Der Versailler Friedensvertrag war ein Vertrag zwischen Deutschland und den Alliierten zur Beendigung des 1. Weltkrieges.
Der alliierte Vertragsentwurf vom 07.05.1919 wurde nach deutschen Gegenvorschlägen ohne Verhandlungen geringfügig verändert. Deutschland unterzeichnete den Vertrag aber erst nach einem Ultimatum am 28.06.1919.
Aufgrund des Versailler Vertrages verlor Deutschland alle Kolonien und rund 70 000 km2 seines Staatsgebiets. Die Stärke des deutschen Heeres wurde auf 100 000 Mann, die der Marine auf 15 000 Mann beschränkt, der Besitz von Militärflugzeugen, Panzern und schwerer Artillerie wurde Deutschland verboten.
Auf linksrheinischem Gebiet und in einer 50-km-Zone rechts des Rheins durfte Deutschland keine Truppen stationieren. Das Gebiet, links des Rheins, wurde zeitweilig von alliierten Truppen besetzt.
Deutschland mußte sich als alleinschuldig am Ausbruch des Krieges bekennen (Art. 231) und zur Zahlung von Reparationen verpflichten.
Die USA sahen den Versailler Vertrag als Teile einer gerechten Friedensordnung gemäß den vierzehn Punkten Präsident Wilsons an. Die USA waren bereit, das Deutsche Reich weitgehend in seiner Machtstellung zu belassen. Frankreich erstrebte eine dauerhafte Sicherung der eigenen machtpolitischen Stellung und hielt deshalb territoriale Abtretungen und wirtschaftliche Schwächung des potentiell nach wie vor überlegenen Deutschen Reiches für geboten. Für Großbritannien war in erster Linie die Ausschaltung der deutschen Weltmachtkonkurrenz (Kolonien, Flotte) wichtig.
Der Versailler Vertrag war konzipiert im Zusammenhang mit der Gründung des Völkerbundes und einem Frankreich von den USA und Großbritannien zugesagten Beistandspakt. Da die gesamte Friedensordnung vom US-amerikanischem Senat wegen zu weitgehender Verpflichtungen der USA abgelehnt wurde, entfiel dieser Pakt; die USA traten dem Völkerbund nicht bei und schlossen 1921 einen Separatfrieden mit dem Deutschen Reich.
Die französische Sicherheit schien fortan strukturell bedroht.
Der Versailler Vertrag wurde in Deutschland überwiegend als ungerecht empfunden und von nahezu allen politischen Kräften abgelehnt.
Der Kampf gegen "Versailles" wurde zu einem Kristallisationspunkt der nationalistischen Agitation, die sich gegen das gesamte "Weimarer System" richtete, da die Regierungen der Weimarer Republik nur eine Chance zur schrittweisen Revision sahen.
Entgegen zeitgenössischen Annahmen beschränkte der Versailler Vertrag die deutsche Großmachtstellung in Europa nicht grundsätzlich. Durch den Ausschluß Sowjetrußlands aus der Friedensordnung eröffneten sich sogar mittelfristig besonders günstige Chancen zum Ausbau dieser Stellung. Da aber die auf dieser Einschätzung beruhende Politik der deutschen Regierungen der 1920er Jahre im Inland nicht akzeptiert wurde, lag im Versailler Vertrag ein Grund für den Aufstieg des radikalen Nationalismus und besonders der NSDAP.
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