Für sein Werk "Siddhartha" wählte Hermann Hesse die Form des Romans, es ist also in Prosa verfaßt. Das Stück ist in 12 Kapitel eingeteilt, wobei 4 auf den ersten und 8 auf den zweiten Teil entfallen.
Beim Lesen fällt einem sofort das personelle Erzählverhalten auf, das heißt, daß der Erzähler nicht zu bemerken ist. Er stellt das Geschehen aus dem Blickwinkel einer handelnden Person dar, einer sogenannten "Reflektorfigur". Dadurch hat der Leser den Eindruck, das Geschehen spiele sich unmittelbar vor seinen Augen ab.
Von der Erzählform her ist zu sagen, daß das Werk in der 3. Person Singular, also in der Er/Sie-Form geschrieben ist. Das Gegenstück dazu wäre die Ich-Form, die 1. Person Singular.
Einen Höhepunkt im Stück kann man von der Art des Schreibens her nicht erkennen. Die Spannung ist zwar auf dem Gipfel, als Siddhartha am Ende die Erleuchtung findet, formal jedoch läßt sich kein Unterschied zu den anderen Teilen des Romans feststellen. Das ganze Werk ist einheitlich geschrieben und weicht nicht ein einziges Mal von der festgelegten Form ab. Zum Vergleich wird bei vielen anderen Erzählungen der Höhepunkt beispielsweise durch einen Wechsel der Zeit herausgearbeitet. Während die gesamte Geschichte meist im Präteritum geschrieben ist, ist der Höhepunkt im Präsens verfaßt, um die Spannung zu erhöhen.
|