-
Die höfisch geprägte Literatur des 17. Jahrhunderts war durch Volksferne, Realitätsverlust, Künstlichkeit und Motivarmut gekennzeichnet. Sie sprach deswegen, mit ihren "Haupt- und Staatsaktionen", verwirrenden Helden- und Schäferromanen und ihren schwülstigen erotischen Gedichte, immer weniger Menschen an, und wurde allmählich ersetzt. Die Fürsten entließen ihre Hofpoeten und Hofdichter, stattdessen wurden in den großen Handelsstädten, die sich ... mehr
-
Die Wochenschriften, ein Produkt der Aufklärung, setzten sich der Verbreitung des aufklärerischen Gedankenguts zum Ziel. Durch ihre kurzen populärwissentschaftlichen Abhandlungen, ihre moralphilosophischen Erörterungen und Untersuchungen und ihre neue literarische Verfahrens- und Vermittlungsweise weckten sie die Aufnahmebereitschaft des Publikums für neue Inhalte und Formen, erschlossen breitere Leserschichten und schufen die Voraussetzungen f ... mehr
-
Die Ablehnung der höfischen Dichtung führte nicht nur zu einem Strukturwandel der Öffentlichkeit, sondern veränderte auch die Situation des Schriftstellers. Das Zeitalter des Hofdichters mit einem festen Gehalt, ging zu Ende. An dessen Stelle tritt nun der freie Schriftsteller, der von seiner dichterischen Arbeit leben muß. Der Vorteil dabei liegt auf der Hand, die geistige Unabhängigkeit von fürstlichen oder geistlichen Geldgeber. Der große Na ... mehr
-
Entscheident für den Schriftsteller war auch die Entstehung eines literarischen Marktes. Dafür waren vor allem der rasche Anstieg der Buchproduktion und der sprunghafte zahlenmäßige Anstieg der Schriftsteller verantwortlich. Diese rasche Steigerung der Bücherzahlen machte es notwendig, die Buchproduktion und deren Vertrieb nach marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten zu organisieren.
An die Stelle des nach dem Gesetzen des Tauschhandels (1450 - ... mehr
-
Die neue Freiheit des Schriftsteller wurde nicht nur durch die wirtschaftliche Lage gefährdet, sondern auch durch die Zensur. Ein Mitglied der Wiener Büchkommission, die über die Zensur in Österreich wachte, definierte 1761 die Zensur als "die Aufsicht, daß sowohl im Lande keine gefährlichen und schädlichen Bücher gedrucket, als auch, daß dergleichen Bücher nicht aus andern Landen eingeführet und verkaufet werden", und wollte nur solche Bücher ... mehr
-
Das Ende der höfischen Literatur, bedeutete auch wie schon erwähnt das Ende der höfischen Literatur. An deren Stelle trat eine neue Literatur, die die Werte der Aufklärung, wie Vernunft, Nützlichkeit und Menschlichkeit auf alle Gattungen der Literatur zu übertragen versuchte.
2.1 Gottsched
Der Ostpreuße Johann Christoph Gottsched war der erste, der die längst fällige Neuorientierung theoretisch und praktisch vollzog und war somit entschei ... mehr
-
Der Rationalismus (lat. ratio = Vernunft) ist in Frankreich entstanden. Sein Begründer war der Mathematiker und Philosoph René Descartes. Er ging davon aus, das überlieferte Wissen nicht einfach hinzunehmen, sondern alles, was er von anderen gelernt hatte, in Zweifel zu ziehen. Dabei fand er heraus, daß am Anfang nur eine Erkenntnis nicht bestreitbar und daher wahr sei. Diese Erkenntnis definierte er in den Satz: "Ich denke, also bin ich" (= al ... mehr
-
Die Geburtsstätte des Empirismus (Empirie = Erfahrung) ist England, wo als erster John Locke die Beobachtung zur Grundlage wissenschaftlicher Aussagen machte. Er behauptete, daß menschliche Erfahrung und nachprüfbares Wissen sich allein aus den Wahrnehmungen unserer Sinne, aus der Beobachtung bilde.
