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Im Vergleich zum Drei-Schluchten-Projekt wäre die Stauung jedes Flusses in Österreich eine Fingerübung. Der Staudamm gilt in China als ein Prestigeobjekt der Diktatoren. Wie häufig bei Grossprojekten werden die Vorzüge herausgestrichen, die Probleme verdrängt.
Mit 6300 Kilometern Länge ist der Yangtse der drittlängste Fluss der Welt. Er gilt als \"Herz und Arterie Chinas\". Sein Einzugsgebiet ist mehr als 20-mal so groß wie Österreich. In der ...
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Der Yangtse bringt der chinesischen Bevölkerung nicht nur Fruchtbarkeit, sondern auch immer wieder Tod und Zerstörung. Periodische katastrophale Überschwemmungen kosteten seit 1870 mindestens 700\'000 Menschenleben. Den unberechenbaren Fluss unterhalb der Drei Schluchten mit einem Staudamm zu zähmen, war seit dem Ersten Weltkrieg der Traum jedes großen chinesischen Herrschers von Sun Yat-sen bis Tschiang Kai-schek, von Mao Tse-tung bis zu Li Peng ...
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Die Regierung der USA entschied im Mai 1996, aufgrund der ökologischen und sozialen Probleme keine Kredite der Export-Import-Bank für das Drei-Schluchten-Projekt in seiner aktuellen Form zu erteilen. Der Gouverneur der japanischen Exim-Bank versicherte im Juli 1996, ebenfalls keine Garantien für das Projekt zu bewilligen, . Auch die Weltbank wird sich nicht am Drei-Schluchten-Vorhaben beteiligen. Damit stehen sämtliche Finanzierungsinstitutionen, ...
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Das Drei-Schluchten-Projekt war seit den 20er Jahren ein Prestigeprojekt der starken Männer und Diktatoren Chinas. Die Opposition von zuständigen Ministerien, Provinzregierungen, wissenschaftlichen Kommissionen und Parlamentsabgeordneten verhinderten seine Durchführung bis Ende der 80er Jahre. Der Bauentscheid von 1992 wurde nur dank der Repressionswelle seit dem Tiananmen-Massaker vom Juni 1989 möglich. Seit diesem Zeitpunkt kann in China das Pr ...
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Das Drei-Schluchten-Projekt ist innerhalb des chinesischen Machtapparats seit Jahrzehnten umstritten. Zur Opposition werden u.a. die Provinzregierung von Sichuan, das frühere Elektrizitätsministerium, große Teile des Nationalen Volkskongresses und zahlreiche wissenschaftliche Gremien gezählt. Auch der Zhu Rongji und KP-Generalsekretär Jiang Zemin gelten als Gegner des Projekts. Zu den Ablehnungsgründen gehören offenbar die Unwirtschaftlichkeit de ...
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140 Städte, 1600 Fabriken und insgesamt 1,13 Millionen Menschen müssen dem Stausee in den Drei Schluchten gemäss offiziellen Angaben weichen. Nicht mitgezählt werden mehrere 10\'000 Personen, die sich illegal in den Städten niedergelassen haben. Und weitere rund 500\'000 Menschen müssen in den kommenden Jahrzehnten umgesiedelt werden, wenn sich der Wasserspiegel wegen der zunehmenden Versandung des Sees anheben wird. Zwar müssen pro Megawatt an K ...
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Umsiedlungsprojekte werden in China immer wieder dazu benützt, um die dominierende Han-Bevölkerung in Regionen mit ethnischen Minderheiten (Tibet, Xinjiang) anzusiedeln. Auch im Fall der Drei Schluchten kündigte die Zeitung \"China Daily\" 1993 an, dass 470\'000 Menschen nach Xinjiang umgesiedelt würden. Die uigurische (muslimische) Bevölkerung dieser Wüstenprovinz wurde seit 1949 durch eine systematische Han-Zuwanderung in die Minderheit versetz ...
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Ein Dammbruch des Drei-Schluchten-Stausees würde viele Millionen Menschen gefährden. Die Region ist seismisch aktiv. Das Gewicht eines Stausees kann zudem selbst Erdbeben auslösen. Gemäss offiziellen Angaben kann das geplante Bauwerk Erdbeben der Stärke 7 standhalten. Doch in der Vergangenheit unterliefen den Behörden fatale Irrtümer. 1975 forderte ein Dammbruch am Banqiao-Stausee mehr als 10\'000 Todesopfer; im August 1993 starben mindestens 220 ...
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Die Stauung des Yangtse bildet ein zweifelhaftes Instrument zur Zähmung der gefährlichen Fluten. Den Hauptgrund für die Überschwemmungsgefahr bilden die starken Abholzungen am Oberlauf des Flusses, gegen die das Projekt nichts ausrichtet. Der geplante Damm könnte ohnehin nur den mittleren Küstenabschnitt vor Hochwassern schützen, da er die grossen Zuflüsse am Unterlauf des Yangtse nicht erfasst. Die Flutkontrolle steht im Konflikt mit der Strome ...
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Wegen der massiven Abholzung und Erosion trägt der Yangtse die drittgrösste Sandfracht unter allen Flüssen der Welt mit sich. 680 Millionen Tonnen sind es im Gebiet der Drei Schluchten jährlich. Nach dem Bau des Damms wird sich in großer Teil dieser Fracht zukünftig im See ablagern. Dies bringt zahlreiche Probleme mit sich: Der fruchtbare Schlamm wird zukünftig nicht wie bisher die landwirtschaftlichen Gebiete des Unterlaufs düngen können. Wenn d ...
