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1995 setzten Mitglieder der Geheimsekte \"Aum Shinrikyo\" in der Untergrundbahn in Tokio Sarin, ein Nervengas frei. Niemand hat mit einem solchen Anschlag gerechnet, er hätte höchst wahrscheinlich auch nicht verhindert werden können. Obwohl der in den dreißiger Jahren entwickelte Kampfstoff bereits in sehr geringen Mengen tödlich wirkt, hätte das Szenario noch viel schrecklicher aussehen können. Die Sekte experimentierte auch mit gefährlichen M ...
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Auch in Amerika ist ähnlicher Fall aufgeflogen. Der Labortechniker Larry Harris bestellte bei einer Firma für biomedizinische Produkte den Beulenpest-Bazillus Yersinia pestis. Verdächtig wurde er erst dadurch, daß er sich ein paar Tage später wieder an diese Firma wandte und sich erkundigte, wo seine Bakterien blieben. Die Firma wunderte sich, warum der Mann nicht von den großen Sicherheitsvorkehrungen und den damit verbundenen Zeitaufwand für ...
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Kathleen C. Bailey, frühere Vize-Direktorin der amerikanischen Abrüstungsbehörde, behauptet, daß man mit Geräten um 15000 Dollar in einem nur 25 Quadratmeter großen Raum ein größeres Arsenal an biologischen Waffen herstellen kann. Zum Glück greifen Terroristen nur selten auf solche Waffen zurück. Aber es sind schon Fälle aufgetreten, wo Restaurants einer Statt gezielt mit selbst gezüchteten Salmonellen verseucht wurden.
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Der kriegerische Einsatz von biologischen Waffen ist selten, er begann aber schon sehr früh. Im 14. Jahrhundert katapultierte eine mongolische Belagerungsarmee Pestleichen über die Stadtmauern von Kaffa auf der Schwarzmeer-Halbinsel Krim. Im 18. Jahrhundert brachte ein englischer Offizier in Nordamerika Blattern-verseuchte Decken zu den Indianern, um unter den Stämmen eine Epidemie auszulösen. In den dreißiger und vierziger Jahren setzte Japan ...
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Obwohl immer mehr Staaten sich den internationalen Abkommen zur Abschaffung von chemischen und biologischen Waffen anschließen, werden auch immer mehr Staaten verdächtigt, das Verbot von Entwicklung und Besitz biologischer Waffen zu verletzen. 1995 waren es nach der Einschätzung des amerikanischen Büros für Technikfolgen-Abschätzung und des US-Senats siebzehn Staaten, Iran, Irak, Libyen, Syrien, Nordkorea, Taiwan, Israel, Ägypten, Vietnam, Laos ...
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Der Irak hat mittlerweile eingestanden, während des Golfkriegs Scud-Raketen mit biologischen Kampfstoffen besessen zu haben. Hätte Saddam Hussein diese gegen Israel eingesetzt , hätte er mit schärfsten Vergeltungsmaßnahmen seitens der UNO rechnen müssen. Die Amerikaner hatten, obwohl sie nicht mit einem Anschlag mit biologischen Waffen gerechnet hatten, Pläne, einen größeren Anschlag gegen den Irak vorzunehmen. Sie hätten entweder Atombomben ei ...
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Unter den potentiellen Anwendern biologischer Waffen sind zum Glück die meisten mit der Herstellung nicht ausreichend vertraut und befürchten, sich selbst anzustecken. Obendrein ist die Wirkung solcher Kampfstoffe nicht vorhersehbar. Durch Mutation kann der Krankheitserreger mit der Zeit entweder weniger schädlich oder sogar gefährlicher werden. Biologische Waffen sind also ein unberechenbares Kampfmittel.
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Es ist heute klar, daß man eine große Bevölkerung nicht gegen einen biologischen Angriff schützen kann. Impfungen können zwar einigen Krankheiten vorbeugen, man muß jedoch im Vorhinein wissen, welche Kampfstoffe eingesetzt werden. Auch Antibiotika wirken nur gegen bestimmte Bakterien. Obendrein lassen sich durch die Gentechnik gezielt Organismen schaffen, die gegen Impfstoffe und Antibiotika wirkungslos sind.
Auch physische Barrieren helfen n ...
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Es ist sehr schwierig im Schlachtfeld schnell festzustellen, welcher biologische Kampfstoff bei einem mögliche Angriff eingesetzt wurde. Die Identifizierung mancher Mikroorganismen ist sehr kompliziert. Unter Umständen läßt sich nicht einmal sicher feststellen, ob überhaupt ein biologischer Angriff stattgefunden hat oder eine Seuche auf natürliche Weise ausgebrochen ist. Die Amerikanische Regierung ist im Moment sehr dahinter, neue Detektoren f ...
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Ein Vertrag, der biologische Kriegsführung vollständig verbietet, wurde 1971 von der Genfer Abrüstungskonferenz ausgearbeitet und von der Vollversammlung der Vereinten Nationen gebilligt. Etwa 80 Nationen unterzeichneten die Konvention über biologische Waffen. Dieser Vertrag ist insofern einzigartig, als in ihm der größte Teil der Welt eine ganze Klasse von Waffen ächtet. Seine Wirkung ist jedoch noch fraglich. Jetzt haben schon 113 Staaten die ...
