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Die Wirtschaftshistoriker sind sich einig, dass die industrielle Revolution nicht zufällig ihre ersten Schritte in England machte. Eine besonders günstige Kombination von vielen, miteinander in Verbindung stehenden Voraussetzungen waren in England gegeben. Besondere Beachtung ist dabei der calvinistischen Wirtschaftsethik zu widmen: Von den Angehörigen des Calvinismus wurden Arbeit und Mühe als \"heilige Tugenden\" gesehen und die persönliche V ...
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Der Begriff \"industrielle Revolution\" erweckt den Eindruck, als wären mit einem Schlag, mit einer einzigen bahnbrechenden Erfindung die Fundamente von Wirtschaft und Gesellschaft verändert worden. Aber selbst die Dampfmaschine und der mechanische Webstuhl hatten eine lange \"Vorgeschichte\". Die bahnbrechenden Erneuerungen wurden nicht von genialen Erfindern über Nacht eingeleitet, sie waren das Ergebnis jahrzehntelangen Suchens und Experimen ...
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Die industrielle Revolution zerstörte die Arbeitsplätze der Handspinner und -weber, vieler Heimarbeiter und kleiner Gewerbetreibender. Sie schuf aber auch weit mehr neue Arbeitsplätze. Die Industrie produzierte zahlreiche, im Laufe der Zeit immer billiger werdende Massengüter. Langfristig gesehen verbesserte die industrielle Revolution den Lebensstandard der meisten Menschen. Der Preis dafür waren Not und Elend für Generationen von Industriearb ...
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Österreichisches Fabrikenrecht von 1838:
\"Es ergibt sich von selbst, dass der Fabrikant nicht die ganzen 24 Stunden des Werktages hindurch die Arbeit fordern darf...Außer den Stunden zur Erholung und Nahrung darf aber der Fabrikant die Gesellen in jeder Stunde des Werktages zur Arbeit verhalten, da diese für alle nicht ausdrücklich oder stillschweigend angenommene Zeit versprochen und angenommen wurde.\"
Ein großes Problem war in den neu e ...
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In der Zeit der frühen Industrialisierung war die Kinderarbeit überall in Europa üblich. In England wurden Kinder in den niedrigen Stollen der Bergwerke eingesetzt, in den Baumwollspinnereien waren ihre kleinen und flinken Hände geschätzt, Kinder waren leicht zu \"disziplinieren\", vor allem aber: Sie waren die billigsten Arbeitskräfte...
Die Kinderarbeit wurde damit gerechtfertigt, dass diese rechtzeitig zu Fleiß und Ordnung erzogen werden mü ...
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In der Frühzeit der Industrialisierung wurden Fabriken und Arbeitersiedlungen meist am Rande eines Dorfes, von diesem aber deutlich abgesondert, gebaut. Die Arbeiterunterkünfte waren zumeist einzelstehende kleine, meist mit Stroh gedeckte Keuschlerhäuser mit ein bis zwei Räumen, eventuell noch einem Stall für Kleinvieh und einem kleinen Garten. Später ging man dazu über, die \"Arbeiterkolonien\" in Reihenhausform anzulegen.
Groß war das Wohnun ...
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Die Geburten- und Sterberaten sind hoch, schwanken aber sehr stark, da die meisten Menschen an der Grenze des \"Nahrungsspielraumes\" leben: Ernteschwankungen, Hungersnöte und in ihrem Gefolge Seuchen wirken sich sofort in erhöhter Sterblichkeit (besonders der Säuglinge und Kinder) aus und setzen auch die Geburtenzahlen herab.
Innerhalb der Ehen gibt es zumeist keine Beschränkung der Kinderzahl, aber die Eheschließung unterliegt zahlreichen gese ...
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Die Versorgung mit Nahrungsmitteln wird besser (neue Anbaufrüchte, wie etwa Kartoffeln und Mais, verbesserte Methoden in der Bewirtschaftung: Fruchtwechsel, Stallfütterung, Düngereinsatz), Ausschaltung regionaler Hungersnöte durch verbesserte Verkehrswege und Transportmittel (Eisenbahn), medizinische Fortschritte (Pockenimpfung, Entdeckung zahlreicher Seuchenerreger, bessere Hygiene), die Erwerbschancen in einer ertragreicheren Landwirtschaft und ...
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Etwa um 1880 beginnt auch die Geburtenrate abzusinken und zwar zuerst in den wohlhabenderen bürgerlichen Familien. Andere soziale Schichten folgen diesem §Bevölkerungsverhalten\". Die Gründe dafür sind vielfältig: Keine Aufsplitterung von Vermögen, bessere Bildungs- und Lebenschancen, Konkurrenz anderer Lebensinhalte (Karriere auch der Frauen, Beruf, Reisen...)
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Niedrige Geburten- und Sterberaten, ständiges Ansteigen des Durchschnittsalters, geringes Wachstum bis Stagnation der Bevölkerung
Mit der industriellen Revolution und dem raschen Bevölkerungswachstum \"explodierten\" auch die Städte. Aber nicht nur die Industriestädte wuchsen und verdichteten sich zu Stadtagglomerationen(Ballungsraum), sondern auch die alten Städte, vor allem die Hauptstädte, wuchsen zu Metropolen heran (London). Zwischen 1800 ...