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Der Yangtse könnte gleich viele Güter in die schlecht erschlossene Provinz Sezuan transportieren wie 14 Eisenbahnlinien. Die Zähmung der Drei Schluchten soll den Schifftransport von 10 auf jährlich 50 Millionen Tonnen erhöhen. Doch auch hinter dieser Hoffnung steht ein Fragezeichen. Die gefährlichen Wirbel können nur mit einem hohen Wasserspiegel unter Wasser gesetzt werden. Die verstärkte Sandablagerung wird jedoch in diesem Fall längerfristig d ...
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Offizielle Stellen führen gelegentlich ins Feld, der Drei-Schluchten-Stausee könne zukünftig die trockenen Regionen Nordchinas mit Trinkwasser versorgen. Die entsprechenden Wasserleitungen könnten aber nur gebaut werden, wenn der Damm eine Höhe von mindestens 200 Metern erreichen würde. Diese Pläne wurden Ende der 50er Jahre aufgegeben. Beim aktuellen Projekt (mit einer Kronenhöhe von 185 Metern) ist die Entnahme von Trinkwasser nicht möglich.
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Die Nutzung der Wasserkraft ist viel umweltfreundlicher als die Verfeuerung von Kohle. Doch gemäss einem Umweltgutachten der chinesischen Akademie der Wissenschaften \"scheinen die möglichen Risiken des Drei-Schluchten-Projekts gegenüber seinen möglichen Nutzen immer noch zu überwiegen\". Die Veränderung des Ökosystems, die der Damm bewirkt, wird beispielsweise mehrere gefährdete Tierarten wie den chinesischen Flussdelphin, den chinesischen Allig ...
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In den Drei Schluchten befinden sich über hundert historische und kulturelle Stätten, darunter 5000 Jahre alte Gräber. Neben dem Naturschauspiel machen diese Stätten die Schifffahrt durch die Schluchten zu einer beliebten touristischen Attraktion. Die Projektverantwortlichen halten auch für dieses Problem eine technische Lösung bereit. Ein Teil der Stätten soll aus dem Stauseebereich entfernt, ein weiterer Teil für den zukünftigen Tauchtourismus ...
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Die rasante Industrialisierung löst in China massive Spannungen zwischen den boomenden östlichen Provinzen und dem rückständigen Westen des Landes aus. Der Drei-Schluchten-Damm würde dieses Ungleichgewicht noch verstärken. Die reiche Provinz Hubei am Unterlauf des Yangtse würde in Form von Stromlieferungen und einer verbesserten Flutkontrolle am meisten vom Projekt profitieren. Den höchsten Preis dafür müsste durch die Umsiedlungen und ein verst ...
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Der chinesische Stromverbrauch befindet sich auf einem sehr tiefen Niveau und wächst jährlich um rund 8 Prozent. Die Elektrizität stammt hauptsächlich aus der Verfeuerung von Kohle, obwohl China das größte ungenutzte Wasserkraftpotential der Welt besitzt. Im Interesse des Klimaschutzes ist ein Übergang der chinesischen Energieproduktion von der Kohle zur Wasserkraft sinnvoll. Gemäss offiziellen Angaben könnte der Drei-Schluchten-Damm allein jährl ...
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Im Mai 1993 wurden die Kosten des Drei-Schluchten-Projekts (inkl. Zinsen) offiziell mit 224 Milliarden Yuan(ca. 40 Milliarden Dollar) angegeben. Finanziert werden sollen sie durch die Stromproduktion, einen Zuschlag auf sämtlichen Stromtarifen im Land, in- und ausländischen Krediten sowie Anleihen auf dem Kapitalmarkt. 1985-1993 verdreifachte sich das Ausgabenbudget. Wirtschaftsnahe Kreise (inklusive der Weltbank) zweifeln daran, dass es sich je ...
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Expertenbericht von Leonard Sklar und Amy Luers
Herausgegeben von der Erklärung von Bern
und vom International Rivers Network
5.1. Zusammenfassung
Am 8. November 1997 wird der Yangtze-Fluss bei der Drei-Schluchten-Baustelle in einen künstlichen Seitenarm umgeleitet. Dies ermöglicht den Bau des eigentlichen Staudamms und der Kraftwerkanlagen. Neben der Entkolonisierung Hongkongs bezeichnen chinesische Regierungsstellen die Umleitung des Yangt ...
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HINTERGRUND
Österreich ist ein Leistungsstaat, d.h. das Land sorgt für soziale & wirtschaftl. Sicherheit, Rechtsgebung und Einhaltung. Diese Aufgaben kosten den Staat natürlich Geld, daher sind Einnahmen durch Steuern und Abgaben notwendig. Der Leistungsstaat heißt deswegen auch Steuerstaat.
Das Gegenteil eines Leistungstaats ist ein Ordnungsstaat (\"Nachtwächterstaat\"), der seinen Bewohnern nur die Staatsbürgerschaft aber kaum Leistungen bi ...
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- politisch-militärischer Konflikt im Ruhrgebiet 1923
- Grund: Deutschland konnte Barzahlungen an Alliierte nicht mehr leisten Lieferung von Sachgütern, aber: Dtl. hatte Ablieferungsrückstand von Kohle, Holz im Wert von 24 Mrd. Goldmark (1922)
- Besetzung französischer und belgischer Truppen ab 11. Januar 1923 des ganzen Ruhrgebietes
- um die dt. Reparationen nach dem Versailler Vertrag sicherzustellen und die französische Vormachts ...
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