Bedeutung des Wortes:
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· eng. mob für Meute, randerlierender Haufen
· nicht jeder Krach, jede Schikane oder Ungerechtigkeit ist Mobbing
· Bezeichnung für Psychoterror
· im allgemeinen versteht man eine systematische, schwerwiegende Belästigung
· durch Machtmissbrauch
· böswillige u. bewusste Handlungen, über einen längeren Zeitraum
· Ziel, Mitschüler fertig zumachen
· Begriff heute eher genommen um psychischen Gruppengewalt im Arbeitsleben zu charakterisieren
· vorher in Schulpsychologie und der Verhaltungsforschung verwendet
Allgemein:
· wird behauptet das Gewalt immer mehr zunimmt
· durch diese Bezeichnung stärker und selbstbewusster geworden
· es gibt viele Anlaufstellen, Beratungsstellen, Gesprächsforen im Fernsehen, Selbsthilfegruppen usw.
· Experten gehen davon aus das einer von zehn Schülern in der Schule ernst haft gemobbt wird
skandinavischen Untersuchungen zufolge sind insgesamt ca. 3 % der arbeitenden Bevölkerung Mobbing ausgesetzt
· Verschieden Arten von Mobbing
· Mobbing durch körperlichen Gewalt
· verbales Mobbing
· stumme Mobbing
· Männer und Frauen sind gleichermaßen betroffen
· Herkunft, Bildungsgrad der Opfer spielt meist keine Rolle
· in psychologischen Untersuchen gab es auch keine einheitliche Persönlichkeitsstrukturen, weder beim Opfer noch beim Täter
· Besonders gefährdet sind Schüler/Innen die sich durch mehrere Merkmale von der Klasse abheben z.B. Behinderung, anderer Sozialstatus, äußere Auffälligkeiten (Haare, Kleidung, Verhalten), Schulleistung
· Kinder sprechen in den überwiegenden Fällen weder mit Eltern noch mit Lehrern
· Täter meist noch unbeliebter als Opfer, nur Angst vor ihm Ausschluss aus der Gemeinschaft verhindert
· Opfer angst als Petze dazu stehen und vor Bestrafung
· Mobbing kann überall auftreten
· Mobbing
· in jeder Klasse auftreten, abhängig vom Sozial-Klima der Klasse
· Sozial-Klima der Klasse heißt je offener eine Klasse, Lehrer mit dem Thema umgehen umso weniger tritt Mobbing auf
· oft Ausgangspunkt für kriminelle Laufbahn
· handelt sich nicht nur um Kränkungen die schnell vergessen werden
· Karazman- Morawetz & SteinertUmfragen in drei verschieden Altersbereichen durchgeführt
· dabei kam raus die meisten erinnern sich noch an Kränkungen aus der Grundschulzeit, durchschnittlich 10, 20 und 40 Jahre zurück liegt
Ursachen Allgemein:
· sind sehr vielfältig
· liegen Konflikte zu Grunde
· Aggressionsabbau
· Minderwertigkeitsgefühl von einem selbst zu über spielen
· Differenzierung zwischen Arbeit und Schule
Ursachen von Mobbing in der Schule:
Überforderung, Unterforderung, überzogenes Leistungsverhalten, Identifikationsverluste, Klima in der Schule oder Klasse
gestörte Lehrer- Schüler- Beziehungen, nutzt wenig Lehrer Vorwürfe zumachen
Anerkennung zu erlangen
Angst z.B. in der schule zu versagen
falsches Gemeinschaftsgefühl
wenn man selbst Opfer gewesen es jetzt andere spüren lassen
familiäre Situation des Opfers
"das Fremde" oder "das Andere" z.B. mehrere unterschiede im Vergleich zur Mehrheit, wie Religion, Hautfarbe, Kultur, Bekleidung
Bekleidung spielt immer mehr eine größere Rolle
Ursachen für Mobbing am Arbeitsplatz:
allgemeine Unzufriedenheit der Mitarbeitenden
1. Organisation der Arbeit
2. Führungsverhalten der Vorgesetzten
3. besondere soziale Stellung der Betroffenen
1. Mängel in der Organisation der Arbeit:
- unbesetzte Stellen
- hoher Zeitdruck
- hohe Verantwortung bei geringem Handlungsspielraum
