Als Waffen können viele Bakterien eingesetzt werden:
Gefährlich ist zum Beispiel Vibrio cholera. Die Übertragung von Cholera ist praktisch nur über Wasser oder Lebensmittel möglich, die mit Bakterien verunreinigt sind. Die Erkrankung kann bereits wenige Stunden nach Auftreten der ersten Symptome zum Tode führen. In unbehandelten Fällen liegt die Sterblichkeitsrate bei über 50 Prozent, bei wirksamer Behandlung sinkt sie jedoch auf unter ein Prozent.
Beim Menschen kommen drei Formen der Pest vor: die Beulenpest, die Lungenpest und die Pestsepsis. Alle werden durch das Bakterium Yersinia pestis hervorgerufen. Am bekanntesten ist die Beulenpest; sie trägt ihren Namen, weil die Erkrankten an Leistenbeugen, Achselhöhlen oder Hals charakteristische Beulen bekommen - vergrößerte, entzündete Lymphknoten. Übertragen wird die Beulenpest durch den Biß verschiedener Insekten, die gewöhnlich als Parasiten auf Nagetieren leben und sich einen neuen Wirt suchen, wenn der bisherige stirbt. Bei der Lungenpest ist die Lunge der wichtigste Infektionsherd; hier erfolgt die Ansteckung häufig durch Tröpfcheninfektion von einer bereits infizierten Person. Von der Lunge aus kann sich die Infektion auf andere Körperteile ausbreiten, so dass es zur Pestsepsis kommt, einer Infektion des Blutes. Die Pestsepsis kann auch unmittelbar entstehen, wenn verunreinigte Hände, Lebensmittel oder Gegenstände mit der Mund- oder Rachenschleimhaut in Berührung kommen.
Zur Zeit am meisten ins Gespräch gekommen sind die Erreger des Milzbrandes (Anthrax), Bacillus anthracis. Milzbrand ist eine der am längsten bekannten Krankheiten und wurde nach der bräunlichen Verfärbung der infizierten Milz benannt. In rund 20 Prozent der Fälle führt die Krankheit zum Tod. Die Inkubationszeit beträgt zwei bis drei Tage. Milzbrand kann auf natürlichem Weg insbesondere von Rindern, Schweinen, Pferden oder Schafen auf den Menschen übertragen werden. Die Inkubationszeit beträgt zwei bis drei Tage. Die äußere Form, der Hautmilzbrand, wird durch infizierte Tierhäute oder -kadaver über Schnitte in der Haut oder Hautabschürfungen übertragen. Dieser Typ bleibt oft auf die äußeren Symptome beschränkt, kann aber auch in den Blutkreislauf gelangen und so zu Fieber, Schüttelfrost, Lymphdrüsenschwellungen und Erschöpfungszuständen führen. Der Kranke hat bösartige Pusteln an exponierten Stellen der Haut, so genannte Milzbrandkarbunkel. Die inneren Formen - Lungenmilzbrand und Darmmilzbrand - werden durch Einatmen von Anthraxsporen (z. B. aus Tierhaaren, Wolle oder aus der Luft oder Wasser bei der Verwendung als Kampfmittel) verursacht. Die Sporen befallen die Lunge bzw. den Verdauungstrakt und führen zu Blutungen. Eine Form der Krankheit, welche die Eingeweide befällt, wird vermutlich durch Verzehr von verdorbenem Fleisch oder verdorbener Milch verursacht.
Nicht so gefährlich ist das Bakterium Salmonella typhi, der Typhus-Erreger. Übertragen wird diese Salmonellenart durch Milch, Wasser und feste Nahrungsmittel, die mit Fäkalien Erkrankter oder infizierter Krankheitsträger verunreinigt wurden. Die Inkubationszeit (Zeitspanne zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit) dauert ein bis drei Wochen. Erste Krankheitszeichen sind: Schüttelfrost, gefolgt von hohem Fieber und Erschöpfung. In manchen Fällen treten auch Kopfschmerzen, Husten, Erbrechen und Diarrhöe auf. Die Erkrankung läßt meist einige Wochen später spontan nach. Bei etwa 20 Prozent der unbehandelten Fälle kommt es jedoch zu Lungenentzündung, Darmblutung, und schließlich tritt sogar der Tod ein.
Eiter ist eine dicke weiße oder gelbliche Flüssigkeit an Stellen bakterieller Infektion zum Beispiel durch Staphylococcus aureu. Bestimmte weiße Blutzellen wandern zu dem entzündeten Bereich und verleiben sich die eingedrungenen Mikroorganismen ein. Dann töten sie die Bakterien, indem sie toxische Substanzen in die Bakterienzellen einschleusen. Während dieser Abwehrreaktion gehen auch die Blutzellen zugrunde. Die Trümmer dieser Zellen bilden dann Bestandteile des Eiters.
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