Das Körperstromdichte-Modell ist eine der einfachsten und am weitest verbreiteten Modellvorstellungen. Magnetische Wechselfelder dringen fast ungehindert in den Körper ein und sorgen für induzierte Wirbelströme im Körper (siehe Abb. 13 und 14 nächste Seite). Elektrische Felder laden die Körperoberfläche elektrisch auf. Da sich das elektrische Wechselfeld jedoch mit einer bestimmten Frequenz umpolt, strömen ständig Ladungen durch unseren Körper, die versuchen das äußere Feld auszugleichen. Als Folge entstehen ebenfalls Wirbelströme im Körper (siehe Abb. 12 nächste Seite). Diese magnetische und elektrische Induktion nennt man "Körperstromdichte". Ihre Intensität wird in Ampere pro Quadratmeter (A/m²) angegeben. (Sievers 1997, S.52-53)
Das Modell bietet Vorteile, da es keine Rolle spielt, ob die Körperstromdichte durch magnetische oder elektrische Felder verursacht wurde. Jedoch stößt es schnell an seine Grenzen, da es wichtige Faktoren wie eine unterschiedliche Stromdichte im Körper (Hals stärker als Rumpf), den Einfluß von Fenstereffekten oder die speziellen Wirkungen auf bestimmte Organe (z.B. die Zirbeldrüse) nicht berücksichtigt. Dennoch stellt es die heutzutage die Basis für die Grenzwertfindung elektromagnetischer Belastungen dar (siehe 5.1). (Katalyse e.V. 1994, S.73-75)
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