- geringe Bewertung der Tätigkeit
2. Führungsverhalten der Vorgesetzten
- wenn Mobbing zwischen Kollegen entsteht, ist der Vorgesetzte gefragt
- er hat eine Fürsorgepflicht für alle seine Mitarbeiter
aus einer Untersuchung geht hervor, dass die Angreifer zu:
- 44 % Kollegen
- 37 % Vorgesetzte
- 10 % Kollegen und Vorgesetzte
- 9 % Untergebene
3. besondere soziale Stellung der Betroffenen
- besondere Merkmale einer Person können den Mobbing - Prozess auslösen
- kann ausreichen, dass die Person in einer bestimmten Gruppe aufgrund ihrer
Persönlichkeit, Hautfarbe, kulturellen oder nationalen Identität in eine sozial
herausgehobene Stellung geraten ist
- Mobbing trifft oft sozial Schwächere, z.B. allein erziehende Mütter;
Behinderte
Verlauf:
1. Phase: schlechte Konfliktbewältigung
- Anfang: unausgetragener Konflikt (Ursache), der mit der Zeit am Arbeitsplatz
unterschwellig weiterwirkt und das Klima negativ beeinflusst
- es herrscht eine aggressivere, gereizte Stimmung unter den Mitarbeitenden, es wird
aber (zum Teil aus Angst) nichts dagegen unternommen
2. Phase: Feindseligkeiten:
- spitze Bemerkungen und Gehässigkeiten sind die Folge à Entstehung eines
Ungleichgewichts
- Feindseligkeiten nehmen zu à ursprüngliche Konflikt tritt in Hintergrund
- Polarisierung in eine "Opferrolle" und eine "Täterrolle"
3. Phase: Rechts - und Machtübergriffe
- mit der gemobbten Person will jetzt niemand mehr zusammen arbeiten; sie wird
nicht mehr akzeptiert und respektiert à sie wird unsicher, macht Fehler und fällt
auf à schlechte "Benehmen" was ja erst durch Mobbing entstanden ist, nervt die
Mitarbeiter und Vorgesetzten und der reguläre Arbeitsablauf wird gestört à man
legt den Gemobbten nahe zu kündigen à Folge: Verschlechterung des Zustandes
des Opfers
4. Phase: ärztliche und psychologische Fehldiagnosen
- viele ärztliche und psychologische Fachleute verfügen (nach Resch (1994)) nur über
geringe Kenntnis der Arbeitswelt à Grund für Unverständnis der Probleme am
Arbeitsplatz à Folge: Fehldiagnosen à Folge: keine Hilfe zu erwarten
5. Phase: Ausschluss aus der Arbeitswelt:
- am Ende steht der Ausschluss der Betroffenen aus der Arbeitswelt in Form von
langfristiger Krankschreibung, Frührente oder Kündigung; Extremfall:
Konfliktlösung am Arbeitsplatz mit (Waffen-) Gewalt oder die Opfer begehen
Selbstmord
Die Mobbingarten etwas genauer:
1. Körperliches Mobbing
· meist durch verprügeln, Erpressung, Sachbeschädigung oder Nötigung
· Z. B.:
· die körperliche Gewalt in unterschiedlichem Ausmaß,
· die Erpressung von so genannten Schutzgeldern,
· der Diebstahl oder die Beschädigung von Gegenständen des Opfers,
· das Zerstören des im Unterricht erarbeiten Materialien,
· sexuelle Belästigungen.
2. Verbales Mobbing
· wegen Verhalten, ihres Aussehens, in Schulleistungen bissige Bemerkungen machen
· geschieht auf dem Schulhof, aber auch im Unterricht
· Täter sind Klassenkameraden und auch Lehrer
· Mildeste ist Lästern hinter dem Rücken
· Vieles geschieht aber direkt
· Z.B. Äußerungen von Lehrern "Aus dir wird nie was! du bist so dumm wie Bohnenstroh!" gehören zu dieser Art
· Z.B.:
· das Ausgrenzen von Schülerinnen und Schülern aus der Schulgemeinschaft,
· das Auslachen,
· verletzende Bemerkungen,
· das Erfinden von Gerüchten und Geschichten über den Betroffenen (zunächst Diskriminierungen hinter dem Rücken, später umso offener),
· ungerechtfertigte Anschuldigungen.
3. Das stumme Mobbing
· diese Form ist demütigend und verletzend
· Z. B.
