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Die Novelle 'Er laßt die Hand küssen' besteht aus einer Rahmengeschichte und aus einer Haupterzählung.
Eine Gräfin empfängt den Besuch eines alten Freundes und Verehrers von ihr, einen Grafen, dessen Name allerdings nicht genannt wird. Sie sitzen zusammen und plaudern, da schlägt der Graf vor, ihr eine Geschichte zu erzählen, die ihm auf dem Weg ins Schloß der Gräfin wieder eingefallen ist, als er den Urenkel der Hauptperson der Geschichte, M ...
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Ich möchte die Novelle "Romeo und Julia auf dem Dorfe" von Gottfried Keller vorstellen. Sie erschien erstmals 1856 in der berühmten Novellensammlung "Die Leute von Seldwyla" und beruht auf einer wahren Begebenheit: dem Selbstmord zweier junger Menschen, deren Eltern ihnen ihre Freundschaft verboten haben und die sich damit nicht abfinden können.
In einer Zürcher Tageszeitung findet sich am 3. September 1847 folgender Artikel:
"Im Dorfe Al ...
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Stefan Zweig wurde am 28 November 1881 als zweiter Sohn des böhmischen Textilfabrikanten Moritz und der italienischen Bankierstochter Ida Zweig (geborene Brettauer) in Wien geboren und wächst in seinem wohlhabenden, jüdischen Bürgertum auf, in dem er von materiellen Dingen völlig unabhängig blieb. Er litt an der sogenannten \"schwarzen Leber\", eine Art immer wiederkehrende Depression, die ihn selbst bei bester Stimmung für die \"Schattenseiten d ...
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Stefan Zweig: 1881-1942:
Jüdischer Herkunft, geboren in Wien, wandte sich vor allem der erzählenden Dichtung zu. Er glaubte an das friedliche Zusammenwirken aller
Völker und an die fortschreitende Humanisierung unserer Welt. Dieser Glaube wurde aber durch den Ausbruch des zweiten Weltkrieges zerstört.
Er war gegen Nationalismus und Militarismus. Und durch Hitlers Armeen verlor er die Hoffnung auf eine glückliche Wendung und nahm sich am 23. ...
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Auf einem Passagierdampfer, der in New York Richtung Buenos Aires ausläuft, befindet sich der amtierende Schachweltmeister Mirko Czentovic, Dr. B. und der Erzähler. Äußerst gerne würde der Erzähler den Schachweltmeister näher kennenlernen, dies gelingt ihm vorderhand leider nicht. Schließlich verabredet er sich mit McConner zu einer Partie gegen Czentovic. Nach kurzer Zeit verlieren die beiden Schachfreunde die erste Partie. Als sie nochmals sp ...
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Dr. B.
Dr. B., ein österreichischer Emigrant, befindet sich auf dem Passagierschiff von New York nach Buenos Aires. Nach dem ersten Drittel der Novelle tritt Dr. B. zum ersten Mal in der Handlung auf. Er wird beschrieben als ein 45 jähriger Mann, mit schmalem, scharfem Gesicht und kreidiger Blässe. Der Leser erfährt nicht seinen Namen, jedoch seine Herkunft. Dr. B. gehört einer altösterreichischen hochangesehenen Familie an. Sein Vater ist Mi ...
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Mirko Czentovic:
Mirko ist der Sohn eines armen, südslawischen Donauschiffers, der bei einem Schiffsunglück ums Leben gekommen ist. Der Ortspfarrer hat den Zwölfjährigen aus Mitleid aufgenommen und sich sehr um seine Bildung bemüht. Mirko jedoch kann keinen Sinn in den Buchstaben und Wörtern erkennen. Er wird als \"maulfaules, dumpfes, breitstirniges Kind\" beschrieben. Sein Gehirn arbeitet nur schwerfällig. Willig verrichtet er häusliche Arb ...
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Das Werk \"Die Schachnovelle\" von Stefan Zweig wurde 1960 in einer UFA-Produktion verfilmt. Regie führte bei dieser Verfilmung Gerd Oswald von der ROXI Film GmbH &Co aus München.
Die Figur des Czentovicz , des einseitigen Schach-Weltmeisters, wird von Mario Adorf gespielt. Die Rolle des arroganten, verwöhnten, leicht dümmlich wirkenden Meisters, stand Mario Adorf wie angegossen .
Anders als im Werk erfährt man nichts über einen Erzähler, s ...
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Die Schachnovelle erschien 1941 noch vor Zweigs Selbstmord im Exil als seine letzte abgeschlossene Prosadichtung. In der Schachnovelle wird von einem Ich-Erzähler berichtet, der an Bord eines Passagierdampfers von New York Richtung Buenos Aires reist und den Schachweltmeister Mirko Czentovic, von dem er durch Zufall erfahren hat, dass sich dieser an Bord befinde, gerne kennenlernen würde. Dem Erzähler ist Schach nämlich nicht bekannt, weswegwn ...
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der Erzähler Das ganze Buch wird aus seiner Sicht erzählt. Er ist ein mäßiger Freizeitschachspieler, der von der \"höheren\" Kunst des Schachspielens überhaupt keine Ahnung hat. Trotzdem ist er aber interessiert daran, was das für ein Mensch ist, der die Kunst des königlichen Spieles beherrscht. Im Leben des Erzählers gibt es eine Anzahl von Prinzipien, u.a. daß er sich immer korrekt gegenüber seinen Mitmenschen verhält.
