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Wenn ein solcher wieder hinabsteigen würde, würden wieder etliche Veränderungen eintreten. Seine Augen müssten sich umstellen und er würde sich bei sein Mitgefangenen lächerlich machen, wen er versuchte, ihnen zu erklären, dass sie eigentlich nur Schatten sehen und nicht die Wirklichkeit.
Seine Mitgefangenen würden seinen Aufstieg die Schuld daran geben, dass seine Augen verdorben seien. Weiters würden sie ihn für lächerlich halten und den Ver ... mehr
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Das Höhlengleichnis lehrt uns, dass der Mensch nicht bereit ist, die Wahrheit zu ertragen, du schon gar nicht, wen er sie nicht am eigenen Leib gespürt hat. Der Mensch lebt lieber in seinem engstirnigen Glauben dahin, als dass er sich Mühe gibt, die Wahrheit zu erkennen. Aber wahrscheinlich würde er sie nicht einmal ertragen.
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(das Staatswesen)
- Politeia gehört zum sog. "Mittelwerk" des Platon (387 - 367 v. Chr.) und stellt einen philosophischen Dialog über die Gerechtigkeit dar.
- P. wird in 10 Bücher eingeteilt, was nicht dem Original entspricht. Es wird angenommen, daß das Werk in drei Abschnitte eingeteilt wurde :
1.Abschnitt : vom 1.Buch bis fast zum Ende des 5.Buches
2.Abschnitt : vom Ende des 5.Buches bis einschließlich 7.Buch
3.Abschni ... mehr
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Es gibt keine zuverlässigen Angaben über den Lebenslauf des geschichtlichen Doktor Faust. Die Forschung ist allgemein der Auffassung, er sei ein Mann namens Johann Faust gewesen, der von etwa 1480 - 1540 lebte und sich selbst den Namen Georg Sabellicus Faustus, sowie den Magister- und Doktortitel zugelegt hatte.
Er hatte wohl einige medizinische Kenntnisse und beschäftigte sich mit Alchimie und Astrologie, doch er gelangte, die Wissenschaft be ... mehr
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Vermutlich um 1592 schreibt Christopher Marlowe "The Tragical History of Doctor Faustus" , das erste Faustdrama. Teilweise erinnert es noch an die morality plays des 15. Jahrhunderts. Zum Beispiel wirken der gute und der böse Engel oder der Aufzug der personifizierten Todsünden, und die Teufelsgestalten wie ein Mittelalterspiel (Abb. 26).
Die Abbildung charakterisiert den Gelehrten in seinem Gewande mit standesgemäßer Kopfbedeckung, der die B ... mehr
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Rembrandts Radierung "Der Magier" (Abb. 27) wurde erstmalig 1751 als "Faustus" bezeichnet; dieser Deutung wurde dadurch, dass das Titelkupfer der Erstausgabe von Goethes Faust von 1790 eine gegenseitige Kopie von Joh. Heinrich Lips zeigt (Abb. 27a), später wohl besonderer Nachdruck verliehen.
Die Streitfrage, ob hier Faust dargestellt ist oder nicht, ist für die Faustvorstellung wichtig, so dass sie hier eingehender behandelt werden muss.
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Die höchsten Leistungen der Dichtung wie der Kunst überhaupt initiieren geradezu Äußerungen in anderen Gattungen. Es könnte beinahe von einem Gesetz gesprochen werden, wonach der Rang einer Schöpfung mit dem künstlerischen Nachvollzug erwiesen wird.
Aufnahme und Neugestaltung eines Themas, eines Stoffes oder eines Motivs ist von zwei besonderen Faktoren abhängig, nämlich von der Sinnfälligkeit und der Volkstümlichkeit. Die Deutung einer drama ... mehr
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Ehe ich mich den Anfängen der Faust-Illustration, die mit der Ausbildung einer bürger¬lich-realistischen Kunst zusammenfallen, zuwenden, sei den Zeichnungen und Skizzen Goethes zu seiner Dichtung gedacht . Sie gelten uns als authentische Aussagen über das im Entstehen begriffene Werk.
Im Grunde handelt es sich nicht um eine Deutung mit den Mitteln der Kunst. Einerseits sind sie dem dichterischen Prozess zugehörig; die Datierung ergibt sich da ... mehr
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Die Berechtigung zur bildlichen Erklärung hat Goethe bejaht. Er glaubt sogar anfänglich, ohne die künstlerische Wiedergabe werde die Gestaltenwelt des ,,Faust" schwerlich fass¬bar sein. Wie nahe ihm die nötige Berührung mit der Kunst zu liegen scheint, entnehmen ich einem Schreiben an den Verleger Cotta vom 30. September 1805: ,,Ist es mir einiger¬maßen möglich, so tret ich gleich mit Faust hervor. Er und die übrigen holzschnittartigen Späße ma ... mehr
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Friedrich August Moritz Retzsch wurde am 9.12.1779 in Dresden geboren. Sein Vater war dort Geheimer Kriegssekretär. Die Vorfahren stammten aus Ungarn. Mit 19 Jahren kam Retzsch an die Dresdner Akademie als Schüler von Toscani und Grassi, der ihn in Richtung der Neoklassik beeinflusste, bis die Dichtungen Fouques und Geßners ihn zur Romantik führten. 1824 wurde Retzsch Professor. Nach den Wirren der Revolution von 1848 verlegte er seinen Wohnsit ... mehr
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Goethe sah im September 1810 in Dresden die ersten Entwürfe Retzschs zu seinem 1808 erschienen Faust. Er hat sie dann Zeit seines Lebens allen anderen Illustrationen vorgezogen und die im Druck erschienenen Ausgaben mehrfach verschenkt.
