2) unsere sichtbaren (körperlichen) Organe sind gleich allen anderen Theilen der Erscheinungswelt nur Bilder eines unbekannten Gegenstandes
3) Unsere wirkliche Organisation bleibt uns aber ebenso unbekannt, wie die wirklichen Außendinge. Wir haben nur das Produkt von beiden vor uns
Die Freundschaft mit Wagner hält aber nicht lange, denn bereits im 1879 erschienen Buch: Menschliches Allzumenschliches , schreibt Nietzsche über den Bruch mit Wagner.
Nietzsche denkt an ein Chemiestudium in Paris nach, als ihm plötzlich eine Professur in Basel angeboten wird. Das vierundzwanzigjährige Genie macht sich im April 1869, nachdem er aus formellen Gründen seine preussische Staatsangehörigkeit aufgegeben hatte, auf den Weg nach Basel. Für zehn Jahre wird hier der Mittelpunkt des Lebens von Prof. Friedrich Nietzsche sein.
1970 nimmt er als freiwilliger Krankenpfleger Deutsch - Französischen Krieg teil, kehrte aber wegen einer Erkrankung bald wieder nach Basel zurück, wo seine erste große Abhandlung: "Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik\" von den Philologen abgelehnt wird. Deshalb wendet sich Nietzsche nur mehr der Philosophie zu. 1973 - 1976 entsteht das vierbändige Werk: "Unzeitgemäße Betrachtungen(1873-76)"
Im Selben Jahr als das letzte Werk der 4 herauskommt, erkrankt Nietzsche sehr stark , was zu seiner Suspendierung von Basel führt.
Aufgrund zunehmender Kopf- und Augenbeschwerden gibt Nietzsche sein Lehramt an der Universität Basel auf und isoliert sich von seinen Freunden. Er verbringt die folgenden Jahre abwechselnd u.a. in Venedig, Nizza, Sizilien und Sils-Maria (Schweiz). Aus dieser Zeit stammen auch die meisten seiner Werke wie : "Morgenröthe(1881-82)" und "Die fröhliche Wissenschaft(1881-82)\" Er stilisiert in diesen Werken in aphoristischer Form den \"Willen zur Macht\" zum allgemeinen Seinsprinzip.
In \"Also Sprach Zarathustra(1883-85)". Ein Buch für Alle und Keinen\" ist der \"Wille zur Macht\" die bestimmende Instanz aller Lebens- und Kulturentwicklung. Das zugrundeliegende Menschenbild konzipiert den \"Übermenschen\" als einen Überwinder des endlichen, in seinen Interessen befangenen Menschen. Erst der Übermensch erkenne die ewige Wiederkehr des Gleichen in der Geschichte und könne so die konsequenteste Form des Nihilismus erleben.
In der Schrift \"Jenseits von Gut und Böse(1886)" setzt er sich kritisch mit traditionellen jüdisch-christlichen Werten auseinander.
Nietzsche arbeitet an polemischen Schriften wie "Der Fall Wagner(1888)" oder "Der Antichrist(1888)" , die schon Spuren seiner ausbrechenden psychischen Krankheit tragen.
Friedrich Nietzsche, wählt im letzten Jahr seines bewußten Lebens 1888 Turin als seinen Bleibeort aus. Über Turin schreibt er im April 1888 in Briefen anläßlich seines ersten Aufenthaltes:
\"Das ist wirklich eine Stadt, die ich jetzt brauchen kann\" und \"Die Stadt ist mir auf eine unbeschreibliche Weise sympathisch\" Nietzsche hat einmal mehr einen Ort gefunden, von dem er glaubt, daß er seinem ewig maladen Körperzustand zuträglich ist, einen `wahren Glücksfund´, wie er an die Mutter schreibt.
Doch seine Geisteskrankheit lässt nicht lange auf sich warten.
Ernesto Fino,Nietzsches Vermieter, berichtet vom Spätherbst 1888:
\"Der Professor wurde in Laune und Verhalten immer unausgeglichener (...).Das Drama des Wahnsinns begann sich abzuzeichnen. Auch seine Reden schienen ohne Zusammenhang. Es ist bekannt, daß er den Finos einmal ankündigte, daß in der Stadt ein großes Fest im Gange sei, und daß der König und die Königin sich anschickten, ihn in seinem Zimmer zu besuchen; und er schmückte sein Zimmer eigenartig aus, für den königlichen Besuch, den sich nur sein krankes Hirn einbildete.\"
Diese Szene lässt schon durchblicken, dass Nietzsche sich selbst in eine welthistorische Rolle versetzte.
Nach einer langen Zeit der Heilungsversuche und Qualen die Nietzsche erleiden mußte
Am 20. August 1900 erkrankt Nietzsche an einer Erkältung mit Fieber, erholt sich zwar kurz, aber einem Rückfall ist sein Körper nicht mehr gewachsen. Am 25. August 1900, 11.45 Uhr vormittags, stirbt Nietzsche nicht ganz sechsundfünfzigjährig an einem Schlaganfall.
Nachwort zur Biographie: Ich muss zugeben, dass die Biographie etwas lang ist, aber ich bin der Meinung, dass Nietzsches Kindheit, seine Schulzeit und die Menschen mit denen er zu tun hatte, was ich sehr genau beschrieben habe, eine große Auswirkung auf seine spätere Laufbahn und seine Philosophie hatten.
Und dieses zu zeigen war mir wichtig.
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