Keller, der sein Leben lang keine erfolgreiche Beziehung, und auch sonst keinen leichten Start in sein Leben hatte, nimmt einen Zeitungsartikel, in dem er von dem Schicksal eines armen Liebespaares aus bäuerlichen Verhältnissen, das sich aufgrund des Streits der Familien, erschossen hatte, als Ansporn, nach Shakespeares Vorbild, eine Liebestragödie zu schreiben. In dieser beschreibt er das tragische Schicksal zweier Leben, die füreinander Bestimmt waren und von einer kleinbürgerlichen Gesellschaft daran gehindert werden zum gemeinsamen Glück zu finden.
Das soziale Milieu spielt in Kellers Novelle eine bedeutende Rolle. Ihr Titel deutet schon darauf hin. Einer der wichtigsten Werte in der kleinbürgerlichen Gesellschaft des Dorfes ist der Besitz.
Da für sie aber das Angebot des schwarzen Geigers, ein Leben abseits der gesellschaftlichen Normen keine Alternative darstellt, kritisiert Keller in seinem Buch im Gegensatz zu Shakespeare auch die Gesellschaft seiner Zeit.
Das Liebespaar hat durch die Schuld ihrer Eltern ihren Platz in der Gesellschaft verloren, wollen weder aufeinander verzichten noch die gesellschaftlichen Normen verletzen und wählen deswegen den Freitod.
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