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Mit Vorstudien und ersten Notizen zu "Siddhartha" begann Hesse im Dezember 1919. Der eigentliche Beginn der Niederschrift ist jedoch im Februar 1920 anzusetzen. Im Januar 1921 wurde der erste Teil fertig. Die Weiterarbeit dieser Dichtung stockte im August 1920 beim Kapitel "Am Flusse". Mit Hilfe philosophischer Studien, Meditationen, Yoga-Übungen und zahlreicher psychoanalytischer Sitzungen bei Carl Gustav Jung bereitete sich Hesse auf die Vol ... mehr
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Der Brahmanensohn Siddhartha wird von seinem Vater streng nach der alten Lehre erzogen, mit dem Ziel, die Erleuchtung zu finden. Er erkennt aber, daß die traditionellen Lehren und Riten der Brahmanen ihn nicht vom Wissen zum Erleben führen können. Daraufhin verläßt er zusammen mit seinem Freund Govinda das Elternhaus und schließt sich der Asketenschule der Samanas an, bei denen er lernt, alle Bedürfnisse wie beispielsweise Hunger oder Durst nur ... mehr
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Für sein Werk "Siddhartha" wählte Hermann Hesse die Form des Romans, es ist also in Prosa verfaßt. Das Stück ist in 12 Kapitel eingeteilt, wobei 4 auf den ersten und 8 auf den zweiten Teil entfallen.
Beim Lesen fällt einem sofort das personelle Erzählverhalten auf, das heißt, daß der Erzähler nicht zu bemerken ist. Er stellt das Geschehen aus dem Blickwinkel einer handelnden Person dar, einer sogenannten "Reflektorfigur". Dadurch hat der Les ... mehr
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Hesse verwendet bei "Siddhartha" großteils lange Sätze. Man findet kaum solche, die aus einem Hauptsatz bestehen. Die meisten werden durch Beifügungen sehr lang. Es gibt sogar einige, die neun Zeilen oder sogar mehr in Anspruch nehmen.
Hinsichtlich des Wortgutes läßt sich schwer entscheiden, ob es sich um einen nominalen oder um einen verbalen Stil handelt. Beide Wortarten kommen sehr oft im Roman vor. Auffallend sind jedoch die vielen Begri ... mehr
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Siddhartha spielt wie bereits gesagt in Indien und zwar zur Zeit Buddhas. Daraus kann man folgern, daß es sich um den Zeitraum zwischen 560 bis etwa 480 vor Christus handelt. Andere Hinweise gibt es nicht. Jahreszahlen sucht man im gesamten Buch vergeblich, und es sind auch keine anderen geschichtlichen Geschehnisse erwähnt, anhand welcher man sich orientieren könnte.
Die erzählte Zeit stimmt wie in den meisten Stücken nicht mit der Erzählze ... mehr
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Im Werk spiegelt sich Hesses Verhältnis zum eigenen Vater und dessen Religion wider. Der junge Siddhartha verläßt den Vater, da er meint, die Traditionen, die ihm dieser übermittelt, wären nicht zielführend.
Auch der junge Hermann hatte Probleme mit den evangelischen Ansichten von Johannes Hesse. Mit 15 Jahren trat er aus dem Evangelisch-theologischen Seminar aus, was dem Vater ganz und gar nicht gefiel. Man sieht also, daß das Werk nicht e ... mehr
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Hesse wählte nicht zufällig Indien als Schauplatz für seinen Roman "Siddhartha". Schon seit seiner frühesten Kindheit spielte dieses Land eine bedeutende Rolle in seinem Leben. Seine Mutter war dort geboren, sein Vater war dort lange als Missionar tätig, sein Großvater mütterlicherseits hatte die Länder Indiens bereist, ihre Sprachen gelernt, Wörterbücher und Grammatiken herausgegeben und das Neue Testament ins Malayalam übersetzt. Informatione ... mehr
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Die Werke, die Hermann Hesse verfaßt hat, sind bis jetzt in fast jeden Winkel der Erde vorgedrungen. Seine Bücher sind in viele Sprachen übersetzt worden, beispielsweise ins Arabische, Aserbaidschanische, Baskische, Birmanesische, Bulgarische, Chinesische, Dänische, Englische, Estnische, Finnische, Französische, Georgische, Gebräische, in 15 indische Sprachen, ins Japanische, Katalanische, Koreanische, Thailändische, Ukrainische und Vietnamesi ... mehr
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Das Lesen des Stücks "Siddhartha" ist keinesfalls besonders anstrengend. Durch die leicht verständliche Art, in der Hesse diesen Roman verfaßt hat, wird man bei der Lektüre regelrecht gefesselt.
Für die 113 Seiten, die das Werk umfaßt, brauchte ich beispielsweise nur etwas mehr als 3 Stunden, obwohl ich mich zweifellos als "lesefaul" bezeichnen würde. Das beweist, daß "Siddhartha" auch für Menschen ohne viel Sinn für gute Lektüre geeignet ... mehr
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Hesse, Hermann (1877-1962), in Deutschland geborener Schweizer Romanautor und Dichter.
