ontologischer Gottesbeweis
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· 1033 in Aosta in Norditalien geboren
· 1060 Benediktinermönch, später Abt in Bec in der Normandie
· sein Ansehen wuchs aufgrund seiner Frömmigkeit und seiner Studien
· 1093 Erzbischof von Canterbury
· zwei Verbannungen Anselms (wegen immer wieder auftretenden Gegensätzlichkeiten mit Wilhelm I und dessen Bruder Heinrich I)
· starb am 21. April 1109 in Canterbury
· 1720 erhob Papst Clemens XI Anselm zum Kirchenlehrer
· gilt als Vater der mitteralterlichen Scholastik
Werke allgemein:
· Versuch die traditionsgebundene Theologie auf neue Grundlage zu stellen
® um die nicht an Christus Glaubenden von der Vernuntftsmässigkeit der
Glaubenswahrheiten zu überzeugen
· Beweiserfahrung "sola ratione" entstand (Selbstdenken)
® ohne Berufung auf Bibel und Autoritäten
· Anselm wollte auch für die Gläubigen den "intellectus fidei" erreichen, da er der Auffassung ist, dass die Einsicht nicht den Glauben zum Ziel hat
®Ziel des Glaubens ist zur Einsicht zu gelangen
Hauptwerk:
· Das "Proslogion" (=die Anrede) da es als Gebet an Gott formuliert ist
® Kapitel 2-4 mit sog. "ontologischen Gottesbeweis"
· Wurde nach Veröffentlichung nicht nur zustimmend aufgenommen, rief auch Widerspruch hervor
· Seit Veröffentlichung bis heute Gegenstand von Anerkennung aber auch energischer Ablehnung
® Kant verwarf Argument und nannte es abschätzig "ontologischer Gottesbeweis"
· heute noch Name "ontologischer Gottesbeweis", jedoch nicht abwertend gemeint
Ontologischer Gottesbeweis: (Buch S.77/13)
Zur Vollkommenheit des nächsten denkbaren Wesens gehört auch notwendigerweise sein wirkliches Vorhandensein. Denn andernfalls wäre es nicht das absolut höchste Wesen, sondern wir könnten uns ein noch höheres Wesen vorstellen, das nicht nur als unser Gedankenspiel, sonder unabhängig von uns real existiert. Darum nennt Anselm Gott "das Wesen, über das hinaus nichts Größeres gedacht werden kann."
· Vorwurf der diesem Beweis meist gemacht wurde ist, dass er einen unerlaubten Sprung von der logischen in die ontologische Ordnung mache.
® durch Analyse eines Begriffs kann man nicht zu einem außermentalen Sein gelangen
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