In Rom war die Religion aufs engste mit dem Staatswesen verbunden. Der Kult war eine öffentliche Angelegenheit und gehörte zum Aufgabenbereich der Beamten. Die römische Religionspolitik ließ Raum für alle Religionen, sofern sie neben der eigenen Gottheit auch die Staatsgötter verehrten. Den Christen und ihrem Glaubensverständnis war es unmöglich, diese Bedingungen zu erfüllen. Dieser Ausschließlichkeitsanspruch der Christen war die eigentliche Ursache für die wachsende Feindseligkeit ihnen gegenüber. Die Ablehnung der Staatsreligion hatte die Verweigerung des Kaiserkultes zur Folge.
Die Christen hielten sich von den öffentlichen Opfern und vom "Kulturleben", das eng mit dem heidnischen Kult verbunden war, fern und fanden sich zu geheimen Gottesdiensten zusammen. Dies schürte den Unwillen der heidnischen Mitbürger. Die Absonderung weckte Mißtrauen und war Nährboden für Verdächtigungen.
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