Weitgehend von jeder Zivilisation abgeschieden lebten die Yanomami jahrhundertealten Tradition folgend vom Wanderfeldbau, Fischen und Jagen. Mitte der 80er Jahre: Abenteurer drangen ins Gebiet des Indianervolkes ein, getrieben von der vagen Hoffnung aufs schnelle Glück. Die Yanomami leben in einem rohstoffreichen Gebiet, in dem mittlerweile mehrere Industrieunternehmen Bodenschätze abbauen und Holzeinschlag betreiben. Goldgräber schleppten Krankheiten von Grippe über Malaria bis hin zu Aids ein und rotteten viele der dort Lebenden aus, da sie gegen diese Krankheiten keine Abwehrkräfte besaßen. Andere wurden getötet oder sterben an Hunger, da der Fluglärm das Wild vertreibt. Große Flächen werden zum Bau von Flugpisten gerodet. Vergiftetes, verschmutztes Wasser und verseuchte Böden durch die Goldwäscherei stellen ebenfalls große Gefahren für die Yanomami dar. Dazu kommt noch der Kampf gegen die Großgrundbesitzer, die ihnen immer mehr Land für die Rinderwirtschaft abknüpfen und sich dabei der Paramilitärs bedienen. Die Indianer brauchen ihr Land, denn der Boden ist nach einigen Jahren der Bewirtschaftung erschöpft und darum müssen sie nach einiger Zeit weiterziehen, um neuen Boden zu bewirtschaften. Ähnliche Probleme haben alle Tieflandindianer. Die brasilianische Regierung ist weder willens noch fähig, wirksame Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Am härtesten sind für die Guarani (= das zweite bedeutende Indianervolk in Brasilien) Situationen, in denen der Mangel an Land mit massiven Umweltzerstörungen einhergeht. Der südliche Mato Grosso (\"Großer Wald\") in Brasilien wurde in den letzten 20 Jahren für die Rinderwirtschaft der Großgrundbesitzer fast vollständig abgeholzt. Die Guarani leben in zu kleinen Reservaten inmitten von aus Afrika importiertem Weidegras. Trotzdem haben die Guarani ihren Widerstand gegen \"das Übel\" nicht aufgegeben. Nach wie vor konzentrieren sie ihre Kraft im Bemühen, ausreichend Land für ihre Existenz zu sichern.
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