Der chinesische Stromverbrauch befindet sich auf einem sehr tiefen Niveau und wächst jährlich um rund 8 Prozent. Die Elektrizität stammt hauptsächlich aus der Verfeuerung von Kohle, obwohl China das größte ungenutzte Wasserkraftpotential der Welt besitzt. Im Interesse des Klimaschutzes ist ein Übergang der chinesischen Energieproduktion von der Kohle zur Wasserkraft sinnvoll. Gemäss offiziellen Angaben könnte der Drei-Schluchten-Damm allein jährlich 40 Millionen Tonnen Kohle einsparen. Dennoch gibt es auch auf der Energieebene sinnvollere Alternativen zum Mammutkraftwerk. Die chinesische Industrie, auf die zwei Drittel des Stromverbrauchs entfallen, verschwendet nämlich ungeheure Energiemengen.
Stahl wird in anderen Ländern mit der Hälfte, Dünger mit weniger als einem Drittel der Strommenge hergestellt, die China verwendet. Dafür sind zum einen veraltete Technologien, zum anderen die verkrusteten Strukturen der Planwirtschaft verantwortlich, die den effizienten Einsatz von Energie bestrafen. Dennoch wird China zukünftig weitere Kraftwerke brauchen. Eine offizielle Untersuchung ergab in den 80er Jahren 11\'100 verschiedene Standorte dafür, davon 4400 an den Zuflüssen des Yangtse. Für mindestens 27 kleine und mittlere Kraftwerke am Yangtse bestehen Machbarkeitsstudien. Zahllose Berichte und Behörden setzten sich in China immer wieder dafür ein, statt des Drei-Schluchten-Damms solche dezentralen Projekte zu fördern.
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