Die Stauung des Yangtse bildet ein zweifelhaftes Instrument zur Zähmung der gefährlichen Fluten. Den Hauptgrund für die Überschwemmungsgefahr bilden die starken Abholzungen am Oberlauf des Flusses, gegen die das Projekt nichts ausrichtet. Der geplante Damm könnte ohnehin nur den mittleren Küstenabschnitt vor Hochwassern schützen, da er die grossen Zuflüsse am Unterlauf des Yangtse nicht erfasst. Die Flutkontrolle steht im Konflikt mit der Stromerzeugung: Ein gut gefüllter Stausee fördert die Energieproduktion, kann aber die periodischen Hochwasser nicht mehr auffangen. Dieses Dilemma löste Premier Li Peng 1992 eindeutig zugunsten der Stromproduktion, indem er den geplanten Wasserpegel auf 175 Meter erhöhte. Zukünftig wird sich im Staubecken auch der mitgeführte Sand absetzen.
Dadurch wird der Fluss aggressiver und kann die lebensrettenden Deiche unterhalb des Damms eher zerstören. Schließlich werden die Sandablagerungen auch dazu führen, dass die Ufergebiete in Sezuan am oberen Ende des Sees um so eher überschwemmt werden. Eine dezentrale Kontrolle der zahlreichen Zuflüsse des Yangtse könnte die Gefahr von Überschwemmungskatastrophen nach Ansicht kritischer Fachleute eher bannen als der Mammutdamm bei den Drei Schluchten.
|