-
Johann W. v. Goethe wurde 1749 in Frankfurt als Sohn eines Rechtsgelehrten geboren. Er besuchte die Universität in Leipzig, um Jura zu studieren. Er schloß sich der Sturm- und Drangbewegung an. Goethes Entschluß, von Frankfurt nach Weimar zu gehen (1775/1776), bedeutete den Abschied vom Sturm und Drang und seinen Freunden. Sein Wille war, von den Bürger- in die Adelskreise aufzusteigen. (Siehe auch S. 126, Stichwort Literatur). 1782 wurde er ge ... mehr
-
Iphigenie, die von ihrem Vater Agamemnon, dem König von Mykene, als Sühneopfer bestimmt ist, wird von der Göttin Diana nach Tauris entführt. Zu Beginn des Dramas ist sie dort Priesterin der Göttin und hat König Thoas dazu gebracht, die Menschen-opfer abzuschaffen. Thoas will sie zur Frau. Iphigenie weigert sich, unter anderem, weil sie ihn nicht liebt. Aus Zorn über ihre Weigerung will Thoas zwei Fremde, die auf der Insel gelandet sind, opfern ... mehr
-
Menschlichkeit ist ihr höchstes Ideal. Durch ihre Reinheit und Sanftmut kann sie ihren Bruder Orest von den Rachegeistern befreien. Iphigenie vertraut auf das Gute im Menschen und folgt ihrer inneren Stimme. Das ist sehr riskant, denn sie setzt damit nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch Orests und Pylades‘ Leben aufs Spiel. Nur wenn auch die anderen (in diesem Fall der König Thoas) dem Prinzip der Humanität folgen, kann Iphigenies Idee ... mehr
-
Durch Iphigenies Einfluss handelt er menschlich, in der Hoffnung dadurch die Liebe Iphigenies gewinnen zu können. (Er tut Gutes, denn er verzichtet auf Menschenopfer, weil er Belohnung erhofft). Als Iphigenie seinen Heiratsantrag ablehnt, fühlt er sich von ihr betrogen und fordert wieder Menschenopfer. Doch Iphigenie glaubt an das Gute in ihm. Thoas kann schließlich seinen Egoismus überwinden und human handeln, obwohl es für ihn Verlust bedeute ... mehr
-
Er handelt als dem Wahnsinn naher, von Furien gehetzter Muttermörder. (Fluch lastet auf ihm.) Orest wirkt unreif.
... mehr
-
Johann Nepomuk Nestroy: * 7. 12. 1801 in Wien, † 25. 5. 1862 in Graz;
Er schrieb viele seiner Werke vor der Revolution im Jahre 1848 und kritisierte darin die Gesellschaft des Metternichsystems. In dieser Zeit entstanden auch nahezu alle seiner Possen , die sich in Zauberpossen (z.B. “Der böse Geist des Lumpazi Vagabundus”, 1833), Charakter - possen (z.B. “Der Talisman”, 1840; “Einen Jux will er sich machen”, 1842) und Revolutionspossen ( ... mehr
-
Der Ich-Erzähler der Geschichte ist ein Gymnasiallehrer, ein Mensch der nicht mit der Regierung einverstanden ist.
Er beschreibt eine Jugend, die bereits die Ideale eines faschistischen Regimes angenommen hat. Er sieht diese Jugend schon verloren, denn, so denkt er: \"Alles Denken ist ihnen verhasst. Sie pfeifen auf den Menschen!\" Von Seiten seiner Klasse, bestehend aus vierzehnjährigen Buben, wird ihm sogar Misstrauen ausgesprochen, als er ei ... mehr
-
Felix Mitterer wurde am 6. Februar 1948 in Achenkirch/Tirol geboren. Nach der Geburt wurde er zur Adoption an das Landarbeiterehepaar Mitterer freigegeben. Er wuchs in Kitzbühel und Kirchberg auf und verbrachte somit eine sehr schöne Kindheit, wo er keinen Moment davon missen möchte, wie er selbst sagt. Ab 1962 besuchte er die Lehrerbildungsanstalt in Innsbruck, brach sie aber 1966 vorzeitig ab. Danach war er zehn Jahre lang beim Zollamt Innsbr ... mehr
-
Der Sohn der Bauernfamilie Möllinger ist geistig behindert und, so wie es einigermaßen aus dem Text hervorgeht, Spastiker. Sein Name ist Sebastian, aber er wird von den meisten Leuten nur „Wastl“, außer von einem alten Mann, dem „Plattl-Hans“, „Mandl“ genannt. Seine Mutter, die Möllinger-Bäuerin, beschimpft ihn ständig als „Nichtsnutz“. Sie macht sich sogar Vorwürfe, wie sie nur so eine „Missgeburt“ in die Welt hatte setzen können. Als der Jung ... mehr
-
Dieses Stück von Felix Mitterer soll uns zu denken geben und zeigen, dass Behinderte genauso das Recht darauf haben, ein lebenswertes Leben zu führen, wie gesunde Menschen. Und wenn sich die Mitmenschen bzw. die Angehörigen eines Betroffen viel Mühe um ihn geben und ihm genauso mit Respekt entgegen kommen, wie sie es selbst von ihren Mitmenschen erwarten, ist er auch fähig, etwas zu erlernen und seine Umwelt gut wahrzunehmen. Ich glaube, dass v ... mehr
-
Zwischen den Felder zweier Bauern liegt ein verwarloster Acker. Die Bauern pflügen ihre beiden Äcker und kommen nicht schlecht miteinander aus. Jeder der Bauern hat die Jahre davor seine Steine auf den wüsten Acker geworfen, und die Kinder spielen auf ihm. Jeder Bauer zieht eine Furche in den wüsten Acker, jedes Jahr, bis vom Acker nur noch ein steinerner Wall übrig bleibt. Eines Tages wird der Acker versteigert. Der eine Bauer ersteigert ihn, ... mehr
-
In dem Drama „Andorra“ von Max Frisch ist ein junger Mann namens Andri der Protagonist.
