schlicht und einfach egal? Bedrückt es sie, daß der V ... mehr
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Zum großen Erstaunen der Freunde hatte sich der Kommerzialrat lange Zeit häufig mit der "Diva", einer Schauspielerin, die im Ort jahrelang Stammgast gewesen war, getroffen. Daß er immer wieder Liebschaften gehabt hatte, war den Freunden klar. Das wurde ihm von den Freunden nicht übel genommen, noch dazu, wo sie wußten, daß er es mit seiner Frau nicht immer leicht gehabt hatte.
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Alois Marsoner war auf diesen jungen Mann nahezu krankhaft eifersüchtig. Trotzdem stellte er ihn für einige Monate als Barkeeper ein. Die Angeberei des jungen Mannes mit Frauengeschichten wirkte extrem abstoßend auf ihn. Schließlich warf er ihn hinaus und sorgte dafür, daß er für einige Zeit auch in anderen Hotels und Lokalen im Ort keine Anstellung bekam.
Der "Steirer" verschwand eine Zeitlang, kam aber zu Beginn der Wintersaison wieder zur ... mehr
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Das Buch ist in 3 Teile gegliedert. Der 1. & 3. Teil wird von Dr. Giacomelli erzählt. Er berichtet, wie er und die anderen Freunde, Sebastian Flatscher und Arnold Pfeiffer, in dem letzten Jahr des Kommerzialrats, die Veränderungen an ihm bemerkt haben. Er spricht meistens in der ICH-Form, manchmal jedoch verwendet er den Plural (WIR-Form). Damit will er ausdrücken, daß er allein nichts gesehen, bemerkt oder zur Kenntnis genommen hat. Mit Hilfe di ... mehr
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Gstrein wurde am 3.6.1961 in Mils/ Tirol geboren. Er studierte in Innsbruck Mathematik, absolvierte Studienaufenthalte in Stanford (USA) und in Erlangen (Ger) und promovierte im Fach Logik über das Thema "Zur Logik der Frage". Seit 1988 lebt und arbeitet Gstrein - mit wechselndem Wohnsitz- als freier Autor. 1989 war er Stadtschreiber in Graz.
Gstrein möchte selbst kein österreichischer Autor sein wie ihn sich die Kritiker vorstellen. Als Reali ... mehr
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Zum Begräbnis des Kommerzialrats Marsoner finden sich unter anderem auch seine ehemaligen Stammtischfreunde ein, darunter ein Arzt, der neben Marsoner selbst den "Bericht" gibt, der rückblickend (scheinbar) die "dubiosen" Umstände von Marsoners Tod aufklärt. Denn von Anfang an durchsetzten Anspielungen, Gerüchte und Vermutungen den Text und lassen nicht nur Marsoners Tod im Zwielicht erscheinen. Tatsache ist: "Die Verdienste des Kommerzialrats ... mehr
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Alois Marsoner (Der Kommerzialrat): viele öffentliche Posten
hat den Ort zu dem gemacht was er ist
kämpft gegen seinen jugendlichen Rivalen, weil der
ein echtes "Mannsbild" ist
Frau Marsoner: kommt nie direkt vor
hat als reiche Witwe den Kommerzialrat geheiratet Marsoner immer von
seinem Vorgänger verfolgt
vergisst ihre Probleme im Alkohol
distanziert sich von Marsoner
Dr. Giacom ... mehr
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Das einzige, was sich über die Jahre nicht änderte, war mein Blick aus dem Fenster, die Gewohnheit, aufzustehen und hinauszuschauen, wenn ich mit ihr geschlafen hatte, oder auch nicht, sooft sie später ihre Migräne vorschützte oder nicht in der richtigen Stimmung war.
Der alte Herr stand in Lebensgröße auf einem Steinsockel, eine Hand schützend über die Augen gelegt, als schaute er gegen die Sonne, während er in der anderen Eispickel und Seil ... mehr
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