Bei dem englischen Philosophen David Hume heißt es, daß es nichts in unserem Verstand gibt, daß wir nicht schon vorher mit unseren Sinnen wahrgeno ... mehr
-
Der an sich alte Gedanke des Naturrechts wurde wieder aufgenommen und neu durchdacht. Darunter wurde verstanden, daß jedem Menschen von Natur aus bestimmte Rechte zukommen. Diese Rechte sind das Recht auf Leben, auf Freiheit und auf Eigentum. Alle Menschen sind gleich, jeder ist frei geboren, deswegen soll er es auch bleiben. Der Staat hat die Aufgabe, diese natürlichen Rechte des einzelnen zu schützen. Es ist deshalb verständlich, daß in der d ... mehr
-
Der Königsberger Philosoph Immanuel Kant (1724-1804), dessen Philosophie nicht zur Aufklärung, sondern zum Deutschen Idealismus gerechnet wird, hat in einen Aufsatz für eine Berliner Zeitschrift 1785 gewissermaßen als Rückschau zu erklären versucht, was Aufklärung ist. Dabei hat er sich um Verständlichkeit seiner Gedanken bemüht. Es war sein Anliegen, möglichst viele Leser und auch den König Frierich II. von Preußen für sich und seine Ideen zu ... mehr
-
Auch auf religiösem Gebiet hat die Aufklärung große Veränderungen hervorgerufen. Die beiden Kirchen, besonders die protestantische, waren in den Lehrsätzen (Dogmen) des 16. Jahrhunderts erstarrt, weshalb viele gläubige Menschen sich im Pietismus zusammenfanden, einer Bewegung, die eine Erneuerung des frommen Lebens erstrebte und die Kirche reformieren wollte. An die Stelle der kirchlichen Organisation sollte die Liebesgemeinschaft der ernsthaft ... mehr
-
Die Aufklärer waren zutiefst überzeugt, daß der Fortschritt der Menschheit auf der Bildung und Erziehung jedes einzelnen beruhe. Die Einführung der allgemeinen Schulpflicht geht auf diese Überzeugung zurück. Das bestehnde Schulwesen wurde reformiert. Das Auswendiglernen von Lehrsätzen sollte durch verstehndes Lernen und durch eine lebenspraktische Ausrichtung des Unterrichts ersetzt werden. Man forderte, daß die Erkenntnisse des Verstandes prak ... mehr
-
- 14.06.1926 in Hamburg geboren
- nach Elektrikerlehre Soldat
- 1945-1946 polnische Kriegsgefangenschaft
- 1949-1952 Student und später Dozent an ABF Greifswald
- 1952-1956 Germanistikstudium
- wissenschaftlicher Assistent an der Humboldt Universität
- seit 1962 freischaffend
- von 1978 bis Dezember 1989 Präsident des Schriftstellerverbandes der DDR
- 2x Nationalpreis der DDR ('73; '83)
- 1980 Ehrendoktor der Uni Greifswald
- 1986 sow ... mehr
-
- G.: Telegramm von Meibaum: Iswall soll Abschlußrede halten
- G.: erste Gedanken über Inhalt der Rede, blättert in Uni-Geschichte
- 500 Jahre Mathematik auf wenigen Seiten ???
- V.: erinnert sich an Aula und Bewerbung (falsches Seminar.)
- V.: Aufnahmegespräch, lernt Trullesand kennen (Zahnarztstory)
- V.: Beginn Freundschaft Iswall + Trullesand
- G.: Freundschaft mit Trullesand gebrochen will's in Ordnung bringen
- G. ... mehr
-
4.1 Charaktere:
4.1.1Robert Iswall
-Name : Robert Iswall
-Genannt :
-Geboren : 08.01.1926
-Aussehen : . kleiner als Trullesand
. trägt Brille
-Beruf und : . freier Journalist und Schriftsteller
soz. Umfeld . zwei Schwestern (Lida, Gertrud)
. Halbwaise (Vater im Krieg geblieben)
-Charakter : . intelligent
. selbstbewußt
. leicht überheblich
. streckenweise arrogant
-Sprache : hochdeutsch
-warum ABF : Verwandter ... mehr
-
Diese Geschichte spielt in der Nazi-zeit, wo viele Menschen in den
Gefängnissen gefangen, und später exekutiert wurden. In dieser
Geschichte geht es genauergesagt um zwei unbekannte Personen, die, in
zwei getrennten Zellen gehalten werden. Weil ihnen jeder Sicht- und
Hörkontakt unmöglich gemacht wurde, unterhalten sich die zwei, mit Hilfe
von Klopfzeichen. Zuerst brauchen sie lange Zeit, um einmal eine
bestimmte Klopfsprache zu entwickeln ... mehr
-
Anne, die Hauptperson, hat die Leiche ihres Bruder aus der Universitätsanatomie entwendet und, gegen das Gesetz, begraben. Leider ist dieser Bruder ein Hochverräter. Es sei zwar "keine persönliche Bereicherung, mithin könne von Plünderung nicht gesprochen werden", dennoch erscheint dies dem Staatsanwalt verdächtig. Allerdings wäre dies auch nicht der eigentliche Anklagepunkt, sondern eher der Verstoß gegen den Führerbefehl, politischen Verbreche ... mehr
-
Dieser Novellentyp stellt einzelne in konflikt- und entscheidungsträchtige Situationen, in einem begrenzten sozialen Handlungsraum mit final bestimmtem Ablauf, der das Ganze der Gesellschaft, in die er eingebettet ist, in der Regel nicht verändert, aber Grundprobleme des persönlichen Daseins in historisch geprägten Varianten individuell erneuert - und damit den Leser erschüttern und bewegen kann.
Man merkt dem Text eine andauernde Objektivität a ... mehr
-
Antigone in Sophokles Werk ist Ödipus Tochter; sie kommt aus einer Königsfamilie und ist mit dem Königssohn Hämon verheiratet.
Die Antigone in Sophokles Werk ist die ganze Zeit hindurch standfest von ihrer Tat überzeugt und geht ihrer gottesfrömmigen Pflicht nach, ihren Bruder begraben zu müssen. Sie vollbringt diese Tat daher eher aus religiösen als aus persönlichen Gründen. Für Antigone ist Gott ein Erlöser.
In Hochhuths Erzählung ist Anne di ... mehr
-
Geschichte
- namenloser Bruder - nach Kriegsunfall in Stalingrad ---> Krankenstation
- Bruder erklärte schamlos: Hitler ist Schuld am Untergang der 6.Armee ---> Verhaftung ---> wird erhängt ---> Leiche in Anatomie
- während Fliegerangriff holt Anne ihren Bruder aus der Anatomie
- Anne bringt die Leiche zu einem christlichen Invalidenfriedhof bei einer Marienkirche (heidnische Zone)
- begräbt ihn, aber nicht tief, nackt, legt ihre Jacke d ... mehr
|