Ich finde dieses Stück sehr interessant, denn Bertolt Brecht hat im "Kaukasischen Kreidekreis" viele Probleme aufgegriffen, die heute auch noch im Zusammenleben der Menschen eine sehr wichtige Rolle spielen.
Unterschiede im sozialen Verhalten aufzuzeigen, wie weit die Lebensumständen bzw. die Charaktereigenschaften unsere Gedanken, Gefühle und Entscheidungen bestimmen, das ist sicher ein wesentlicher Themenkreis, den Bertolt Brecht mit diesem Stück beleuchten wollte.
Bestimmt durch die Zeit in der der Autor lebte und sein großes politisches Engagement spielen natürlich auch in diesem Stück die krassen Gegensätze zwischen Arm und Reich eine bedeutende Rolle. Die Herzlosigkeit und Oberflächlichkeit eines stark materiell
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orientierten Denkens wird natürlich auf das Schärfste von ihm kritisiert und findet in der Person der Gouverneursfrau, Natella Abaschwili, seinen stärksten Ausdruck.
Im krassen Gegensatz steht die Heldin, Gruscha, die mit ihrer Zivilcourage als leuchtendes Vorbild präsentiert wird.
Natürlich will der Autor damit auch seine Zuschauer auffordern, diesem Beispiel im übertragenen Sinn nachzueifern. Trotz widriger Umstände und möglicher Gefahren und Einschränkungen will er Mut machen und zeigen, daß sich sich der Einsatz und der Kampf für die Gerechtigkeit lohnt.
Ich denke gerade dieses Thema ist immer wieder mal für jeden von uns aktuell.
Auch die inneren Kämpfe, die es dabei auszutragen gilt, werden nicht verschwiegen. Auch Heldin Gruscha ist nicht einfach nur gut, (das wäre viel zu platt), stattdessen muß auch sie sich zum Guten durchringen.
Ich habe dieses Drama sehr gerne gelesen und im Theater gesehen und ich finde, daß es Bertolt Brecht gelungen ist, diesen heiklen Stoff in eine sehr interessante Form zu bringen ohne daß man das Gefühl hat mit erhobenem Zeigefinger belehrt zu werden.
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