Hesse wurde am 2. Juli 1877 in Calw als Sohn eines ehemaligen Missionars geboren und starb am 9. August 1962 in Montagola (Schweiz). Hesse arbeitete in jungen Jahren als Buchhändler und Antiquar und lebte seit 1900 als freier Schriftsteller und Literaturkritiker. In seinen ersten Romanen Peter Camenzind (1904) und Unterm Rad (1906) verarbeitete Hesse die drüc ... mehr
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Hermann Hesse wurde am 2. Juli 1877 in Calw/Württemberg als Sohn eines baltendeutschen Missionars und der Tochter eines württembergischen Indologen geboren. Nachdem Hesse in seiner Kindheit einige Jahre in der Schweiz gelebt hatte, zog er mit seinen Eltern wieder zurück nach Deutschland, wo er zur Vorbereitung auf das württembergische Landexamen die Lateinschule in Göppingen 1890 besuchte.
Das Landexamen war die Voraussetzung für eine kostenlo ... mehr
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Als Klassenbester der Lateinschule seines Heimatdorfes darf Hans Giebenrath am Landexamen in Stuttgart teilnehmen, welches notwendig war für den Besuch eines Gymnasiums. Schon Wochen vorher muß Hans viele Stunden täglich mit Lehrern, mit dem Direktor und dem Pfarrer lernen und hat so keine freie Minute mehr, sich zu erholen. Das Examen, das aus Deutsch-, Latein- und Griechischprüfungen besteht, beendet Hans als zweiter und ist daher für das Gym ... mehr
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Es gibt die umgangssprachliche Wendung "unter die Räder kommen", die so viel heißt wie "zugrunde gehen". Der Titel "Unterm Rad" drückt einen Zustand aus: Hans Giebenrath, von Vater und Erziehern unters Rad gebracht, bleibt darunter, bis sein Leben erlischt.
Dieser Roman zeigt oft autobiographische Züge, die durch Jugenderinnerungen und durch Hesse bekannte Personen ergänzt werden. Schon der Vorname macht einen Bezug zu Hesses Bruder Hans deutl ... mehr
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Am 2. Juli 1877 wird Hermann Hesse in Calw/Württemberg geboren. 1881 zieht Hesse mit seinen Eltern nach Basel. Nach der Rückkehr nach Calw 1883 besucht er das Reallyzeum und die Lateinschule in Göppingen, wo er 1890 das Württembergische Landesexamen ablegt, um die Theologenlaufbahn einzuschlagen. 1891 tritt Hesse in das evangelische Klosterseminar Maulbronn ein. 1892 läuft er jedoch bereits fort, weil er "entweder Dichter oder gar nichts" werde ... mehr
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2.1 Zum Buch
Unterm Rad gehört der Gattung Epik an, es ist in 7 Kapitel unterteilt und in der auktorialen Erzählerhaltung (3.Person, allwissend) geschrieben.
Hermann Hesses Erzählung entsteht in der Zeit zwischen Oktober 1903 und Juni 1904 in Calw.
Unterm Rad ist sehr autobiographisch orientiert, das heißt, dass Hermann Hesse auf die Probleme in seiner eigenen Schulzeit anspielt und so seine Jugend als Grundlage und Motiv für sein Buch dien ... mehr
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Die ersten Jahre sind entscheidend - auch für unsere Begabungen.
Weltweit gleicht kein Mensch einem anderen. Jeder denkt und fühlt unterschiedlich. Ein und dieselbe Sache wird von jedem etwas anders betrachtet. Warum das so ist, hängt zum einen von unseren Erbanlagen ab, zum anderen auch davon, wie wir erzogen werden, und welchen Einfluss die übrige Umwelt auf uns nimmt.
Besonders interessant sind dabei folgende Fragen: "Welche Fähigk ... mehr
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Die Öffentlichkeit muss aufgeklärt werden über die weiterhin vielfach herrschenden Vorurteile und falschen Einstellungen wie: "Hochbegabte setzen sich sowieso durch, da sie schon privilegiert sind und nicht noch extra Aufmerksamkeit brauchen oder dahinter stecken nur überehrgeizige Eltern". Das mag zwar im Einzelfall zutreffen, aber Erfahrungen haben gezeigt, dass Eltern hochbegabter Kinder eher zurückhaltend in Bezug auf Herausforderungen sind ... mehr
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Hochbegabung ist eine Gottesgabe, ein Potential, das genutzt oder verschüttet werden kann. Die Pflicht der Eltern eines möglicherweise hochbegabten Kindes ist es, den Kindern alle Möglichkeiten zu geben, dieses Potential sich entfalten zu lassen.
Die Informationen über Hochbegabung im Kleinkindesalter sind leider sehr dürftig. Es wird zwar immer wieder darauf hingewiesen, wie wichtig für ein hochbegabtes Kind möglichst frühe Förderung sei, doch ... mehr
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Hochbegabte Mädchen werden häufig übersehen. Der durchschnittlich begabte Mensch hat einen Intelligenzquotient, der bei etwa 100 liegt. Als hochbegabt gelten Kinder mit einem IQ von über 130. Doch oft wird die außergewöhnliche Begabung nicht erkannt - vor allem bei Mädchen nicht. Meistens beginnen Kinder schon mit vier Jahren Texte zu lesen und machen sich Gedanken über das Gelesene. Doch wenn sie in die Schule kommen, verwandeln sich die wis ... mehr
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Förderung ist kein Gebot aufgrund eines festgestellten Lerndefizits, Förderung muss vielmehr allen Schülern und Schülerinnen - auch den hochbegabten - zukommen.
Eigentlich hat in Europa eine deutliche schulpolitische Wende erst in den 80er Jahren eingesetzt. Heute können wir feststellen, dass in fast allen europäischen Ländern Begabungsforschung betrieben und Begabtenförderung realisiert wird. Da auf diesem Gebiet ein erheblicher Nachhholbed ... mehr
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