· stillschweigendes Verachten,
· Nichtbeachtung bis Verachtung,
· bis Ausschluss aus der Gemeinschaft
Folgen des Mobbing in der Schule:
· Experten schatzen das 20% der jährlichen Selbstmordfälle durch Mobbing verursacht werden
· kann negative Folgen für das Weiterleben haben nicht nur für das Opfer sondern auch für Täter
· Mädchen leiden mehr unter Langzeitfolgen als Jungen
· für Mädchen ist die Re-Intgration einfacher als für Jungen
· Jungen finden oft keinen sozialen Rückhalt mehr in der Schule
· sie leiden unter Angst Zuständen oder fehlender sozialer Kompetenz im Erwachsenalter
· weiter Folgen wie:
· Gefühle der Unsicherheit,
· Konzentrationsschwierigkeiten
· Gedächtnisstörungen
· Aggressionen
· Alpträume,
· Übelkeit
· Herzklopfen
· Schweißausbrüche
· Schlafstörungen
· und viele mehr
Folgen Mobbing am Arbeitsplatz:
· Beendigung des Arbeitsverhältnis (durch Kündigung)
· Krankheiten, die psychosomatisch bedingt sind à dauerhafte Krankschreibung
· Erhalt der Frührente oder Erwerbsunfähigkeitsrente
· Widereinstieg in den Beruf ist kaum möglich, da sie durch Mobbing so stark
geschädigt worden sind, dass sie den Belastungen der Arbeitswelt nicht mehr
standhalten
· Extremfall am Ende des Mobbing - Prozesses: Konfliktlösung am Arbeitsplatz mit
(Waffen-) Gewalt oder die Opfer begehen Selbstmord
Lösung und Ratschläge:
· Vielseitige Lösungen wie auch Ursachen
· Einerseits in der Stärkung der Persönlichkeit
· Als erstes die 3 Mythen aufgelöst werden:
· Opfer sollen sich an Personen wenden die ihnen beistehen z.B. Klassenkameraden/Innen, Lehrer, Eltern
· in vielen Schulen soziale Kompetenz- Trainings und Trainings zur Persönlichkeitsentwicklung, Kommunikationstraining und Konfliktbewältigungstraining durchgeführt
· gelernt wird das Verhalten in der Gemeinschaft
· soziale und pädagogische Leben innerhalb der Schule von jeglicher Gewalt befreit, vorgebeugt werden
· Kommunikation gelehrt werden
· Anti- Aggressionstraining wird jetzt vermehrt an Schule angeboten
· Täter werden stärker mit dem Unrecht was sie ihnen angetan haben
· dadurch Mitgefühl für Opfer erweckt, Lust an Gewalttaten geht vorbei
· gelernt wir die offene und faire Konfrontation, Toleranz
3 Mythen
1. An unser Schule gibt es kein Mobbing
· viele Mobbingfälle an Schulen, sind kein Einzelfall
· Mobbing unter Schülern kommt sehr häufig vor
· Untersuchungen in verschiedenen Ländern zeigen das ein beträchtlicher Anteil
2. Mag sein, dass Mobbing an unserer Schule vorkommt, aber es ist harmlos
· Mobbing ist nicht harmlos
· Mobbingopfer erleben körperlich und seelische Verletzungen u. soziale Isolation
· Opfer können sich nicht selbst wehren
· brauchen Unterstützung von Außen
3. Als Lehrer(in) kann ich nichts gegen Mobbing unternehmen.
· Hinschauen und Handeln
· Schulen brauchen Anti- Mobbing- Strategien
· Gemeinsames Handeln ist von großer Wirkung
· nicht nur reagieren sondern auch wirksame Gewalt zu vermeiden
Deutliche Warnzeichen das Kinder gemobbt werden:
· Kinder gehen nicht mehr allein zur Schule
· Kinder möchten gar nicht mehr in die Schule
· Leistungen lassen rapide nach
· Zunehmende Isolation
· Verschwindendes Selbstbewusstsein
· Absinken des Selbstwertgefühles
· Psychosomatische Symptome
Mobbing der Lehrer
· Mobbing wird auch gegen Lehrer angewandt
· Gibt es nicht nur unter Schüler,
· Gibt auch unter Lehrern schwache und gehorsame , die Angst haben zum Opfer zu werden
· Die Lehrperson wird systematisch lächerlich gemacht
· Lehrer wird beschimpft und angepöbelt
· Gerüchte und unwahre Aussagen gemacht
· Sexuelle Provokation
· Sexuelle Belästigung des Lehrerpersonals
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