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Physikalisch ist das elektrische Feld als ein Raum definiert, in dem auf geladene Körper Kräfte ausgeübt werden.
Um das elektrische Feld anschaulich zu beschreiben, benützt man sog. Feldlinien.
Läßt man Grießkörner oder längliche Kunststoffasern auf einer dünnen Ölschicht schwimmen und setzt sie einem elektrischen Feld aus, so kann man diese el. Feldlinien leicht sichtbar machen (siehe Abb.1 und 2 nächste Seite). (Müller/Leitner/Mráz 1991, S. ...
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Bisher war nur die Rede von zeitlich konstanten Feldern, die auch stationäre oder statische Felder genannt werden. Im Zusammenhang mit "Elektrosmog" ist jedoch der zeitliche Charakter der Felder von großer Bedeutung.
"Polt sich ein elektrisches oder magnetisches Feld periodisch innerhalb bestimmter Zeitintervalle symmetrisch um, spricht man von einem klassischen Wechselfeld." (König/Folkerts 1992, S. 15) Folglich ist das Feld, das ja durch die ...
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Magnetische Felder wirken nur auf bewegte elektrische Ladungen und magnetisierte Materie. Sie können durch Permanentmagneten (statische Felder) oder durch elektrische Ströme (statische Felder durch Gleichströme, Wechselfelder durch Wechselströme) erzeugt werden.
Im Gegensatz zu den elektrischen Feldlinien sind die magnetischen geschlossen (siehe Abb. 5 und 6). Das magnetische Feld eines stromdurchflossenen Leiters breitet sich in Kreisbahnen se ...
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Da Felder mit einer geringen Schwingungs¬anzahl pro Sekunde andere Eigenschaften haben als solche mit einer hohen unterscheidet man zwischen nieder- (0Hz-30kHz) und hoch¬frequenten (30kHz-300GHz) Wechselfeldern. Bei Wechselfeldern im Hochfrequenzbereich sind das elektrische und das magnetische Feld besonders eng aneinander gekoppelt. Man spricht von der elektromagnetischen Strahlung (siehe Abb.7). Eine Übersicht über das gesamte elektromagnetis ...
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Zum Thema Elektrosmog gibt es eine unüberschaubare Anzahl wissenschaftlicher Untersuchungen, Studien und Arbeiten. Für ein besseres Verständnis der im Rahmen dieser Arbeit angesprochenen biologischen Auswirkungen elektromagnetischer Felder und Wellen auf den Menschen sollen zuerst die verschiedenen Untersuchungsmethoden der Wissenschaft auf diesem Gebiet kurz dargestellt werden. (Katalyse e.V. 1994, S. 42)
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In epidemiologischen Studien wird nach einem möglichen Zusammenhang oder einer Unabhängigkeit zwischen einer Kranken- oder Todesstatistik und einer belastenden Größe gesucht. Meist erfolgt eine Aufteilung des untersuchten Personenkreises in mehrere Belastungskategorien. Ferner benötigt man eine möglichst unbelastete Kontrollgruppe. Anschließend wird untersucht, wie oft, bzw. inwieweit, Krankheiten, von denen vermutet wird, daß sie durch die Belas ...
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Hier werden freiwillige Versuchspersonen exakt meßbaren äußeren Feldern ausgesetzt und Auswirkungen auf physiologische und psychologische Vorgänge ermittelt (z.B. Herz- und Pulsfrequenz, EEG, EKG, Veränderungen in Blut, Urin oder Hormonhaushalt, Gefühle und Wahrnehmungen etc.)
Vorteile dieser Art von Untersuchungen:
1) Versuche werden direkt am Menschen vorgenommen und müssen nicht von Tierversuchen oder Zellexperimenten übertragen werden
2) ...
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Um Auswirkungen elektromagnetischer Felder und Wellen auf den Menschen nachweisen zu können sind Tierexperimente unumgänglich, da hier Versuche durchgeführt werden können, die mit Menschen niemals zur Debatte stünden (siehe 3.2 Menschenversuche / Nachteile).
Versuchstiere werden in Gruppen exakt bestimmten äußeren Feldern ausgesetzt. Gut kontrollierte und möglichst genaue Versuchsbedingungen werden angestrebt (Ernährung, Beleuchtung, Temperat ...
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Auch Versuchsreihen mit Zellkulturen sind notwendig, um Aussagen über die möglichen Auswirkungen des "Elektrosmogs" treffen zu können.
Zellkulturen werden elektromagnetischen Feldern ausgesetzt (meist E.Coli Bakterien, Hefezellen, Zellen des chinesischen Hamsters oder menschliche Krebszellen). Beste Vorbedingungen sind natürlich Kolonien genetisch identischer Zellen.
Vorteile der Zellexperimente:
1) Geringer experimenteller und finanzieller ...
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Wenn eine im Versuch herausgearbeitete Hypothese wissenschaftlich anerkannt werden soll ist dazu ein einleuchtendes Wirkungsmodell nötig, mit dessen Hilfe Voraussagen über den Ausgang weiterer Experimente unter anderen Bedingungen möglich sind.
Bei mehrfacher Bestätigung eines Wirkungsmodells durch verschiedene Experimente gilt dieses als experimentell abgesichert und wird zur Theorie.
In diesem Zusammenhang stellen sich folgende Probleme:
1) ...