Noch am 25. November 1805 hatte Goethe an seinen Verleger Cotta geschrieben: ,,Den ,Faust" dächte ich, gäben wir ohne Holzschnitte und Bildwerk. Es ist so schwer, dass etwas geleistet werde, was den Sinn und de ... mehr
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Friedrich Nietzsche wurde am 15. Oktober 1844 im Pfarrhaus von Röcken geboren. Das kleine Dorf Röcken liegt an der Straße zwischen Leipzig und Weißenfels , gehörte aber zum Preußischen Teil Sachsens. Am 24. Oktober wurde Nietzsche in der Kirche von Röcken von seinem 31- jährigen Vater(Carl Ludwig N.) auf den Namen Friedrich Wilhelm getauft.
Zum Pfarrhaushalt in Röcken gehören aus der Familie des Vaters noch dessen Mutter Erdmuthe sowie dessen ... mehr
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2) unsere sichtbaren (körperlichen) Organe sind gleich allen anderen Theilen der Erscheinungswelt nur Bilder eines unbekannten Gegenstandes
3) Unsere wirkliche Organisation bleibt uns aber ebenso unbekannt, wie die wirklichen Außendinge. Wir haben nur das Produkt von beiden vor uns
Die Freundschaft mit Wagner hält aber nicht lange, denn bereits im 1879 erschienen Buch: Menschliches Allzumenschliches , schreibt Nietzsche über den Bruch mit ... mehr
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Einleitung:
Nietzsches Philosophie steht unter dem Eindruck des Fortschrittsglaubens und des optimistischen Atheismus von Feuerbach. Zwar wendet sich Nietzsche auch gegen die Theologen - und das mit aller Schärfe und Härte -, doch gleichzeitig greift er auch die allzu selbstsicheren Atheisten an, die keine Leidenschaft empfinden. Für Nietzsche lebten im Atheismus weiterhin christliche Ideen fort, vorallem das absurde Vertrauen zum Gang der Dinge ... mehr
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Der Nihilismus (Leben und Welt sind ohne Sinn) ist ein geschichtliches Ereignis und fällt mit dem Untergang des Christentum zusammen. Er erfaßt alle Lebensbereiche, denn er bewirkt die Entwertung der obersten, metaphysisch sanktionierten moralischen Werte. In seiner Folge wird ein Übermensch notwendig, der seine Wertmaßstäbe nicht mehr aus Schwachem, Krankem, Mitleiderregendem, Lebensveneinendem bezieht (körperlich gesund und geistig sta ... mehr
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philologische Ausbildung; historisch-kritische Methode als Loslösung vom \"Kinderglauben\"; etabliert den prinzipiellen und methodischen Zweifel.
Erziehung durch frömmelnde Frauen. Die Religion erschien ihm dadurch von vorneherein als schwächlich und dekadent. Er assoziierte deshalb Glauben mit dem stereotyp Weiblichen und der Übermensch verkörperte das stereotyp Männliche.
keine Auseinandersetzung über religiöse ... mehr
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Kurzbeschreibung des Buchs:
Lou Salomé: Sie wurde am 12.2.1861 in St. Petersburg als Tochter eines russischen Generals geboren. Seit 1887 pflegte die Autorin regen Kontakt zu geistigen Grössen ihrer Zeit, so zu Nietzsche, Rilke und Freud. Ihr Lebenswerk umfaßt Romane, Essays und Erzählungen. Sie starb 1937 in Göttingen.
Sigmund Freud: Er ist der Vater und Begründer der Psychoanalyse. Freud wurde 1856 in Freiburg geboren und widmet sich besond ... mehr
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Vorweg gesagt, ist dieses Buch eine fiktive Geschichte. Breuer und Nietzsche haben sich nie persönlich getroffen.
Die Geschichte fängt in Venedig an, dass Lou Salomé den bekannten Artzt Josef Breuer darum bittet einen Bekannten, Friedrich Nietzsche, zu heilen, denn sie hatte von einer neuen Heilungsmethode, der Redekur, gehört die Nietzsche vielleicht helfen wird.
Es ist Nietzsches Verzweiflung , die ich Sie zu heilen bitte, nicht sein ... mehr
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Überblick über das Werk:
Im Zarathustra sind alle Gedanken Nietzsches zusammengefasst, aber nicht geordnet im Sinne einer philosophischen Lehre, sondern indem sie der fiktiven Gestalt des Zarathustra in den Mund gelegt sind.
Doch Nietzsches "Zarathustra" ist eigentlich kein philosophisches Werk im eigentlichen Sinne, denn normalerweise ist es Anspruch der Philosophie als Sachliteratur und nicht als Fiktion zu gelten. Nietzsches Zarathustr ... mehr
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Wer ist er nun dieser sooft proklamierte Übermensch ? Wir wissen nun, wie er entsteht. Er steigt als Sieger aus dem Nichts nach dem Tod Gottes empor. Er ist der Mensch, der sich nicht am allgemein Menschlichen misst, nicht an dem was ein Mensch sein sollte, sondern der ja zu sich selbst sagt, dazu, wie er im Unterschied zu allen anderen Menschen ist. Es ist der unverwechselbare einzelne Mensch, der seinen Wert in sich hat und sich von der formlos ... mehr
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