Physikalisch ist das elektrische Feld als ein Raum definiert, in dem auf geladene Körper Kräfte ausgeübt werden.
Um das elektrische Feld anschaulich zu beschreiben, benützt man sog. Feldlinien.
Läßt man Grießkörner oder längliche Kunststoffasern auf einer dünnen Ölschicht schwimmen und setzt sie einem elektrischen Feld aus, so kann man diese el. Feldlinien leicht sichtbar machen (siehe Abb.1 und 2 nächste Seite). (Müller/Leitner/Mráz 1991, S.28)
Außerdem haben elektrische Feldlinien folgende definierte Eigenschaften:
- Sie gehen immer von der positiven Ladung aus und enden bei der negativen.
- Sie treffen immer senkrecht auf die Leiteroberfläche.
- Sie schneiden sich nicht.
- Die Tangente an einer Feldlinie gibt die Kraftrichtung für eine Ladung am Berührungspunkt an (siehe Abb.3).
- Die Dichte der gezeichneten Feldlinien gibt das Maß der Kraft an.
(Skriptum Physik LK K12 1996, "Das el. Feld")
Verlaufen die Feldlinien parallel zueinander, so handelt es sich um ein homogenes elektrisches Feld. Das natürliche elektrostatische Feld der Erde (siehe 4.4.2) oder das Feld eines Plattenkondensators sind bekannte Vertreter dieser Feldart.
In der Praxis treten elektrische Felder auf, sobald Spannung an einem elektrischen Gerät anliegt, auch wenn noch kein Strom fließt. Sobald also der Stecker eines Gerätes in die Steckdose gesteckt wird, baut sich um das Gerät und die Anschlußleitung ein elektrisches Feld auf. Die Stärke des elektrischen Feldes hängt von der Spannung des Systems ab. Die elektrische Feldstärke (E) wird in Volt pro Meter (V/m) gemessen (siehe auch Abb. 4).
Elektrische Felder können relativ leicht abgeschirmt werden, selbst normale Bau- und biologische Materialien schwächen elektrische Felder sehr stark. Durch Hauswände normaler Bauweise werden äußere elektrische Felder um ca. 90 Prozent reduziert.
(König/Folkerts 1994, S. 16 - 19)
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