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Wissenschaftler und Biologen vertreten völlig verschiedene Standpunkte bezüglich der Auswirkungen elektromagnetischer Belastungen. Titel wie "Strom des Lebens, Strom des Todes" oder "Elektrosmog - der unsichtbare Krankmacher" (Steinig 1994) erwecken beim Laien natürlich den Eindruck, als wäre eine von elektrischen- bzw. magnetischen Feldern ausgehende Gefahr bereits erwiesen.
Unter der Fachliteratur zu dieser Arbeit erwies sich das Buch des Kat ...
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Im Bereich der gesundheitlichen Auswirkungen von Wechselfeldern im Niederfrequenzbereich spielen die Einflüsse auf den menschlichen Hormonhaushalte eine besonders wichtige Rolle (Katalyse e.V. 1994, S. 47).
Daher werde ich auf diese Art der Beeinflussung etwas genauer eingehen:
Hormone sind körpereigene, wirkungsspezifische Stoffe und entstehen in Drüsen mit innerer Sekretion (z.B. Schilddrüse, Zirbeldrüse). Sie werden im ganzen Körper verbr ...
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"Unter Biorhythmik wird das periodisch wiederkehrende Auftreten von Erscheinungen in lebendigen Systemen - Lebewesen oder auch Ökosystemen - verstanden." (Katalyse e.V. 1994, S.54) (Bsp: Periode der Frau, Tag-Nacht-Rhythmus).
Der Tag-Nacht-Rhythmus ist wissenschaftlich bisher am besten untersucht worden.
Eine ganze Reihe von Kontroll- und Rückkoppelungsmechanismen im Körper (z.B. Körpertemperatur) sind auf den 24 Stunden Rhythmus hin ausgeric ...
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Auch auf das Immunsystem, welches uns vor dem Eindringen und der Ausbreitung bereits eingedrungener, körperfremder Substanzen und Lebewesen schützen soll, wirken äußere elektromagnetische Felder im Niederfrequenzbereich.
In verschiedenen, unabhängigen Versuchsreihen wurden einige negative Effekte gefunden, wie z.B.
- Disregulation des Immunsystems (Brinkmann/Schaefer 1992)
- Veränderungen im Kalziumstoffwechsel von Lymphozyten (Lyel u.a. 1991 ...
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Bedingt durch das enorme öffentliche Interesse an diesem Teilgebiet der Elektrosmog-Forschung existiert eine Vielzahl an Studien zu diesem Thema.
Wie aus der Tabelle (siehe Abb. 11 nächste Seite) ersichtlich wird, stellen fast alle epidemiologischen Studien, die Auswirkungen von Hochspannungsleitungen bezüglich der Krebsentstehung untersuchen, ein 1,5 bis 3faches Krebs- und insbesondere Leukämierisiko für Kinder fest. Durch grobe Schätzung der ...
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Da viele Untersuchungen zeigen, daß elektrische/magnetische Felder sich ab einer bestimmten Feldstärke auch auf das Verhalten des Menschen auswirken, muß dies ebenfalls im Rahmen dieser Arbeit erwähnt werden.
In unterschiedlichen Studien wurde sowohl eine erhöhte als auch eine herabgesetzte Atemfrequenz als Reaktionen auf niederfrequente Felder festgestellt. Ebenso verhält es sich bei der Pulsfrequenz, der Reaktionszeit und der Leistungsfähigk ...
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Die Bedeutung von Wirkungsmodellen für die Glaubhaftigkeit von Hypothesen wurde schon in Punkt 3.5 erklärt. "Ein vollständiges und widerspruchsfreies Modell existiert für die Wirkung elektromagnetischer Felder auf Organismen noch nicht." (Katalyse e.V. 1994, S. 72) Mittlerweile gibt es jedoch einige vielversprechende Ansätze, die hier kurz angesprochen werden sollen:
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Das Körperstromdichte-Modell ist eine der einfachsten und am weitest verbreiteten Modellvorstellungen. Magnetische Wechselfelder dringen fast ungehindert in den Körper ein und sorgen für induzierte Wirbelströme im Körper (siehe Abb. 13 und 14 nächste Seite). Elektrische Felder laden die Körperoberfläche elektrisch auf. Da sich das elektrische Wechselfeld jedoch mit einer bestimmten Frequenz umpolt, strömen ständig Ladungen durch unseren Körper, d ...
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Kalziumionen kommen in jeder menschlichen Zelle vor und werden ebenfalls von elektromagnetischen Feldern beeinflußt. Sie sind unerläßlich für die Muskelkontraktion (Hoffmann-Graunke 1997, S.11), die Weiterleitung von Aktionspotentialen (Hoffmann-Graunke 1997, S. 9) sowie beim Aufbau der anorganischen Knochenmasse (Katalyse e.V. 1994, S. 75). In mehreren Untersuchungen wurde festgestellt, daß sich Veränderungen der Kalziumionen auch auf die Zellte ...
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Veränderungen an der Zellmebran sollen für Störungen der Zellkommunikation oder erhöhte Kalziumausschüttungen verantwortlich sein, was z.B. auch die Veränderung des Melatoninspiegels erklären würde (gestörte Wechselwirkung zwischen Nervenzellen und Rezeptoren der Zirbeldrüse)(Katalyse e.V. 1994, S.76-77). Für einige Wissenschaftler stellt die Zellmembran den "entscheidenden Ort der Wechselwirkung zwischen lebenden Systemen und von außen darauf e ...
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