Bedingt durch das enorme öffentliche Interesse an diesem Teilgebiet der Elektrosmog-Forschung existiert eine Vielzahl an Studien zu diesem Thema.
Wie aus der Tabelle (siehe Abb. 11 nächste Seite) ersichtlich wird, stellen fast alle epidemiologischen Studien, die Auswirkungen von Hochspannungsleitungen bezüglich der Krebsentstehung untersuchen, ein 1,5 bis 3faches Krebs- und insbesondere Leukämierisiko für Kinder fest. Durch grobe Schätzung der elektromagnetischen Belastung und durch die geringen Fallzahlen (Leukämie ist eine sehr seltene Krankheit) wird die Aussagekraft dieser Studien jedoch deutlich herabgesetzt. Jährlich, so wird geschätzt, könnten in Deutschland knapp zehn, durch Hochspannungsleitungen verursachte Leukämiefälle auftreten. Für Erwachsene konnte keine bemerkenswerte Risikoerhöhung festgestellt werden. Ähnliche Schlüsse lassen sich auch aus den Untersuchungen ziehen, die sich mit den gesundheitlichen Auswirkungen elektrischer Heizdecken befassen. Aus ihnen geht hervor, daß Heizdecken das Risiko für Gehirntumore und Leukämie bei Kindern erhöhen. (Katalyse e.V. 1994,
S. 58 - 61)
Anders verhält es sich mit Studien über Gefährdungen am Arbeitsplatz durch elektromagnetische Einflüsse. Ganz klar ist hier der Computer und insbesondere der Bildschirm von besonderem Interesse.
In diesem Zusammenhang wurde bei Frauen die doppelte Mißgeburtenrate festgestellt, wenn sie mehr als 20 Stunden in der Woche vor dem Bildschirm saßen (König/Folkerts 1992, S. 59). Auch bei Arbeitern in Elektroberufen wurden gesundheitliche Risiken aufgezeigt. Ein um das zwei- bis dreifach gestiegenes Risiko für Hirntumore, Tumore des zentralen Nervensystems und Leukämie wird bei Langzeitbeschäftigten dieser Branche geschätzt. Eventuelle Kofaktoren (Rauchen, giftige Dämpfe etc.) wurden in vielen Studien berücksichtigt, was die Ergebnisse zusätzlich absichert. (Katalyse e.V. 1992, S.61-63)
Wie jedoch Felder im Niederfrequenzbereich im Detail Krebs verursachen können, ist noch unklar. Folgende, biologische Mechanismen zur Krebsentstehung sind jedoch denkbar:
- Änderungen des Kalziumionenflusses (=> verändertes Zellwachstum) (Sievers 1997, S.58)
- Störung der Tumorkontrollmechanismen, die durch Immunsystem und Hormonhaus
halt gesteuert werden
- Störung der Zellkommunikation
- Aktivierung von spezifischen Gensequenzen, die Krebsgene (Onkogene) enthalten
(Katalyse e.V. 1992, S. 63)
- Einflüsse auf das Immunsystem (Sievers 1997, S. 58)
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