Haus = bürgerliches Glück
Tür in Vrenchens Haus: Ende des alten Lebens, Beginn des neuen Lebens
Lebkuchenhaus: Zukunft von Sali + Vrenchen
Acker in der Mitte Konflikt zwischen Manz und Marti
wild, viele Steine, Unkraut: es kann nichts Gutes daraus kommen, zu böse, Aussichtslosigkeit der Zukunft
Symbol der moralischen Verwahrlosung, die sie in den finanziellen Ruin und zum Verlust der familiären Bindung führt
= Leitmotiv
Natur
Gewitter: Kampf zwischen Manz und Marti, unterstreicht den Konflikt
rote Blumen: Liebe
Geiger
Ankündigung der Zukunft
erscheint unheimlich, böse (nur auf Manz + Marti),
Außenseiter, kein perfekter Bürger (hat keinen Besitz, kein Geld, keine Heimat)
Symbol für den Tod
= Leitmotiv
Kleidung
Vrenchen: arm, aber sauber
Manz + Marti: schmutzig -> Symbol für ihre Moral
Erzählperspektive
allwissender auktorialer Erzähler
Autor gibt Kommentare, kritisiert, wertet
Gattung
Novelle (1856)
Zeitraum der Erzählung
Das Stück spielt im Zeitraum von 12 Jahren.
Aufbau
Es ist in zwei Handlungsabschnitte geteilt:
1. Die Geschichte von Manz und Marti und in
2. die Geschichte von Vrenchen und Sali.
Die zweite Geschichte beginnt, wenn sich die erste dem Ende nähert.
Historischer Hintergrund:
,Romeo und Julia auf dem Dorfe' wurde in der Zeit des poetischen Realismus (1848-1890) geschrieben:
"Realismus" ist keine Erfindung des 19. Jahrhunderts. Schon im 15. und 16. Jahrhundert lassen sich realistische Züge in der Dichtung erkennen. Bei Shakespeare und sogar in der Barockzeit bei Grimmelshausen werden Erzählungen äußerst realistisch geschildert. Aber erst im 19. Jahrhundert wird der Realismus zum Stilprogramm einer Generation.
Die Hauptvertreter des poetischen Realismus sind:
Theodor Storm
Gottfried Keller
Theodor Fontane
Wilhelm Busch
Wilhelm Raabe
Österreichischer Spätrealismus:
Ludwig Anzengruber
Marie von Ebner-Eschenbach
Ferdinand von Saar
Peter Rosegger
Die "Realisten" wandten sich vor allem gegen die Klassik und Romantik. Man wollte das Erfahrbare und Überprüfbare darstellen und ächtete die Phantasie. In der realistischen Dichtung sollen selbst die Gefühle und Meinungen des Dichters außerhalb der Darstellung bleiben.
Die Handlung der Werke fand meistens in kleinen Orten oder Dörfern auf dem Lande statt. Die Figuren waren häufig Handwerker, Kaufleute und Bauern. Nicht die große Politik, sondern die kleine Welt des Privaten bildete den Hintergrund.
Die Erzählung bekommt durch den Rahmen den Anstrich eines Berichtes über reales vergangenes Geschehen. Die bevorzugte Gattungsform ist die Novelle, die im Realismus ihren Höhepunkt erreicht, wie es auch hier bei ,Romeo und Julia auf dem Dorfe' der Fall ist.
Sprache/Stil:
Das Stück ist in langen Sätzen geschrieben, die aber nicht ineinander geschachtelt sind - also leicht verständlich.
Die Ereignisse werden gerafft wiedergegeben, wie zum Beispiel bei der Schilderung des letzten Tages von Sali und Vrenchen.
Die Darstellungstechnik ist oft sehr plastisch und anschaulich. Viele Bilder haben auch symbolhafte Bedeutung oder verknüpfen Erzählteile. zB: der verwilderte Acker tritt immer dann auf, wenn die Handlung eine entscheidende Wendung nimmt (Dingsymbol).
Meine Meinung:
Ich finde das Buch sehr gut, da es nicht mit einem ,happy End' abschließt. So bleibt die Spannung das ganze Stück über erhalten.
Es war auch einfach zu lesen und hat so auch Spaß gemacht. Ich konnte mich bald in die Person des Vrenchens hineinversetzen und ihre Reaktionen miterleben.
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