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\"Schattseite\", der zweite Roman, setzt an, wo die "Schönen Tage\" enden. Allerdings mit einer bemerkenswerten Modifikation. Der Eindruck von Unmittelbarkeit des ersten Buches, das so faszinierend wie bedrückend einen (uns Urlaubsgästen) exotisch anmutenden Zug der ländlich-alpinen Idylle entwirft, die grausame Brutalität eines "gemütlichen Knechtschaftsverhältnisses\" (Marx) enthüllt, verdankt sich einem erzählerischen Kunstgriff. Innerhofer sc ... mehr
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Von dieser Zeit nach dem Abschluß der Trilogie, von den Schwierigkeiten dieser Zeit berichtet die 1982 erschienene Erzählung "Der Emporkömmling\".
Lambrecht, der Ich-Erzähler, berichtet von den Folgen des Erfolgs, er beschreibt den Weg zurück.
"Herbert Takuner\", ein Freund, "war damit nicht einverstanden, daß ich jetzt ging. Er beschwor mich , doch endlich zu akzeptieren, daß ich ein Intellektueller sei. Ob ich es nun wahrhaben wolle oder nich ... mehr
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Franz Innerhofer ist am 2. Mai 1944 als Sohn einer Landarbeiterin in Krimml (Salzburg) geboren. Ab seinem sechsten Lebensjahr lebte er auf dem Hof seines Vaters, holte nach einer Schmiedelehre das Gymnasium nach und schaffte es bis zu einem Germanistik- und Anglistikstudium in Salzburg.
1973 erhielt er ein österreichisches Staatsstipendium für Literatur, das es ihm ermöglichte, den Roman "Schöne Tage" zu Ende zu schreiben. 1975 erschien sein zwe ... mehr
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Erzählung, erschienen 1913
Georg Bendemann, ein junger Kaufmann, schreibt eines Sonntagvormittags seinem Freund, der in Petersburg ein schlecht gehendes Geschäft besitzt. Nach langem überlegen teilt er ihm doch seine Verlobung mit und lädt ihn zu seiner Hochzeit ein. Dann sucht er seinen Vater in dessen Zimmer auf, \"in dem er schon seit Monaten nicht gewesen war\" und teilt ihm sein Vorhaben mit. Dieser zweifelt daran, daß dieser Freund ... mehr
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1. Die Parabel bei Kafka (zur Wiederholung)
- Parabeln sind grundsätzlich gleichnishafte Erzählungen. Bei Kafka
spricht man jedoch von absoluten Parabeln. Diese enthalten keine eindeutigen Bilder, sondern der Leser muss seinen eigenen Textsinn finden.
- "Auf der Galerie" vielleicht die bekannteste Parabel Kafkas, wurde oft verwendet für Wahrnehmungstests.
2. Struktur
-gleiches Geschehen wird zweimal in jeweils zwei langen, sich äußerlich ... mehr
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Das Geschehen erstreckt sich vom Morgen des 30. Geburtstags von Josef K. bis zum Vorabend seines 31., an dem er hingerichtet wird.
\"Jemand mußte Josef K. verleumdet haben, denn ohne daß er etwas Böses getan hätte, wurde er eines Morgens verhaftet,\" der erste Satz des Romans könnte einen klassischen Kriminalroman einleiten. Die hier geweckte Erwartung der gerechten Aufklärung eines Justizirrtums wird jedoch im Verlauf des Geschehens immer ... mehr
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Auf dem Weg zur ersten Untersuchung erinnert K. sich an einen Ausspruch eines Wärters: \"Unsere Behörde (...) sucht doch nicht etwa die Schuld in der Bevölkerung, sondern wird, wie es im Gesetz heißt, von der Schuld angezogen und muß uns Wächter ausschicken\" und schlußfolgert daraus, \"daß das Untersuchungszimmer an der Treppe liegen mußte, die K. zufällig wählte.\"
Gegenüber dem Untersuchungsrichter wird die Konsequenz dieses Gedankens noch ... mehr
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Teil 1
Kapitel Titel Handlung
1 Verhaftung . "Jemand mußte Josef K. verleumdet haben, denn ohne das jemand etwas Böses geahnt hätte wurde er eines Morgens verhaftet."
. K. ist Bankprokurist, wohnt in Pension bei Frau Grubach, in der auch Fräulein Bürstner wohnt
. K. wird an seinem 30. Geburtstag von den Wächtern Franz und Willem eines (nicht normalen) Gerichts verhaftet / K. ist empört
. K. tritt dem Aufseher in Frau Bürstners Zimmer gegenüb ... mehr
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Franz Kafka beschreibt in seiner Parabel EINE KAISERLICHE BOTSCHAFT das hoffnungslose Durchringen eines Botschafters, der die letzte Botschaft des nun verstorbenen Kaisers entgegengenommen hat und einer Person überbringen soll. Hierbei spricht Kafka den Leser mit Sätzen wie "Der Kaiser - so heißt es - hat dir, ..." (Zitat) direkt an.
Auffällig ist, daß der parabolische Charakter des Werkes erst durch den letzten Satz verdeutlicht wird. Bis h ... mehr
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1883 Kafka wird als Sohn des jüdischen Kaufmanns Hermann Kafka in Prag geboren.