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Die Natur wird in drei Reiche eingeteilt: Die Tiere, die Pflanzen und die Protisten. Diese Einteilung kommt von Ernst Haeckel, der den phylogenetischen Stammbaum der Tiere aufgestellt hat. Zu den Protisten zählt man Organismen, die sich von Tieren und Pflanzen durch ihre geringe morphologische Differenzierung unterscheiden und von denen die meisten einzellig sind. Die Protisten lassen sich nochmals in zwei Untergruppen einteilen: Die höheren Pr ...
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Den Prokaryonten fehlt ein von einer Membran umgebener Kern. Die Desoxyribonucleinsäure (DNA) liegt als ringförmig geschlossener Strang frei im Cytoplasma. Obwohl dieses Bakterien-Chromosom die gesamte zur Vermehrung notwendige Information enthält können kleine, ringförmig geschlossene DNA-Moleküle vorliegen, die Plasmide, die jedoch entbehrlich sind. Prokaryotische Zellen enthalten keine Organellen und die Unterteilung der Zelle in destinkte R ...
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Das in ihrer Benennung ausgedrückte Kennzeichen der Mikroorganismen ist die geringe Größe des Individuums. Diese geringe Abmessungen haben wesentliche Konsequenzen hinsichtlich der Morphologie, der Aktivität und Flexibilität des Stoffwechsel und der ökologischen Verbreitung. So haben Mikroorganismen zum Beispiel ein extrem hohes Oberflächen/Volumen-Verhältnis. Die Oberflächenregel Rubens besagt, daß der Energieumsatz der Tiere in der Ruhe nicht ...
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Die Zellen der Prokaryonten sind sehr klein. Die meisten Bakterien sind zum Beispiel stäbchenförmig und selten mehr als 1 m breit und 5 m lang. Die Kompartimentierung der Zelle ist erheblich weniger ausgeprägt als bei eukaryotischen Zellen. Weder ist die DNA von einer Kernmembran umgeben noch sind Organellen von der Art der Mitochondrien und Chloroplasten vorhanden. Die im elektronenmikroskopischen Bild eines Ultradünnschnitts ...
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Die eukaryotische Zelle (Eucyte) besitzt Mitochondrien und Chloroplasten. Diese Zellorganellen sind für die Atmung und die Energiegewinnung zuständig . Da Protocyte keine Zellorganellen besitzen, übernimmt die Cytoplasmamembran die Funktion der Energiegewinnung durch Atmung.
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Das Stützskelett der Bakterienzellwand besteht aus weitgehend einheitlichen Polymeren, dem Murein (sonst Cellulose und Chitin). Neben diesem Stützskelett kommen auch andere Substanzen in der Zellwand der Bakterien vor. Durch den Anteil solcher Substanzen kann man Gram-positive und Gram-negative Bakterien unterscheiden. Die Zellwand Gram-positiver Bakterien besteht zu 30 - 70% aus dem Mureinnetz, die von Gram-negativen zu weniger als 10% (dafür ...
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Antibiotika wie das von Fleming entdeckte Penicillin sind Pilze oder Enzyme, die das Mureingerüst auflösen können. Da nur Protocyte ein Mureingerüst besitzen, werden keine eukaryotische Zellen angegriffen. Antibiotika wirken vor allem gegen Gram-positive Bakterien, da diese einen höheren Murein-Anteil in der Zellwand besitzen.
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Die Prokaryonten sind morphologisch relativ wenig differenziert. Der Gestalt nach lassen sich nur wenige Formen unterscheiden, die sich durchweg auf die Kugel (Kokken) sowie gerade und gekrümmte Zylinder (gerade und gekrümmte Stäbchen) als Grundformen zurückführen lassen. Dieser \"Einförmigkeit\" steht aber eine stoffwechselphysiologische Vielseitigkeit und Flexibilität sondergleichen gegenüber. Während Tiere und Pflanzen durchweg Sauerstoff be ...
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Als Waffen können viele Bakterien eingesetzt werden:
Gefährlich ist zum Beispiel Vibrio cholera. Die Übertragung von Cholera ist praktisch nur über Wasser oder Lebensmittel möglich, die mit Bakterien verunreinigt sind. Die Erkrankung kann bereits wenige Stunden nach Auftreten der ersten Symptome zum Tode führen. In unbehandelten Fällen liegt die Sterblichkeitsrate bei über 50 Prozent, bei wirksamer Behandlung sinkt sie jedoch auf unter ein Pro ...
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Die Bakterien vermehren sich in der Regel durch Zweiteilung, durch binäre Spaltung. Nach Verlängerung der Zelle bilden sich von außen nach innen fortschreitende Querwände aus, und die Tochterzellen trennen sich. Der Zweiteilung der Zelle geht eine Verdopplung oder Replikation des Bakterienchromosoms voraus. Eine diploide Phase beschränkt sich also auf ein nur sehr kurzes Stadium im Teilungscyclus der Zelle. Die Prokaryonten sind also Haplonten. ...
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