Als Klassenbester der Lateinschule seines Heimatdorfes darf Hans Giebenrath am Landexamen in Stuttgart teilnehmen, welches notwendig war für den Besuch eines Gymnasiums. Schon Wochen vorher muß Hans viele Stunden täglich mit Lehrern, mit dem Direktor und dem Pfarrer lernen und hat so keine freie Minute mehr, sich zu erholen. Das Examen, das aus Deutsch-, Latein- und Griechischprüfungen besteht, beendet Hans als zweiter und ist daher für das Gymnasium zugelassen.
Doch auch in den darauffolgenden Sommerferien gönnt man Hans keine Freizeit. Um ihn aufs Gymnasium vorzubereiten, lehrt man ihn das Neugriechische, hilft ihm in Mathematik und unterrichtet ihn in Religion.
Im Gymnasium befreundet sich Hans mit Hermann Heilner, der bei den Professoren nicht sehr beliebt ist, da er mit einem anderen Schüler gerauft hat und sich Befehlen und Anordnungen der Lehrer widersetzt.
Wegen dieser Freundschaft fällt auch Hans Giebenrath bei den Lehrern in Ungnade, was ihm eine Menge Ärger bringt. Als Hermann Heilner wegen einer Untat in den Karzer muß, vergißt Hans seine Freundespflicht; noch einmal siegt der Streber in ihm, und er meidet den Freund. Der jähe Tod eines Mitschülers bringt Hans zur Erkenntnis seines Fehlverhaltens, und es kommt zur Aussöhnung der beiden Knaben, die von den Lehrern mit Argwohn beobachtet wird.
Richtig schlimm wird es für Hans aber erst, als sein Kreislauf nicht mehr mitspielt und Hans im Unterricht nicht mehr mitarbeiten kann. Daher muß Hans die Schule verlassen und lebt erst einmal ohne neue Beschäftigung über ein Jahr mit seinem Vater in seinem Heimatstädtchen.
Hans beginnt, über Selbstmord nachzudenken und sucht schon einen Platz für diese letzte Tat. Tag und Nacht träumt er von diesem großen Ereignis und freut sich schon richtiggehend auf seinen Tod, der später jedoch nicht an diesem Ort eintritt.
In den Ferien hat Hans sein erstes Erlebnis mit einem Mädchen. Es dauert einige Tage, bis er die Geschichte realisieren kann, nur leider ist das Mädchen da schon wieder verschwunden.
Im Herbst schließlich beginnt Hans Giebenrath eine Feinmechanikerlehre beim städtischen Schmied. Dort erst lernt er die Strapazen der körperlichen Arbeiten kennen. Die ersten Tage werden die anstrengendsten seines Lebens. Als er am Ende der Woche seinen ersten Lohn ausbezahlt bekommt, läßt er sich von einem Gesellen dazu überreden, ihm und ein paar Freunden in die nahegelegene Stadt zu folgen, um den Wochenlohn des Gesellen in Bier zu investieren.
An diesem Herbstsonntag trinkt und raucht Hans das erste und letzte Mal in seinem Leben. Als er sich nämlich viel zu spät alleine, dafür aber betrunken, auf den Heimweg macht, stürzt er in einen Fluß und wird erst am nächsten Tag tot aufgefunden.
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