1901 - 1906 Kafka studiert Germanistik und Jura an der deutschen Uni in Prag
1902 Beginn der Freundschaft mit Max Brod, der Kafka bei all seinen
Publikationen unterstützt
1908 Er arbeitet als Aushilfsbeamter bei der Prager Unfallversicherungs-
anstalt
1912 lernt er Felice Bauer kennen, es folgen einige Ver- und ... mehr
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Hauptpersonen:
Gregor Samsa:
vor der Verwandlung: er ist reisender Textilhändler (verkauft Handtücher); ist sehr ehrgeizig und ängstlich; ist der einzige Ernährer der Familie; hat fast kein Privatleben; viele Auseinandersetzungen mit dem Vater
nach der Verwandlung: hat ständig Schuldgefühle, möchte niemandem zur Last fallen; versucht gar nicht aus dem Käferkörper herauszukommen, er nimmt es hin; zum Schluss isst er nichts mehr
Vater:
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(Erzählung, erschienen 1922)
Der Hungerkünstler zieht mit seinem Impresario von Ort zu Ort, wo er in einem Käfig \"auf hingestreutem Stroh\" sitzend ausgestellt wird. Das macht er jedoch nicht, um sich so auf be- trügerische Weise zu bereichern, sondern er hungert ehrlich, \"weil er die Speise nicht gefunden hat, die ihm schmeckt,\" also aus Ekel vor dem Essen.
Aus diesem Grund ist ihm das Hungern \"die leichteste Sache von der Welt\"; ... mehr
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Erzählung (1917)
1919 in die gleichnamige Sammlung der kleineren Erzählungen aufgenommen
Ein älterer, erfahrener Landarzt, den die Nachtglocke zu einer eiligen Fahrt ans Bett eines Schwerkranken seines Bezirkes ruft, benötigt dringend ein neues Wagenpferd, da sein eigenes durch Überanstrengung während des langen, eisigen Winters, gerade verendet ist. Er schickt sein Dienstmädchen Rosa ins Dorf, um ein Pferd auszuleihen. Als sie unverr ... mehr
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Kafkas Vater Herrmann wurde 1852 in Wossek in Südböhmen, einem winzigen Dorf von knapp hundert
Einwohnern, geboren. Er stammte aus einfachsten Verhältnissen. Sein Vater, Jakob Kafka, war Fleischhauer und
heiratete 1849, als Fünfunddreißigjähriger, seine Nachbarin Franziska Platowski. Jakob Kafka hatte sechs
Kinder, zwei Töchter und vier Söhne, die schon in jungen Jahren und frühmorgens, auch im Winter und oft
barfuß, die Fleischwaren mit eine ... mehr
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Am 3. Juli 1883 wurde Franz Kafka in einem Haus in der Altstadt Prags geboren. Während seines ganzen Lebens
- mit Ausnahme der letzten Lebenszeit, als ihn die Krankheit zwang, Sanatorien aufzusuchen - hat Kafka diesen
innersten Bezirk der Prager Altstadt nur selten verlassen. Der Kleine Ring und die Gassen, die vom Wohnhaus
Kafkas ausgingen, die "Durchhäuser" mit ihren engen Innenhöfen, an denen sich offene Balkons, "Pawlatschen",
entlangzoge ... mehr
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Ein Musterbeispiel ist dafür das altösterreichische humanistische Gymnasium, dem der Zehnjährige
überantwortet wurde. Kafkas Gymnasium war im Kinsky-Palais untergebracht, einem Barockbau am Altstädter
Ring, wenige Schritte von der Wohnung der Familie entfernt. Kafkas Vater hatte diesmal zielbewußt gewählt:
Nicht nur wiederum eine deutsche Schule, sondern auch das humanistische Gymnasium, aus dem die Monarchie
ihren Beamtenbedarf zu rekrutiere ... mehr
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Im Juli 1901 legte Kafka das Abitur ab und fährt für einige Wochen nach Norderney und Helgoland. Die Freiheit
nach der Entlassung aus dem trostlosen Zwang des Gymnasiums gedachte er immerhin zu nutzen. Er beginnt
vorerst, mit Oskar Pollak (und sicher unter seinem Einfluß) Chemie zu studieren, tritt aber bereits nach vierzehn
Tagen in die "erwünschte" juristische Fakultät über. Die ledernen Vorlesungen über das "Institut des römischen
Rechts", ... mehr
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Im Oktober 1907, ein Jahr nach der Promotion und wenige Tage nach der endgültigen Berufsentscheidung,
schreibt der vierundzwanzigjährige Franz Kafka:
Mein Leben ist jetzt ganz ungeordnet. Ich habe allerdings einen Posten mit winzigen 80 Kronen Gehalt und
unermeßlichen 8-9 Arbeitsstunden, aber die Stunden außerhalb des Bureaus fresse ich wie ein wildes Tier.
....Über die Arbeit klage ich nicht so, wie über die Faulheit der sumpfigen Zeit. Die ... mehr
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1912 ist die Vereinsamung, Versteinerung, abgeschlossen und kaum mehr von außen beeinflußbar. In einer
Rezension der Zeitschrift "Hyperion", die ihr Erscheinen eingestellt hatte (in ihr waren auch die ersten Arbeiten
Kafkas erschienen), schreibt Kafka:
Diejenigen, welche ihre Natur von der Gemeinschaft fernhält .... brauchen auch keine Verteidigung, denn das
Unverständnis kann sie nicht treffen, weil sie dunkel sind, und die Liebe findet sie ... mehr
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Es ist ein Sonntagvormittag im schönsten Frühjahr. Georg Bendemann, ein junger Kaufmann. Er hat gerade einen
Brief an seinen sich im Ausland befindenden Jugendfreund beendet, und sieht aus dem Fenster. Er denkt über
seinen Freund nach, der sich schon vor Jahren nach Rußland förmlich geflüchtet hat. Nun betreibt er ein Geschäft
in Petersburg, das anfangs sich sehr gut angelassen hat, seit langem aber schon zu stocken scheint. Man sollte
ihm vi ... mehr
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