Mirko Czentovic E ...
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In der Novelle \"Tambi\" geht es um einen Mann, der den Tod seines Hundes nicht überwinden kann.
Ein Mann verbringt den Winter auf dem Landbesitz eines Freundes. Als dieser nach einem Spaziergang in ein Wirtshaus einkehrt trifft er den Dichter Hans Bacher, den er von früher kennt. Er arbeitet in einer Kanzlei im Nachbarort als Schreiber. Er hat nur mit einem Drama einmal kurz Aufsehen erregt und sein zweites Werk hat er bis heute nicht vo ...
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Novelle von Stefan Zweig, erschienen 1942. - Noch vor seinem Selbstmord im Exil erschien Zweigs letzte abgeschlossene Prosadichtung, die vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs die Brutalität der faschistischen Regime anprangert und im Geist bürgerlicher Humanität die nationalsozialistischen Terrormethoden entlarvt. - Formal erfüllt Zweig exemplarisch GOETHES klassische Novellentheorie, deren Grunderfordernis - die künstlerische Gestaltung ...
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Mirjam Pressler wurde 1940 als uneheliches Kind in Darmstadt geboren.
Sie wuchs bei Pflegeeltern auf , die zur sozialen Unterschicht zählten und alt genug waren , um ihre Großeltern zu sein.
Nach dem Studium an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin und an der Akademie für Bildende Künste in Frankfurt/Main übte Mirjam Pressler verschiedene berufliche Tätigkeiten in München aus.
Später lebte Mirjam Pressler längere Zeit in Israel , wo ...
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Hauptperson des Romans "Novemberkatzen" ist die neunjährige Ilse , jüngstes Mitglied der Familie Lautenschläger .
Gemeinsam mit ihrer arbeitslosen Mutter und ihren zwei älteren Brüdern wohnt sie im Gemeindehaus , einem Haus für die Ärmsten. Ihr Vater hat die Familie schon vor Jahren verlassen. Ihre Schwester wächst bei den Grosseltern im selben Dorf auf.
Ilse ist die Kleinste und Schwächste: Prügel von der Mutter und dem ältesten Bruder s ...
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Die Problemstellung des Buches ist die Isolation von Ilse und das Aufwachsen in beengten und schwierigen sozialen Verhältnissen.
Ilse leidet stark unter der Abwesenheit des Vaters. Ängste und Aggressionen sind Dinge , die sie selbst erfährt und nur schwer einordnen und verarbeiten kann. Sie flüchtet in Träume und Phantasien. Sich selbst zu überwinden , über Probleme zu sprechen , sie damit offen zu legen und somit eine Möglichkeit zu haben d ...
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1.1. Altersgemäßheit
Der Roman ist für Leser ab etwa 12 Jahren geeignet. Jüngeren Lesern würde ich dieses Buch nicht unkommentiert , ohne Vorbereitung und späterer Auseinandersetzung mit einzelnen Situationen ( Mißbrauch , Prügel , Alkoholexzesse etc. ) in die Hände geben.
1.2. Zielsetzung
Mit diesem Buch würde ich erreichen wollen , dass das Kind sich Möglich-keiten und Ideen zur Problembewältigung überlegt und somit Handlungs-alternat ...
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"Krieger / stießen den Speer in den Mond."
"[...] es war eine Gegend, in der Menschen und Bücher lebten." (GWIII, 185) - so wird Paul Celan 1958 vor einem deutschen Publikum die Bukowina, seine Heimat, beschreiben. Als Paul Antschel, Sohn deutschsprachiger Juden, wird er achtunddreißig Jahre zuvor, am 23. November 1920, in Czernowitz am Pruth (damals Rumänien) geboren.
Er leidet in der Kindheit an der Strenge seines Vaters und hält sich st ...
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In den Jahren 1938-1944, also kurz vor der "Stunde Null", schreibt Celan der deutschen Tradition entsprossene Gedichte, die gleichzeitig in sie zurückkehren und sich mit ihr auseinandersetzen, aber noch "unverstellt eigene Erlebnisse und Entwicklungen" spiegeln. Seine Lyrik beginnt noch innerhalb der traditionellen lyrischen Sprechweise, sie tritt allerdings bereits in den Jugendgedichten den Weg an, den Celan später die "Absicht des Gedichts" ...
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Im Februar 1944 okkupieren die Sowjets im Zuge ihrer Offensive Czernowitz zum zweiten Mal. Celan bezeichnet die Zeit erneuter Unterdrückung später als "Antisemitismus in seiner sowjetischen Spielart" , kann aber der Zwangsrekrutierung entgehen, indem er als Arzthelfer in einer psychiatrischen Klinik arbeitet. Um Geld zu verdienen, fertigt er für eine Lokalzeitung Übersetzungen aus dem Rumänischen ins Ukrainische an. Im Herbst beginnt er Anglist ...
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In Rumänien sieht Celan als deutschsprachiger Dichter im Zeichen des Sozialistischen Realismus keine Zukunft für sich, weshalb er im Dezember 1947 aus Bukarest flieht und über Budapest nach Wien gelangt. Doch diese Stadt enttäuscht ihn aufgrund von immer noch spürbarem Antisemitismus so sehr, daß er bereits im nächsten Jahr (Mitte Juli 1948) nach Paris weiterfährt.
In den folgenden Jahren (1948-1952) entstehen kaum Gedichte, Celan schreibt nu ...
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