Der 20-jährige Andri ist in dem Kleinstaat Andorra aufgewachsen (S.40, Z.28). Sein angeblicher Pflegevater, der Lehrer Can, hat ihn in dem Glauben aufwachsen lassen, dass er Jude ist (S.72, Z.4), und er ihn vor den feindlichen „Schwarzen“ gerettet hat, als er noch ein Baby war (S.72, Z.10-13). In Wirklichkeit aber hatte der Vater im feindlichen Land der Sch ... mehr
-
Der böse Geist Lumpazivagabundus wird bei dem Feenkönig Stelaris von Mystifax und einigen anderen Zauberern angeklagt, weil er deren Söhne vom rechten Pfad der Tugend abgebracht hat. Stelaris lässt Lumpazivagabundus zu Wort kommen, doch dieser bereut keine seiner Taten, sondern gibt noch keck damit an und als Stelaris ihn aus dem Feenreich verbannt, lacht er nur, denn seine Opfer seien ihm für immer verfallen. Die Söhne der Magier lassen si ... mehr
-
15. Mai 1911: Geburt in Zürich
1924 - 1930: Besuch des Realgymnasiums in Zürich
1931 - 1933: Studium der Germanistik in Zürich, abgebrochen, freier Journalist
1936 - 1941: Studium der Architektur, Diplom
1942: Heirat mit Constanze von Meyenburg
1939 - 1945: Militärdienst als Kanonier
1942: Architekturbüro in Zürich
1948: Kontakt mit Bertholt Brecht
1954: Auflösung des Architekturbüros, freier Schriftsteller
1960 - 1965: Wohnsitz in ... mehr
-
Barblin weißelt ihr Haus, dabei wird sie von Peider (Soldat) begafft. Barblins Protest, sie sei verlobt, ignoriert der Soldat mit Spott. Der Pater ist erfreut über ihre Weißelarbeit, \"wir werden ein schneeweißes Andorra haben, ihr Jungfrauen, ein schneeweißes Andorra, wenn nur kein Platzregen kommt über Nacht\" (S. 9). Peider quittiert dies mit blankem Hohn, \"... seine Kirche ist nicht so weiß, wie sie tut ... und wenn ein Platzregen kommt, d ... mehr
-
Andri spricht mit seiner Verlobten Barblin über das, was andere von ihm sagen. Er will wissen, ob er wirklich kein Gefühl habe, ob er geil sei. Er vergleicht sich mit den anderen und weiß keine Antwort darauf, warum er anders ist als alle. Barblin will ihn beruhigen, doch seine Selbstzweifel gipfeln in der Vision: \"Es gibt Menschen, die verflucht sind, und man kann mit ihnen machen, was man will, ein Blick genügt, plötzlich bist du so, wie sie ... mehr
-
Andri bespricht mit dem Tischlergesellen die Möglichkeit, in dessen Fußballmannschaft mitzuspielen. Dabei überprüft der Geselle Andris erstmals fertiggestellten Stuhl. Er hält jeder Belastung stand, denn er ist verzapft und verleimt, wie es sich gehört. Als der Meister kommt und irgend einen Stuhl überprüft, der sofort aus dem Leim geht, meint er nur, daß man von Andri ja nichts anderes erwarten könne, \"wenn\'s einer nicht im Blut\" habe. Andr ... mehr
-
Der Doktor untersucht Andri. Dabei erzählt er, daß er Andris Vater als jungen Lehrer gekannt habe. \"Immer mit dem Kopf durch die Wand. Er hat von sich reden gemacht damals, ein junger Lehrer, der die Schulbücher zerreißt, er wollte andere haben\" (S. 37f). Er selber sei Professor, mache sich aber nichts aus Titeln. Er sei in der Welt herumgekommen, dabei habe er erfahren müssen, daß wo man hinkomme, der Jud schon in allen Ländern der Welt auf ... mehr
-
Can trinkt Schnaps. Er deutet an, daß er alle belogen habe und Andri seine Schwester heiraten möchte. Der Jemand versteht ihn nicht und verweist auf die Drohungen des Nachbarlandes.
... mehr
-
Der Pater führt ein Gespräch mit Andri auf Wunsch der Pflegemutter, die ihn großer Sorge um ihn ist. Andri wiederholt dem Pater gegenüber alles, was ihm von den Andorranern entgegengehalten wird, er sei vorlaut, denke alleweil ans Geld, niemand möge ihn, er sei ehrgeizig, seinesgleichen habe kein Gemüt, er sei feig. Schließlich bricht er zusammen und weint um seine Barblin. Sie könne ihn nicht lieben, niemand könne das, er selbst auch nicht. De ... mehr
|