Ein Wachstum der Wirtschaft liegt immer dann vor, wenn pro Kopf der Bevölkerung das Angebot an Waren und Dienstleistungen gegenüber der Vorperiode steigt.
Unter wirtschaftlichem Wachstum versteht man das Wachstum des realen Bruttosozial-produkt, und zwar entweder insgesamt oder pro Kopf der Bevölkerung oder pro Arbeits-stunde.
Der vielfach behauptete positive Einfluss der Inflation auf das wirtschaftliche Wachstum ist statistisch nicht mehr feststellbar. Zwar kann eine leichte Inflation die Investitionstätigkeit
Anregen, doch vermindert sie anderseits die Produktivität des Kapitaleinsatzes, weil der mit der Inflation meist verbundene Nachfrageüberhang den Wettbewerb unter den Anbietern vermindert.
Wirtschaftliches Wachstum ist nicht gleichzusetzen mit einer Erhöhung des Wohlstandes, da dieser z. B. auch von der Einkommensverteilung und der Qualität der Umwelt abhängig ist. Die damit angesprochene "Lebensqualität" sucht man durch soziale Indikatoren zu erfassen, die sog. Wohlstandsmessung.
Prophezeiungen über das Ende des wirtschaftlichen Wachstums aufgrund der Erschöpfung der Rohstoffvorräte, steigender Umweltverschmutzung und zunehmender Lebensmittel-verknappung als Folge wachsender Bevölkerung sind zumindest umstritten, denn bei ihnen dürften u. a. die Reaktionsfähigkeit der Märkte auf Verknappung sowie der technische
Fortschritt und die Erschließung neuer Rohstoffvorkommen unterschätzt werden.
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