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Die Elektrizität war der Schlüssel zum technischen Zeitalter; mit ihr trat die Technik in das Leben eines jeden Einzelnen. Zunächst waren die ersten Elektrizitätswerke aus dem Jahr 1884 nur in der Lage einige Tausend Glühbirnen zum Leuchten zu bringen. Doch diese Möglichkeit Energie nach Bedarf zu liefern, führte dazu, dass bis zur Jahrhundertwende vielfältige elektromechanische Erfindungen gemacht wurden. Turbinengeneratoren lieferten bald gen ...
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Neben der Angst vor der nuklearen Vernichtung erhoben sich weitere Stimmen, um vor den Gefahren eines überstürzten Fortschritts zu warnen. Der Club of Rome, ein Gremium führender Wirtschaftswissenschaftler, rüttelte die Weltöffentlichkeit 1972 mit dem Bericht Die Grenzen des Wachstums auf. Die Aussagen basierten auf Computermodellen, mit denen aufgrund der Ausbeutung nicht erneuerbarer natürlicher Ressourcen eine weit verbreitete Rohstoffknapph ...
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Ende des 18. Jahrhunderts war GB durch die Kolonien und durch erfolgreiche Kriege reich geworden. Die reiche Oberschicht investierte in den Bau von größeren Betrieben, sprich Manufakturen (viele Arbeiter, Produktion noch mit Handarbeit). Die Produktion stieg stark an, vor allem im Textil-Gewerbe. 1767 wurde die Spinnmaschine erfunden, es kam wiederum zu einer Produktionssteigerung und zum Verdrängungswettbewerb. Die Kleinerzeuger konnten mit de ...
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1776 veröffentlichte Adam Smith seine Ideen über "Natur und Ursachen des Volkswohlstandes", die ihn zum Klassiker der kapitalistischen Wirtschaftstheorien gemacht haben. Einige Grundaussagen:
Eine Volkswirtschaft wird dann am meisten produzieren, wenn jeder auf sein
eigenes Interesse, seinen eigenen Vorteil schaut. Besitzstreben ist die Triebfeder
der Wirtschaft.
Die Quelle des Wohlstandes ist nicht sosehr ange ...
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Bevölkerungsexplosion (Aussterben der Massenseuchen durch bessere Medizin, Ernährung und Hygiene) und Produktivitätssteigerung in der Landwirtschaft (Dünger, Maschinen) führen zu einem Überschuß an Landbevölkerung. Es kommt zu massenhafter Abwanderung in die rasch wachsenden Industriezentren. In der Nähe der Fabriken entstehen einfache Massenquartiere. In Baracken leben die Arbeiterfamilien ohne Rechtsschutz des Staates, den Gefahren der Ausbeu ...
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Seiner Meinung nach gründet sich der Kapitalismus auf die Ausbeutung der Arbeiter. Diese bekommen als Lohn nicht den vollen Wert ihrer Arbeit ausbezahlt. Den Mehrwert behält der Unternehmer für sich und vergrößert damit sein Kapital. Der Kapitalist ist aber durch die Konkurrenz der anderen Unternehmer förmlich gezwungen, den Lohn seiner Arbeiter möglichst gering zu halten. Dieser Konkurrenzkampf führt zu einer Konzentration der Produktion und d ...
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Die erste industrielle Revolution ereignete sich von ca. 1760 bis 1830. Diese ging von England aus und brachte große Veränderungen mit sich. So wurden dir Produktionsmethoden in der Textil-, Eisen- und Stahlindustrie enorm verbessert. Es gab auch zahlreiche Erfindungen im Bereich des Einsatzes von Dampfmaschinen sowie der Eisenbahn. Diese Revolution ging von England aus und breitete sich in ganz Europa aus.
Die zweite industrielle Revolution, d ...
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Am Ende des 18. Jahrhunderts begann die Bevölkerung stark anzusteigen. Es mußten technische Hilfsmittel eingesetzt werden um die Bevölkerung zu ernähren. Es wurden große Mengen an Nahrungsmittel importiert. Die Maschinen, die man zur Ernährung der Bevölkerung benötigte wurden zu dieser Zeit erfunden. Zu diesen wichtigen Erfindungen gehören sowohl die Dampfmaschine als auch die Eisenbahn und später auch der Verbrennungsmotor.
Durch die Industrial ...
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Aus den neuen Bevölkerungsschichten waren besonders die kapitalkräftigen und risikobereiten Unternehmer für die Bildung eines neuen Wirtschaftssystems verantwortlich. Diese Menschen kamen aus Adel und Großbürgertum und hatten genügend Geld, um Fabriken und andere Anlagen zu bauen. Mit ihrem vorhandenen Geld kauften sie Maschinen und Rohstoffe, stellten Leute ein und sicherten den ordnungsgemäßen Abtransport der Ware. Das Ziel jedes Unternehmers w ...
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Der Eintritt in das Industriezeitalter verursachte einen tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel. In der Agrargesellschaft hatte der Adel die Vorherrschaft, doch in der Industriegesellschaft übernahmen die städtischen Bürger die Führungspositionen.
Durch die industrielle Revolution entwickelte sich auch der sogenannte "Vierte Stand", die Fabrikarbeiterschaft. Dieser Stand eine sehr schlechte soziale und wirtschaftliche Stellung. Daher gab es ...
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