Die Bundeswehr ist eine Verteidigungsstreitkraft (mit 291.157 Soldaten Stand 2003). Heutzutage bedeutet sie viel mehr als nur dies, z.B. hilft sie bei Flutkatastrophen mit ihrem technischen Gerät um Menschenleben zu retten. Die Wehrpflicht ist lange zeit ein Tabu-Thema gewesen, aber seit der Wiedervereinigung gibt es immer wieder Debatten darüber. Die Grundwehrdienstzeit wurde seit dem von 12 Mon. auf 9 Mon. verkürzt. Mittlerweile werden nur noch Soldaten gezogen die über den Tauglichkeitsgrad 3 liegen.
Das gesetzgeberische Ziel der allg. Wehrpflicht gem. Art 87 a I GG ist die Aufstellung einer Verteidigungsstreitkraft sowie das Friedensziel des Art. 26 I GG. Hiernach kommt es bei der Erforderlichkeit der Wehrpflicht also lediglich darauf an, ob eine Gefährdung der Sicherheit der BRD gegenwärtig oder in absehbarer Zeit vorliegt. Im Zuge der weltpolitischen Veränderungen, spätestens jedoch nach Abzug der letzten russischen Truppen 1994 ist die BRD keiner existenziellen Gefährdung mehr ausgesetzt.
Der ursprüngliche Zweck der Wehrpflichtarmee scheint also entfallen. Der Staat würde sehr viel Geld sparen wenn es keine Wehrpflichtigen gäbe, weil man ihren Sold und die Ausrüstung nicht mehr bezahlen müsste. Weil der Wehretat zu niedrig ist, gibt es veraltete oder schlecht gewartete Waffen, Fahrzeuge und andere wichtigen Ausrüstungs-Gegenstände.
Bedenklich erscheint auch der Gesichtspunkt der Wehrgerechtigkeit. Nach der Entscheidung im Januar 2000 auch Frauen generell zur Bundeswehr zuzulassen, stellt sich nunmehr die Frage, ob die Wehrpflicht nur für Männer nicht gegen den Grundsatz der Gleichberechtigung gem. Art. 2 II GG verstößt, da Frauen gleiche Rechte wie Männer haben, Männer darüber hinaus jedoch nur für sie geltende Pflichten.
Außerdem hat man teils sehr weite Anfahrtswege zum Standort, darum sieht man seine Familie und Freunde selten.
Nicht nur die Gegner der Wehrpflicht verfügen über Argumente, sondern auch die Befürworter.
Der Frieden in Europa und der Welt ist nur durch das Gleichgewicht der Kräfte möglich. Wenn Deutschland z.B. keine Wehrpflichtigen Soldaten hätte, könnte eine andere Nation uns fast verteidigungslos unterwerfen, weil wir nur die Hälfte der Soldaten hätten, wie es heutzutage der Fall ist. Die sicherheitspolitische Lage in Europa ist zwar nach dem kalten Krieg stabiler geworden, aber es ist zu befürchten, dass die Instabilitäten am Rande Europas nicht regional begrenzt bleiben, sondern sich auch auf die Stabilität des ganzen Kontinents ausweiten könnten. Außerdem wurde der veränderten Lage schon dahingehend Rechnung getragen, dass die Dienstzeit von ursprünglich 18 Monaten auf mittlerweile 9 Monate verkürzt wurde.
Die Bundeswehr gewinnt ca.60% ihrer Zeitsoldaten aus Grundwehrdienstleistenden. Ohne die Wehrpflicht könnte es also starke Nachwuchsprobleme geben.
Es sind in der Bundeswehr durch die Wehrpflicht alle Gesellschaftsschichten vertreten. Um diese Transparenz beizubehalten, muss die Wehrpflicht erhalten bleiben, ansonsten kann es zu einer "Verkrustung", also zur Entstehung eines "Staates im Staat", wie beispielsweise in der Weimarer Republik, kommen.
Man lernt während der Grundausbildung Gehorsam und penible Ordnungshaltung
Wenn die Wehrpflicht abgeschafft würde, wird das Sozialsystem zusammenbrechen oder massive Einbußen bekommen, weil es dann keine Zivildienstleistenden mehr gibt. Allein deswegen ist es nicht gut die Wehrpflicht abzuschaffen.
Aber ich persönlich bin dafür sie abzuschaffen weil man nicht zu Kriegsdienst oder Zivildienst gezwungen werden sollte, zumal Frauen auch zu keinen Pflichtdiensten herangezogen werden.
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