Friedrich August Moritz Retzsch wurde am 9.12.1779 in Dresden geboren. Sein Vater war dort Geheimer Kriegssekretär. Die Vorfahren stammten aus Ungarn. Mit 19 Jahren kam Retzsch an die Dresdner Akademie als Schüler von Toscani und Grassi, der ihn in Richtung der Neoklassik beeinflusste, bis die Dichtungen Fouques und Geßners ihn zur Romantik führten. 1824 wurde Retzsch Professor. Nach den Wirren der Revolution von 1848 verlegte er seinen Wohnsitz in ein Landhaus mit Weinberg in der Lößnitz. Dort starb er am 11.6.1857.
Er war zu seiner Zeit ein ungemein geschätzter Künstler. Seine Porträts, seine allegorischen und mythologischen Gemälde, seine Zeichnungen und Kupferstiche fanden große Anerkennung in der Öffentlichkeit. Als Porträtist genoss er besonders die Wertschätzung der Dresdner Hofgesellschaft und des sächsischen Landadels.
Die meisten seiner Gemälde sind heute verschollen oder befinden sich vernachlässigt in den Museumsmagazinen. Eine bestimmte Gruppe seines Schaffens aber wird neuerdings im Zusammenhang mit der Aufwertung der Kunst des 19. Jahrhunderts wieder neu beachtet: Nämlich seine Umrisszeichnungen, die er zu den Dichtungen Shakespeares, Goethes, Schillers u.a. schuf.
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