Wie bereits erwähnt, versprach Ferdinand von Saar schon während der Entstehung des Leutnant Burda die Novelle Karl Emil Franzos für seine Deutsche Dichtung. Dort erschien sie dann auch im Herbst 1887.
Ein Jahr später, im September 1888, erschien die Novelle erneut im Rahmen der Sammlung Schicksale. Das Einfügen zusätzlicher Absätze bewirkte eine noch deutlichere und bewusstere Strukturierung des Textes.
Nun blieben schnelle Reaktionen nicht aus. Zunächst kam uneingeschränktes Lob, etwa vom Altgermanisten Anton E. Schönbach, der sich in seinem Buch Über Lesen und Bildung ausführlich mit zeitgenössischer Literatur auseinandersetzte, oder in der Rezension Adam Müller-Gutenbrunns im Abendblatt der Deutschen Zeitung vom 24. November 1888.
Erste kritische Anmerkungen stammen von Karl Emil Franzos, der am 15. Dezember 1888 in der Deutschen Dichtung unter einem Pseudonym eine Besprechung des Novelle veröffentlichte. Franzos kritisierte, "die Zufälle, welche die Einbildungen des unglücklichen Helden nähren, [wären] zu äußerlich".
Diese Beobachtung wurde in der Folge von weiteren Rezensenten gemacht und wird auch noch Gegenstand weiterer Betrachtungen im Zusammenhang mit Arthur Schopenhauer sein.
Die aber - im Großen und Ganzen - bemerkenswerte Zustimmung zu den Schicksalen und zu Leutnant Burda schlug sich auch im Absatz des neuen Novellenbandes nieder und wirkte auf den Autor selbst zurück. So bemerkte er im Februar 1890 in einem Brief an Franziska von Wertheimstein "[...] ich selbst halte ihn [Leutnant Burda, Anm.] für eine meiner besten Arbeiten".
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