5. 1 Biografie von Robert Merle:
- am 20. August 1908 in Tebessa ( Algerien ) geboren
- Studium in Philosophie und Englisch
- 1940-1943 in deutscher Kriegsgefangenschaft
- 1949 erhält er Prix Goncourt für für seinen 1. Roman \"Wochenende in Zuydcoote\"
- 1952 weltweiter Erfolg mit \"Der Tod ist mein Beruf\" ( nur bei Lesern nicht bei Kritikern )
- 1978 beginnt er mit dem Schreiben der Romanfolge \"La fortune de France\"
- seit 2001 Lehrer an der Universität Paris-Nanterre
- schrieb auch:
Essays ( z. B. \"Oscar Wilde\" *1984 )
Theaterstücke ( z. B. \"la folie\" *1955 )
Übersetzungen ( z. B. \"Gulliver\" *1955 )
historische Bücher ( z. B. \"feller\" *1955 )
diverse Romane ( z. B. \"Der Tag des Affen\" *1989 )
5. 2 Gründe, warum Merle den Roman schrieb:
- Merle war selbst in deutscher Krieggefangenschaft und wollte über sein Leben in den Lagern informieren
- er wollte, dass die Gesellschaft sich auch nach den eigentlichen Ereignissen mit diesen konfrontiert, anstatt die Probleme zu verdängen
- wollte Eindruck über die grausamen Tätigkeiten des Rudolf Höß, bzw. der gesamten NS-Regierung liefern
- wollte den NS-Opfern eine literarische Gedenkstätte widmen
5. 3 Wie wurde das Buch aufgenommen?
- die zeitgenössischen Kritiker fanden das Buch altmodisch, da KZ-Literatur 1952 schon aus der Mode war ( Problemverdängung statt - konfrontation )
- der normale Bürger hatte das Buch gut aufgenommen und es hatte sich deshalb auch so gut verkauft
- bis heute gab es 2 Schichten von Lesern des Buches:
1. Schicht: Personen, die vor 1945 geboren sind und die Ereignisse selbst miterlebt haben
2. Schicht: Personen, die nach 1945 geboren sind und in dem Buch ein Geschichtsbuch sehen
- Bilanz: Das Buch hat sich seit seinem Erscheinungstermin sehr oft verkauft und ist auch heute nicht nur bei Historikern bzw. Neuzeitkritikern sehr beliebt, sondern auch bei den Menschen, die sonst eigentlich nur wenig Interesse an diesem Thema haben.
5. 4 Gründe, warum Merle den Namen Lang und nicht den Namen Höß verwendet:
1. wollte nicht offen zeigen, dass seine Romanfigur wirklich existierte ( \"...Die wirksamsten Tabus sind jene, die ihren Namen verschweigen.\" )
2. wollte Höß nicht zum NS-Märtyrer machen
3. erst ab 1916 ist die Geschichte historisch bewiesen ( siehe Nachwort )
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