Da die Klassik zum zu Ordnung und Maß tendierte, löste sich die Lyrik der Epoche von ihren volkstümlichen Wurzeln und kehrte sich von der Formfreiheit des \"Sturm und Drang\" ab. Jetzt treten hauptsächlich antikisierte Formen der Lyrik auf, keine gefühlsstarken und freien Rhythmen, wie in der "Geniezeit". Themen sind nun die menschliche Gesellschaft, die Gesetzlichkeit des Lebens, die sittliche und moralische Verpflichtung des Menschen, sich selbst gegenüber und geschichts- und kulturphilosophische Betrachtungen.
Richtungsweisend für die deutsche Epik ist das antike Versepos, da man danach strebte, eine Angleichung an klassische Prinzipien zu erreichen. Ausschlaggebend für die Wesensbestimmung des Epischen, im besonderen für die Mustergültigkeit des Versepos, war die hohe Auffassung von Homer und die Tendenz des Zeitalters zur Entwicklung jeder Gattung nach ihren eigenen Charakteristika.
Auch das Drama wurde vom Mythos der Zeitlosigkeit der Antiken Kunst und ihrer absoluten Vorbildhaftigkeit bestimmt. In der Dramatik wurde nach wenigen, klaren Regeln geschrieben. So treten in den Dramen nur wenige Personen auf, der Schauplatz wird so gut es geht beibehalten und der Zeitablauf bildet eine Einheit. Die klassischen Dramen bestehen aus stilisierenden, gleichzeitig jedoch lockeren jambischen Versen.
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