Rechtsextremismus, im engeren Sinn ist damit die von Faschisten getragene politische Bewegung in Italien nach dem Sturz von Benito Mussolini gemeint (Movimento Sociale Italiano; 1994 an der Regierung beteiligt). Der Begriff Neofaschismus wird außerhalb Italiens auch allgemein für rechtsextreme Gruppierungen verwendet, die an den Faschismus und den Nationalsozialismus unter Adolf Hitler anknüpfen (Neonazismus).
In der Bundesrepublik Deutschland sind neofaschistische Parteien und Bewegungen mit ihren verfassungsfeindlichen Programmen verboten. Neofaschistische Gruppierungen propagieren eine extrem autoritäre, ethnisch homogene Gesellschaft und schüren Hass gegen Ausländer, Asylbewerber, Juden sowie einheimische Minderheiten und soziale Randgruppen. Ein zentrales Anliegen ist das Leugnen des Holocaust, der planmäßigen Judenvernichtung im Dritten Reich. Rechtsextreme Organisationen in Deutschland sind bzw. waren: Deutsche Rechtspartei (1946-1949), Deutsche Reichspartei (DRP; 1946-1964), Sozialistische Reichspartei (SRP; 1949 gegründet und 1952 vom Bundesverfassungsgericht verboten), Nationaldemokratische Partei (NDP; 1964 gegründet), Deutsche Volksunion (DVU; 1987 gegründet), Republikaner (seit 1983). Daneben existieren einige radikale militante Gruppierungen: "Aktionsfront Nationaler Sozialisten" (ANS), "NS-Aufbauorganisation". Viele dieser Gruppen richten sich speziell auch an Jugendliche, so vor allem die "Wikingjugend" (1952 gegründet, 1980 verboten). Zwischen den Neofaschisten in Europa, den USA, Kanada und Südamerika bestehen organisatorische Verbindungen. Der Rechtsextremismus existiert weltweit nicht nur in politischen Organisationen, sondern auch in religiösen Gemeinschaften.
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