Das Buch schildert das Leben des amerikanischen Juden Michael Rivkind, der etwa 1915 geboren worden ist, in den Jahren 1925- 1964. Er ist der Sohn eines New Yorker Textilwarenherstellers, der sich kaum um die jüdische Religion kümmert. Schon als kleiner Junge wird Michael nach dem Willen seines Großvaters zusätzlich zum normalen Unterricht in eine sehr strenge hebräische Schule geschickt. Später studiert Michael Physik. Doch als er den Rabbi (=jüdischer Priester) Max Gross kennenlernt, beschließt er, auch Rabbi zu werden, und geht auf eine Rabbinerschule. Nachdem er Rabbi geworden ist, wird er zuerst Hilfsrabbiner in einer Gemeinde in Miami, Florida. Nach einer Weile bekommt er seine erste eigene Gemeinde zugeteilt. Die Gemeinde besteht aus mehreren Familien, die auf einsamen Farmen in den Bergen von Missouri und Arkansas leben. Bei seinen Fahrten durch diese Gegenden lernt er Leslie kennen, die Tochter eines katholischen Priesters. Sie verlieben sich ineinander und Leslie tritt ins Judentum über, damit die beiden heiraten können. Michael bekommt eine neue Gemeinde in den Südstaaten. Hier kommt er mit der Schwarzenfeindlichkeit der Weißen in Berührung. Als er diese in einer Rede kritisiert, muß er die Gemeinde verlassen. Er wechselt noch mehrmals die Gemeinden, bis er schließlich mit seiner Frau und seinen zwei Kindern, die inzwischen acht und sechzehn Jahre alt sind, eine Gemeinde in Woodborough, Massachusetts zugeteilt bekommt. Hier wird seine Frau Leslie psychisch schwer krank und muß für längere Zeit in eine Klinik. Sie wird aber wieder gesund.
Aussage des Romans
Das Leben hat Höhepunkte und Tiefpunkte. Mit Gelassenheit und Gottvertrauen lassen sich die meisten Schwierigkeiten überwinden. Leben auf dem Land unterscheidet sich stark vom Stadtleben. Die Menschen auf dem Land denken auch anders als die in der Stadt. Im Süden der USA war die Schwarzenfeindlichkeit sehr groß. Gläubige jüdische Familien haben viele religiöse Pflichten zu erfüllen.
Was war für mich wichtig?
Für mich war wichtig, etwas über den jüdischen Glauben und das Leben in einer jüdischen Familie zu erfahren. Es wird gezeigt, wie das Leben in den USA seit 1925 war, vor allem wie es sich verändert hat. Ein zehnjähriger Junge wird erwachsen.
Urteil
Das Buch hat mir gefallen. Es ist zwar nicht so spannend, wie die Romane \"Der Medicus\" und \"Der Schamane\" desselben Autors, aber interessant, obwohl nur das Leben eines einfachen Rabbi geschildert wird. Teilweise ist das Buch allerdings etwas langatmig und zu ausführlich. Leider benutzt der Autor oft hebräische und jiddische Wörter, ohne sie zu erklären.
Ich empfehle das Buch allen, die etwas über die jüdische Kultur und das Leben in den USA seit den zwanziger Jahren erfahren möchten.
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